Es ist Himmelfahrt – Feucht-fröhliche Anmerkungen

Es ist der 13.Mai. Himmelfahrt. Eigentlich wird die Rückkehr von Gottes Sohn Jesu Christi zu seinem Vater in den Himmel gefeiert. Gefeiert ? Aber nur von einer Minderheit, die zumindest noch aufrichtigen Glaubens und fester Hoffnung ist und nicht nur aus folkloristischen Gründen die Kirche an diesem Donnerstag besuchen wird.

HimmelfahrtDie eindeutige Mehrheit wird sich mit Bollerwagen, Schnaps- und Bierflaschen, mit Pauken und Trompeten der „Westerwellerschen spätrömischen Dekadenz“ hingeben, um den Freitag, als „Brückentag“, zur Kater-Beseitigung zu nutzen. Am Montag geht es dann zur ARGE, um den Lohn mittels „Hartz IV“ wieder aufzustocken. Deutsche Realitäten anno 2010.

Dazu gehört auch ein Urnengang: Zwei eindeutige Wahlverlierer in NRW, die CDU und SPD, feiern sich oder glauben, sich feiern zu müssen. Auch eine Art des Glaubens. Betrachtet man die Wahlbeteiligung, unter 60 Prozent, berücksichtigt man dazu die knapp 7 Prozent der Splitterparteien, so liegen die tatsächliche Ergebnisse von CDU und SPD bei tatsächlich rund 19 Prozent – und das trotz des vorwiegend vom Steuerzahler bzw. von der Steuerzahlerin finanzierten wochenlangen Wahlkampfes.

Aber „Herr Steuerzahler“/“Frau Steuerzahlerin“ ist ja ohnehin in diesen Tagen gefragt. Erstens merkt er/sie nichts mehr, dank TV-Verblödungsprogramm, Bildungsnotstand und „Hartz IV“-Programmierung, zweitens wird den bankrotten oder fast bankrotten Hellenen, Spaniern, Iren, Portugiesen, Briten, Italienern, u.v.a.m. ja doch schon geholfen. Denn es geht um den EURO, die deformierte Demokratie und die Welt-Rettung an sich.
Im Grunde genommen geht es jedoch um die Rettung „der Erwählten der sich selbst Auserwählten“, um die Pseudo-Eliten in allen Bereichen.
… Man kann ja letztendlich wählen, was man will – dank der „sicheren Listenplätze“ – bleiben die „Unsympathen“ ja doch im Bundes- oder Landtag.

Aber morgen kann man sich, mittels festen Glaubens, die Welt wenigstens schön saufen. Schön ist sie schon lange nicht mehr, aber es lohnt sich schon noch, um sie zu kämpfen. Einziger Trost: Wenn diese Gesellschaftsformation zusammenkrachen sollte, ist es nicht tragisch. Passierte anderen auch schon. Allerdings: Deren Protagonisten blieben auch in der kommenden „neuen Zeit“ stets „oben auf“. Es wird also alles beim alten oder „Alten“ bleiben. So oder so. Dann Prosit zum Herrentag ! Auf den EURO und die real existierende Demokratie !

Übrigens: In zehn Tagen ist schon wieder Pfingsten. Und: Mal nicht den Pfingstochsen vor den Karren spannen ! Mal wirklich feiern …

Marko Michels

Foto: Am 13.Mai muß trotz Herrentag immer noch der Elchtest bestanden werden. Damit der Pfingstochse am 23./24.Mai rausgelassen werden kann. Michels

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