IHK: Plasmatechnik ist Zukunft

Zum 20. Marktplatz Gesundheit hatten die BioCon Valley® GmbH und die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin in das neue Ludwig-Bölkow-Haus nach Schwerin eingeladen. Auf der Tagesordnung, der 80 Fachleute aus Gesundheitswirtschaft und Verwaltung gefolgt waren, stand das spannende Thema „Plasmatechnik“.

Was viele nicht wissen: Die Wiege der Plasmatechnologie stand in Mecklenburg-Vorpommern. Bereits seit 100 Jahren beschäftigt man sich in Greifswald mit dieser Thematik.

„Besonders den modernen zukunftsorientierten Bereichen der Wissenschaft, wie der Plasmatechnologie, kommt in unserem Bundesland eine ganz besondere Bedeutung zu,“ sagte Angela Preuß, zuständige Geschäftsbereichsleiterin bei der IHK zu Schwerin für Standortpolitik, International, während der Veranstaltung. „Die Gesundheitswirtschaft hat ausgesprochenes Wachstumspotenzial. Durch enge Synergien zwischen universitären Einrichtungen und Unternehmen aus der Biotechnologie ergibt sich hier eine Chance, weitere Arbeitsplätze in einer eher strukturschwachen Region entstehen zu lassen“, betonte Preuß. Dabei komme der Plasmatechnologie eine entscheidende Rolle zu, vergleichbar mit der Rolle der Lasertechnologie vor 20 Jahren.

Bereits 2011 soll an der Universität in Greifswald ein neuer Studiengang „Plasmatechnik“ eingerichtet werden, in dem sich zunächst rund 20 Studierende einschreiben können. Voraussetzung hierfür ist ein bereits vorhandener Bachelor- Abschluss.
Als Aus- und Weiterbildungsstudiengang soll das Studium den geeigneten Nachwuchs für die Wachstumsbranche liefern. Ausgerichtet ist der Studiengang auf 4 Semester, die sich auf eine modulare Ausbildung bzw. eine Ausbildung in Nebenfächern sowie ein Praktikum erstrecken.
Parallel dazu sei auch ein Weiterbildungsangebot für klein- und mittelständische Unternehmen der Plasmabranche geplant, erläuterte Prof. Dr. Rainer Hippler vom Institut für Physik der Universität Greifswald das Vorhaben.

Angesichts der demografischen Entwicklung wird die Behandlung älterer und chronisch kranker Patienten deutschlandweit immer wichtiger. Die neuartige Möglichkeit der künftigen Wundversorgung durch Plasma könnte perspektivisch auch die steigenden Krankenkassenkosten
entlasten.

Das Land hatte bereits 2007 zur Unterstützung und Produktentwicklung neue Fördermöglichkeiten eingeführt, um den Verbund zwischen Wirtschaft und Forschung zu stärken. Allein 155 Millionen Euro sind dafür im Zeitraum 2007-2013 durch die Landesregierung bereitgestellt worden.
Gleichzeitig beinhaltet der Landeshaushalt 2010/2010 einen Landesfonds aus EFRE und ESF Mitteln, der wirtschaftsnahe Projekte, wie wissenschaftliche Untersuchungen, fördert, die noch nicht die nächst höhere Stufe der Förderung erreicht haben.

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