Schwerin zeigt Braun die bunte Karte

Plakatkampagne und Wahlaufruf zur Kommunalwahl am 7. Juni

„Schwerin zeigt Braun die bunte Karte“ lautet die Botschaft einer Plakatkampagne  zur Kommunalwahl am 7. Juni, bei der  Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow auf die breite Unterstützung der Schwerinerinnen und Schweriner setzt.

Die Vorstellung der Kampagne nutze die Verwaltungschefin heute auch für einen Wahlaufruf:  „Es ist wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger ihre Chance wahrnehmen, den Ausgang der Wahlen zu beeinflussen. Nur wer wählt, entscheidet mit und kann verhindern, dass Extremisten in der Landeshauptstadt eine Chance bekommen.“

AKruseSeit  heute  (26. Juni) hängen die Plakate mit der bunten Karte an insgesamt 75 Litfasssäulen im gesamten Stadtgebiet. Das Außenwerbeunternehmen Ströer Deutsche Städte Medien GmbH hat dazu Werbeflächen zur Verfügung gestellt.

Außerdem verteilt die Oberbürgermeisterin die Plakate an Schulen, Berufsschulen, Jugendclubs  und öffentlichen Einrichtungen der Stadt. „Wir werden das Plakatmotiv auch auf die Internetseite der Landeshauptstadt stellen. Jeder, der uns in der Aktion unterstützen will, kann es sich dann zu Hause im Kleinformat ausdrucken und als Zeichen der Unterstützung ins Fenster oder ans schwarze Brett der Firma oder im Hausflur hängen.“

Gramkow:  „Schwerin ist eine tolerante, liebens- und lebenswerte  Stadt, in der  Rechtsradikalismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus keinen Platz haben. Gerade ist die Landeshauptstadt  für ihr vorbildliches Engagement  für Demokratie von der Bundesregierung als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Das ist ein wichtiges Signal. Dennoch dürfen wir die Augen nicht davor verschließen, dass rechtsextreme Organisationen und Parteien versuchen, auch bei uns besonders unter Jugendlichen Fuß zu fassen. Ihrem  demokratiefeindlichen Treiben wollen und dürfen wir nicht  tatenlos zusehen.“

Ströer-Niederlassungsleiter Jens Petersson:  „Klar und deutlich Position gegenüber Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit zu beziehen, ist uns als Unternehmen und Partner der Landeshauptstadt Schwerin wichtig, daher unterstützen wir diese Kampagne gern mit unserem aufmerksamkeitsstarken Medium.“

Die Unterstützung für die Kampagne war schon im Vorfeld groß: Das Plakat wurde kostenlos von  Werbetexter Marc Brendemühl und den beiden angehenden Grafikdesignern Florian Scholz und Tim Hoffmann entworfen, die an der Design Schule Schwerin studieren.

„Als mittlerweile begeisterter Schweriner halte ich es für wichtig, dass sich diese Stadt auch in Zukunft so vielfältig und weltoffen präsentiert wie bisher“, sagt der in Hamburg geborene Werbefachmann Marc  Brendemühl, der für den Slogan der Kampagne  verantwortlich zeichnet und einen Lehrauftrag an der Design Schule hat.

„Für mich hat die braune Gesinnung rechtsradikaler Parteien keinen Platz in Schwerin. Vor dem Hintergrund der weltwirtschaftlichen Krise wird auch Schwerin wichtige Entscheidungen zu treffen haben – jede Stimme für die Braunen ist da ein Signal in die falsche Richtung. Ich habe mich sehr gern für Schwerin engagiert!“

Ähnlich sehen es die beiden Grafikdesign-Studenten.

Florian Scholz (23 Jahre): „Ich engagiere mich schon immer gegen Rassismus. Diese Aktion hat mich sehr inspiriert und ich habe sie daher sehr gern unterstützt.“ Tim Hoffmann (21 Jahre): „Keine Frage: Als gebürtiger Schweriner möchte ich auf keinen Fall, dass Braun hier in meiner Stadt ein offizielles Podium bekommt. Daher war ich sofort bereit, diese Aktion zu unterstützen.“

An der 2001 gegründeten Design Schule Schwerin  studieren Florian und Tim  zusammen mit über 200 kreativen jungen Menschen, die aus vielen Teilen Deutschlands und Europas kommen.  „Uns liegt es natürlich sehr am Herzen, für Miteinander, Vielfalt und Demokratie zu werben“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer  der Schule Stefan Haring.
„Schwerin ist eine bunte Stadt – da hat Braun nichts verloren.“

Foto: Albert Kruse, sozialer Demokrat und Gewerkschafter, nach 1945 Stadtrat und Bürgermeister in Schwerin, leistete sowohl gegen Nationalsozialisten und Stalinisten gleichermaßen Widerstand. Eine Persönlichkeit, die für echte Demokratie und gegen jegliche Form von politischem Extremismus steht. mm

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