Fußball-EM 2012 endete mit spanischem Triumph
Wer sollte es bei der 14. schaffen? Dem 14. meisterlichen Europa-Turnier im Fußball-Sport der Herren?! Hoch gehandelt wurde der Vize-Weltmeister Niederlande. Aber für den war schon nach der Vorrunde die EURO zu Ende. Ähnlich verlief die EM für den Geheim-Favoriten Russland, der auch die erste Runde nicht überstand. Die Deutschen – mit dem gebürtigen Greifswalder und ehemaligen Hansa-Spieler Toni Kroos – galten als haushoher Favorit. Aber nach dem 1:2 gegen Italien war im Halbfinale Schluss. Das Gleiche galt für die vermeintlichen „Brasilianer“ Europas – die Portugiesen. Für das Mutterland des modernen Fußballsportes, England, scheiterte bereits im Viertelfinale. Gegen Italien, den Sieger von 1968. Die wiederum hatten, wie erwähnt, die DFB-Auswahl im Halbfinale eliminierten.
Und der Titelverteidiger Spanien?! Den schrieben viele zu früh ab, hatten diesem einen neuerlichen Titel – nach EM-Gold 2008 und WM-Gold 2010 – gar nicht zugetraut. Zu satt schienen vor der EM als auch während der EM-Vorrunde die Iberer. Nur mühsam gelang ein Remis gegen Italien, ein 1:0 gegen Kroatien. Im Viertelfinale schaffte man einen Arbeitssieg über Frankreich, im Halbfinale ein glücklicher Triumph über Portugal im Elfmeterschießen. Dafür setzte Spanien einen unvergesslichen Glanzpunkt im Finale gegen Italien, das mit 4:0 bezwungen wurde. Deutlich. Brillant. Nie gefährdet. Ein historischer Erfolg. Spaniens Fußball kann damit fünf große Gesamt-Siege vorweisen: Weltmeister-Titel 2010, Europameister 1964, 2008 und 2012 (Hinsichtlich der Anzahl der EM-Titel – ist Spanien nun genauso erfolgreich wie Deutschland!) und nicht zu vergessen der Olympiasieg 1992.
Aber auch Italien spielte – unerwartet – eine hervorragende EM-Endrunde. Der Weltmeister 1934, 1938, 1982 und 2006, Europameister von 1968 und Olympiasieger 1936 kann trotz der hohen 0:4-Endspiel-Niederlage mit erhobenem Haupt die EURO-Bühne 2012 verlassen.
Nicht unzufrieden – mit Abstrichen – dürften auch die Halbfinalisten Portugal und Deutschland sein. Das deutsche Team schaffte – mit der Qualifikation – 14 Pflichtspielsiege in Folge – eine herausragende Leistung, auch wenn gegen Italien im Halbfinale nur wenig gelang. 76 Tore fielen während der EM 2012 – die spektakulärsten gelangen Spanien – noch dazu im Finale.
Was bleibt ansonsten von der EURO 2012? Gastfreundliche, sympathische und hilfsbereite Gastgeberinnen und Gastgeber in Polen und in der Ukraine – und ein würdiger Sieger. Der fußballsportliche Sieg dürfte den Spaniern zumindest helfen, die dortige Wirtschafts- und Finanzkrise, die letztendlich ganz Europa im Würgegriff hat, zu meistern.
Übrigens: Erfolgreich war auch das Public Viewing in Schwerin auf der Freilichtbühne. Die Spiele der deutschen Auswahl gegen Portugal, die Niederlande, Dänemark, Griechenland und Italien waren echte Renner. Zwischen 2000 und 3000 Fans pro Spiel gönnten sich das gemeinsame Fußball schauen.
Dann bis zur WM 2014!
Marko Michels