Impfung gegen die Neue Grippe – ja oder nein?

KKH-Allianz gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

In wenigen Tagen startet die bundesweit angelegte Impfung gegen die Neue Grippe, bekannt als Schweinegrippe. Derzeit sind sogar Virologen uneins darüber, ob eine Impfung gegen das verursachende Influenzavirus A (H1N1) zu empfehlen ist oder nicht. Kein Wunder, dass manch einer verunsichert ist, was für ihn das Beste ist. Dabei steht fest: „Der wirksamste und sicherste Schutz vor der ansteckenden Neuen Grippe besteht in einer rechtzeitig durchgeführten Impfung“, sagt Apotheker Sven Seißelberg von der KKH-Allianz. Der Experte gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Impfung gegen die Neue Grippe:
Reicht eine Impfung aus, um vor einer Ansteckung mit der Neuen Grippe geschützt zu sein?

Vermutlich ja, laut bisherigen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) reicht eine Impfdosis für die meisten Menschen zwischen zehn und 60 Jahren aus. Kinder zwischen sechs Monaten und neun Jahren erhalten zweimal eine halbe Dosis. Für über 60-Jährige werden zwei Impfdosen empfohlen. Die zweite Impfung sollte im Abstand von mindestens drei Wochen und höchstens einem halben Jahr erfolgen.

Schützt die Impfung gegen die Neue Grippe auch gegen die Wintergrippe?

Nein, eine Impfung gegen die Neue Grippe ersetzt nicht die Impfung gegen die saisonale Grippe. Da ungewiss ist, ob sich die beiden Impfstoffe beeinflussen, sollten vierzehn Tage zwischen der Impfung gegen die saisonale und der gegen die Schweinegrippe liegen.

Die Bundesregierung hat für die Länder den Impfstoff Pandemrix® bestellt. Welche Nebenwirkungen kann die Impfung damit hervorrufen?

Mögliche Nebenwirkungen können Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle sein wie auch leichtes Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen. Durch die Zugabe eines Wirkverstärkers bei Pandemrix® können die Nebenwirkungen etwas stärker ausfallen als bei einer herkömmlichen Impfung gegen die jährliche Wintergrippe. Schwangere sollten bis zum Vorliegen weiterer Daten mit einem Impfstoff ohne Wirkverstärker geimpft werden. Momentan verhandeln die Bundesländer mit den Impfstoffherstellern, um auch für Schwangere möglichst umgehend einen gut geprüften Impfstoff zur Verfügung zu stellen.

Fallen Kosten für die Impfung gegen die Neue Grippe an?

Nein, die KKH-Allianz übernimmt für ihre Versicherten wie alle Krankenkassen die Kosten für die Impfung gegen die Neue Grippe. Auch die Praxisgebühr fällt dafür nicht an.
Wie ansteckend ist die Neue Grippe?

Die Schweinegrippe ist leicht übertragbar. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion, das heißt die Viren werden beim Niesen, Husten oder Sprechen direkt übertragen. Virenhaltige Tröpfchen bleiben aber auch an Oberflächen wie Lichtschaltern, Türklinken oder Treppengeländern haften und gelangen von dort über die Hände auf die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen.

Wem empfehlen Sie eine Impfung gegen die Neue Grippe?

Impfen lassen sollten sich vor allem chronisch Kranke, die beispielsweise unter Asthma oder Diabetes leiden, Personen mit einem geschwächten Immunsystem und Schwangere. Bei ihnen kann im Infektionsfall ein schwerer Krankheitsverlauf eintreten.

Aufgrund beschränkter Produktionskapazitäten kann nicht jeder sofort geimpft werden. Daher werden nach  Empfehlungen der STIKO zunächst Beschäftigte im medizinischen und pflegerischen Bereich sowie Polizisten und Feuerwehrleute, chronisch Kranke und Schwangere geimpft, im Folgenden dann die übrige Bevölkerung.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Jedes Bundesland organisiert die Impfung gegen die Schweinegrippe in Eigenregie. Wann und wo in Ihrer Kommune geimpft wird, erfahren Sie in den regionalen Medien, bei Ihrem zuständigen Gesundheitsamt und bei Ihrem Hausarzt.

Noch ein wichtiger Hinweis von KKH-Allianz Apotheker Sven Seißelberg: „Die Impfung gegen die Neue Grippe ist freiwillig. Ich empfehle jedem, der sich über Nutzen und Risiken dieser Impfung unsicher ist, sich mit seinem Arzt abzustimmen.“

Weitere Informationen zur Impfung gegen die Neue Grippe in Ihrem Bundesland finden Sie auf der gemeinsamen Internetseite vom Bundesministerium für Gesundheit, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, vom Robert Koch-Institut und Paul-Ehrlich-Institut unter www.neuegrippe.bund.de.

Sven Gäsert

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