Demokratie fällt nicht vom Himmel

Jugendliche im Freiwilligen Sozialen Jahr der Diakonie zu Gast im Landtag

Jugendliche aus dem Freiwilligen Sozialem Jahr der  Diakonie wurden von Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider empfangen. Schwerin. Unter dem Motto „weltoffen Leben“ begrüßte Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider im Schweriner Schloss fünfundzwanzig junge Menschen, die bei der Diakonie ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Der Besuch im Landtag Mecklenburg-Vorpommern gehört zum Seminarprogramm, das der Landesverband der Diakonie für die FSJ’ler anbietet. Dabei informierten sich die Freiwilligen über den Umgang der Demokraten mit dem Rechtsextremismus und hatten Gelegenheit, mit den Landtagsabgeordneten Peter Ritter und Dr. Norbert Nieszery zu sprechen.

Die Abgeordneten haben sehr offen und ehrlich das Gespräch geführt, lobten die jungen Menschen. „Das Gespräch mit Dr. Nieszery hat mir die Politik und einen Politiker im Besonderen näher gebracht, auch in menschlicher Hinsicht“, sagte Franziska (19 Jahre). „Es hat für mich die Hemmschwelle zur Politik verkleinert und mir die Möglichkeiten aufgezeigt, die es für eine aktivere Beteiligung an der Politik gibt.“ Als „schockierend“ bezeichnete es Ariane (20 Jahre) zu hören, mit welchen Mitteln die NPD versucht, ihre Anliegen durchzusetzen. Bei allen Beteiligten hat der Besuch eine große Nachdenklichkeit hinterlassen. Gleichzeitig wurde ermutigt, sich in die Politik einzumischen.

Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider würdigte das freiwillige Engagement der jungen Menschen und hob dabei auch die gute Zusammenarbeit zwischen Landtag und Diakonie beim Wirken für die demokratische Gesellschaft hervor. „Ich freue mich, dass politische Fragen und die Regeln der parlamentarischen Demokratie fester Bestandteil der Seminare sind, die die Diakonie für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres vorbereitet“, sagte die Landtagspräsidentin. „Das festigt die eigene Haltung und erleichtert die Auseinandersetzung mit denjenigen, die unser demokratisches System im Ergebnis abschaffen wollen. Wer sich klarmacht, für welche Werte unser Gemeinwesen steht, kommt sehr schnell darauf, was wir alle zu verlieren haben, wenn Extremisten Macht erhalten. Ich freue mich sehr, dass der Landtag Mecklenburg-Vorpommern und das Diakonische Werk der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs sich gemeinsam im landesweiten Bündnis für Demokratie, Toleranz und Vielfalt „WIR. Erfolg braucht Vielfalt“ engagieren, das sich gegen extremistische und demokratiefeindliche Aktivitäten richtet.“

„Demokratische Strukturen fallen nicht vom Himmel, sondern es braucht Engagement und Einübung“, hebt Diakoniepastor Martin Scriba hervor und betont, dass im Freiwilligen Sozialen Jahr nicht nur das bürgerschaftliche Engagement geweckt, sondern auch das demokratische Bewusstsein geschärft wird. Gemeinsam mit Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider gehört Martin Scriba mit der Diakonie zu der Gruppe der Initiatoren von „Wir. Erfolg braucht Vielfalt“.

Im Freiwilligen Sozialen Jahr der Diakonie können sich 95 junge Menschen ein Jahr lang in insgesamt 54 Einsatzstellen ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln. Sie unterstützen und helfen dabei in den kirchlichen und diakonischen Einrichtungen in pädagogischen, pflegerischen und hauswirtschaftlichen Bereichen. Hierzu gehören Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser, Psychiatrische Förder- und Pflegeheime ebenso wie Rehabilitationseinrichtungen, Kindertagesstätten, evangelische Schulen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen sowie die Kinder- und Jugendarbeit.

Anmeldungen für das neue FSJ Jahr 2010 / 2011 sind unter www.diakonie-mv.de oder 0385 / 5006-0 möglich.

Foto: Landtag MV

Nach oben scrollen