„Erinnerung musikalisch wach halten“- Veranstaltung zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“
Den Auftakt der neuen KON-Takte-Saison 2010 im Konservatorium bildet die Gedenk-veranstaltung „Erinnerung musikalisch wach halten“ am 26.01.10. Mit Musikbeiträgen, Filmausschnitten und Zeitzeugenbericht soll der von den Nationalsozialisten verfemten Komponisten gedacht und Geschichte lebendig gemacht werden. Ehrengast ist Prof. Anna Hanusová Flachová, die bereits mehrfach in Schwerin weilte. Als Kind nahm sie an allen 55 Vorstellungen der Oper „Brundibár“ von Hans Krása im Konzentrationslager Theresienstadt teil. Nach dem Krieg lehrte sie Jahrzehnte lang als Professorin für Klavier und Gesang am Konservatorium in Brünn und war eine gefragte Pianistin und Sängerin. Im Gespräch mit Volker Ahmels, dem Direktor des Konservatoriums, wird sie über ihr bewegendes Schicksal berichten. Schüler und Lehrer führen Werke von Viktor Ullmann, Felix Mendelssohn Bartholdy, Mario Castelnuove-Tedesco u.a. auf. Ausschnitte aus dem Propagandafilm „Theresienstadt – ein Dokumentarfilm aus dem Jüdischen Siedlungsgebiet“, auch bekannt unter dem falschen Titel „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ von Kurt Gerron vermitteln auch einen visuellen Eindruck. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für Politische Bildung und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft statt.
Das Konzert am 26.01. beginnt um 19 Uhr und findet im Brigitte Feldtmann Saal statt. Der Eintritt kostet 5,- € (3,- €). Kartenreservierungen nimmt das Konservatorium unter 59 127 48 oder per E-Mail unter dsemlow@schwerin.de gern entgegen.
Hintergrund:
Der „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ ist in der Bundesrepublik Deutschland ein nationaler Gedenktag. Er wurde am 3. Januar 1996 durch den Bundes-präsidenten Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt. Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit. Herzog sagte in seiner Proklamation:„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Text und Foto: Christina Lüdicke