In einem heiss umkämpften, aber auf schwachem Niveau stehenden Spiel unterlag der Schweriner SC dem Tabellenzweiten VC Wiesbaden knapp, aber nicht unverdient mit 2:3 (23:25, 25:18, 27:25, 22:25, 16:18).
Schwerin, WG: Diese Niederlage haben die Schwerinerinnen sich selbst zuzuschreiben. Gegenüber dem CL-Spiel gegen Urbino war die Mannschaft im negativen Sinne nicht wiederzuerkennen. Es war deutlich zu erkennen, dass der SSC innerhalb des Stammsechsers zu viele Schwankungen aufwies und die Wechselspielerinnen nicht das erforderliche Niveau haben. Mit dieser Spielweise wird man im Pokalspiel gegen Dresden kaum gewinnen können.
1. Satz: Der SSC führte schnell 5:1. Doch leider gab diese Führung nicht die nötige Sicherheit. Beim 8:8 hatte Wiesbaden gleichgezogen und ging nun seinerseits in Führung. Trainer Teun Buijs ließ von Beginn an die zweite Neuerwerbung Moma Leaticia aus Kamerun spielen. Leider ist sie diesen Anforderungen noch nicht gewachsen. Hätte der Trainer sie schon früher ausgewechselt, wäre dieser Satz evtl. nicht verloren worden. Beim 16:16 glich der SSC aus. Nun ging es knapp weiter. Beim Stand von 22:24 hatte der VCW Satzball. Der zweite konnte durch Heather Meyers zur Gästeführung verwandelt werden.
2. Satz: Dies war der einzige Satz mit relativ klarem Ausgang. Der SSC führte von Beginn an und brachte diese Führung sicher durch. Mit 25:18 konnte der Satzausgleich erreicht werden.
3. Satz: Hier ging es wieder spannend zu. Der SSC führte mit 5:1, 10:7, 15:13. Doch Wiesbaden kämpfte aufopferungsvoll um jeden Ball und ging seinerseits mit 19:16 in Führung. Jetzt wurde erstmals die brasilianische Neuerwerbung Sthefanie Tiele eingesetzt. Momentan stellt sie aber noch nicht die erwartete Verstärkung dar. Dazu braucht es noch seine Zeit. Schwerin ging 24:20 in Führung, konnte diesen komfortablen Vorsprung aber nicht nutzen. Der VCW konnte zum 24:24 ausgleichen. Erst die ansonsten schwache Anja Brandt konnte mit einem Ass das 27:25 zur 2:1-Satzführung erreichen.
4. Satz: Wieder wechselte ständig die Führung (4:1, 10:11, 15:14, 20:19). Und wieder gelang es dem SSC nicht, diesen Satz erfolgreich zu beenden. Im Angriff lief nicht viel zusammen und so wurde der Gegner stark gemacht, der dieses Geschenk dankend annahm. Symptomatisch der Ball zum 22:25, den Lucia Hatinova ins Netz setzte. Nun musste der Tie-Break entscheiden.
5. Satz: Wieder hatte es der SSC in der Hand, den Sack rechtzeitig zuzubinden. Eine 7:3-Führung konnte nicht gehalten werden. Durch eklatante Schwächen und Fehler des SSC (Brandt, Hanke, Ziegler, Völker) war Wiesbaden beim 8:8 wieder im Spiel. Der SSC konnte zwar mit 13:11 in Führung gehen, doch wieder war man nicht clever und gut genug, diesen Vorsprung ins Ziel zu bringen. Auch hier wieder das logische Ende. Völlig unbedrängt schlägt Janine Völker ihren Angriff ins Aus. Die 1.356 Zuschauer waren total bedient von diesem 16:18.
Entscheidend für diese Niederlage war, dass der SSC keine Alternativen bei den Wechselspielerinnen hat.
Trainerstimmen:
Andreas Vollmer, VC Wiebaden: Bei uns herrscht riesengroße Freude über den glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg. Bei Schwerin macht sich langsam die Vielfachbelastung bemerkbar.
Teun Buijs, SSC: Wiesbaden war in der Abwehr sehr gut. Wir haben zu viele eigene Fehler gemacht. Die Neuzugänge sind leider noch nicht vollwertiger Ersatz. Es sind aber noch viele Spiele zu absolvieren.
1. Satz: 0:1, 23:25, 25 Min.; 2. Satz: 1:1, 25:18, 25 Min.; 3. Satz: 2:1, 27:25, 30 Min.; 4. Satz: 2:2, 22:25, 28 Min.; 5. Satz: 2:3, 16:18, 15 Min.
Schwerin spielte mit: Thomsen, Steenbergen, Hatinova, Hanke, Brandt, Völker, Leaticia; Scheuschner, Tiele, Ziegler
Zuschauer: 1.356, Foto (5): P. Bohne