Max Raabe & das Palast Orchester begeisterten

Inspirierende Stunden und Zugaben „nonstop“ für die Schweriner Zuschauer

„Für Frauen ist das kein Problem…“ Und was für Frauen kein Problem ist, sollte es erst recht nicht für Männer sein. Das künstlerische Erfolgs-Duo Max Raabe/Annette Humpe „zauberte“ wieder einmal ein besonderes Album aus dem „musikalischen Zylinder“, das seit Mitte Januar erhältlich ist. Klar, dass es dazu auch eine Tournee gibt. Diese machte nun am 15. Februar in Schwerin, in der Sport- und Kongresshalle, Station.

Es traf also der heutige musikalische Interpret der 1920er und 1930er Jahre, Max Raabe, auf die einzigartige Annette Humpe, mit ihrem NDW-Background der 1970er und 1980er, die am aktuellen Programm entscheidend mitwirkte. Und Max Raabe und sein Palast-Orchester trafen den Nerv des Publikums – im besten und positiven Sinne. Das musikalische Programm von Max Raabe, widmete sich den kleinen und großen Dingen des Lebens, des alltäglichen Wahnsinns, was natürlich Liebe, Zuneigung und die üblichen „Spitzen“ der Mitmenschen, also auch Frauen, einschloss.
Alles beste Reflektion des aktuellen Daseins, beste Unterhaltung, die zum fröhlichen, tiefgründigen Nachdenken anregt und zugleich auch daran zweifeln läßt, ob für Frauen das wirklich alles kein Problem darstellt, wobei man sich nicht an irgendwelchen aktuellem Diskussionen zu dieser sehr speziellen „Thematik“ in diesem Land beteiligen muss.

Max Raabe scheint fast schon zur aussterbenden Gattung der letzten Gentleman in deutschen „Landen“ zu gehören, äußere Erscheinung und innere Haltung harmonieren perfekt – und faszinieren. Ein großartiger Kontrast, der gerade in der „SuK“ deutlich wurde: Außerhalb der Sport- und Kongresshalle „die proletenhafte Ellenbogengesellschaft“, in der Halle der letzte Chameur mit Manieren, der gekonnt flirtete, passende Inhalte setzte, stimmlich grandios überzeugte und die Schweriner Frauen-Herzen „im Sturm nahm“.

Wie meinte eine Zuschauerin aus einer mecklenburgischen Kleinstadt während des Konzertes: „Schade, dass es keine Max Rabes in Meck-Pomm gibt. Unsere `Bauern` sollten sich von ihm eine Scheibe abschneiden!“ Ja, vielleicht sollte sich auch „der Schweriner Mann von heute und von Welt“ am Auftreten von Max Raabe ein Beispiel nehmen.

Auf die großen Fragen – des Lebens und der Liebe – gab es an diesem Abend zwar keine Antworten. Aber die passende Musik! Und das mit der betörenden und musisch einzigartigen Cecilia Crisafulli – mit bzw. an der Geige! Denn: „Ein Mann braucht einen Plan, damit fängt es an. Doch will man es genau, dann fragt man eine Frau…“ Gut, dass auch das Palast-Orchester davon eine hat.

Ein inspirierender Konzert-Abend – nicht nur in künstlerischer Hinsicht! Endlich einmal zwei nächtliche, konzertierte Stunden, die nicht nach dem altbekannten Motto „Nachtigall, ick hör dir trapsen…“ verliefen.

Übrigens: Nach dem Schweriner Konzert tourt Max Raabe mit seinem Palast-Orchester und dem Programm „Für Frauen ist das kein Problem“ auch durch weitere Städte, wobei auch Hamburg, München, Leipzig, Mannheim, Zwickau, Hannover, Wien, Graz, L.A., Chicago, Santa Rosa, Stuttgart, Luxemburg, Malmö, Kopenhagen und Reutlingen einige Spielorte waren und sind.

Marko Michels

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