IHK: Konjunktur in Westmecklenburg auf Erholungskurs

(IHK zu Schwerin/30.12.2009) Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin sieht zum Ende des Jahres 2009 die Konjunktur in der Region wieder zulegen.

„Die Geschäftslage der Unternehmen hat sich im letzten Quartal spürbar verbessert. Eine Stimmungsaufhellung ist in allen Branchen zu beobachten, vor allem in der von der Krise besonders betroffenen Industrie und im Baugewerbe,“ sagte der amtierende Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin, Ulrich Unger.

Es ergibt sich jedoch ein zweigeteiltes Bild. Denn gute Geschäfte tätigen momentan vor allem Unternehmen, die schon in den vergangenen Monaten ihre Lage als gut oder zumindest befriedigend bezeichnet haben. Diese können von der in den letzten Jahren erkämpften Wettbewerbsfähigkeit und der daraus resultierenden strukturellen Stärke ihrer Unternehmen profitieren. Dagegen können viele Unternehmen, die schon im Frühsommer von einer schlechten Geschäftslage betroffen waren, auch im Herbst noch keine verbesserte Situation melden.
„Ein hoffnungsvolles Signal ist aber, dass auch die Unternehmen, denen es momentan schlecht geht, mit einer baldigen Besserung ihrer Lage rechnen,“ betont Schwerins amtierender IHK-Hauptgeschäftsführer.

Zu Jahresbeginn 2009 hatte sich die Wirtschaft Westmecklenburgs, entgegen der weltweit hereinbrechenden Wirtschaftskrise, noch weitestgehend robust gezeigt. Zurückzuführen war dies auf ihre regionale Ausrichtung, auf die kleinteilige Unternehmensstruktur sowie auf den verhältnismäßig hohen Grad an Diversifizierung in der Kundenstruktur der hiesigen Zulieferfirmen. So wurde die Geschäftslage im Januar 2009 von allen Branchen bis auf den Einzelhandel als befriedigend bis günstig eingestuft. Beeindruckt vom weltweiten Abschwung zeigten sich die Zukunftserwartungen jedoch schon recht zurückhaltend.

In den darauf folgenden Monaten, als die Wirtschaftskrise in Deutschland ihren Tiefpunkt erreichte, kühlte sich die Wirtschaftsdynamik auch in Westmecklenburg wie erwartet ab. Der IHK-Geschäftsklimaindex sank im Mai auf seinen tiefsten Wert seit Herbst 2005. Besonders die Vorleistungs- und Investitionsgüterhersteller waren betroffen, bei denen insbesondere der Auftragsbestand drastisch gesunken war. Fast zwei Drittel der Industrieunternehmen war mit teilweise sehr stark zurückgehenden Auftragseingängen konfrontiert. Auch das Verkehrsgewerbe litt besonders stark unter dem allgemeinen Produktionsrückgang, der auf die Nachfrage nach Gütertransporten drückte. Der Dienstleistungssektor konnte sich dagegen besser als die übrigen Branchen durch die Krise manövrieren.

Bereits im Mai sahen die Unternehmer Westmecklenburgs dann schon wieder Licht am Ende des Tunnels, und die Geschäftserwartungen für die nachfolgenden Monate hellten sich auf. Hierzu trugen auch die von Bund und Land beschlossenen Konjunkturpakete bei, wenn auch weite Teile erst zum Herbst umgesetzt wurden. Trotz der zwischenzeitlichen Einbrüche bei Aufträgen und Umsatz gelang es den Unternehmen – auch mit Hilfe der verbesserten Kurzarbeiterregelungen – die Arbeitsplätze so weit wie möglich zu halten. Dies hat das auch Vertrauen der Konsumenten gestärkt. In Kombination mit der niedrigen Inflationsrate und den Vergünstigungen für die privaten Haushalte aus den Konjunkturpaketen erwies sich der private Konsum dadurch als Stabilisator.
Als wichtiger Stabilisierungsfaktor erwiesen sich auch die milliardenschweren Konjunkturpakete auf EU-Ebene und aus den USA, welche die Auslandsnachfrage ankurbelten, und dadurch Impulse auch nach Westmecklenburg abgaben. Für die weiteren Monate geht die IHK zu Schwerin auf Basis der Umfrageergebnisse von einer weiteren Erholung der Konjunktur aus.

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