Neue Puppenspielerin am Mecklenburgischen Staatstheater

Antje Binder startet am 5. Februar 2011 mit Programmen im Puppentheater im E-Werk

Zum Beginn der Winterferien stellt sich die neue Puppenspielerin des Puppentheaters im E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin Antje Binder zum ersten Mal mit Stücken aus ihrem Programm vor. Die 32-jährige, in Waren/Müritz geborene Künstlerin studierte Kommunikationsdesign an der Hochschule Wismar, wo sie bereits begann, sich mit Puppenspiel zu beschäftigen. Von 2005 bis 2009 war sie Mitarbeiterin von Thomas Mierau am Puppentheater Mirakulum in Berlin und von 2009 bis 2011 Assistentin bei dem bekannten Puppenspieler Peter Waschinsky.

Ihre ersten Vorstellungen in Schwerin werden am 5. und 6. Februar jeweils um 16 Uhr, sowie am 8. Februar um 9.30 Uhr zu sehen sein. Am Samstag und Sonntag zeigt Antje Binder das schwedische Volksmärchen „Der Zaubertopf“. Das Tischmarionettenspiel erzählt vom Bauern Klaus, der einem Zaubermännchen begegnet und mit diesem seine Kuh gegen einen magischen Topf tauscht – ein lustiger Topf, wie es ihn nur im Puppentheater geben kann: Er kann laufen, fliegen, sprechen und immer, wenn er gefüllt ist, kommt er zurück in das Haus des armen Bauern. Einmal holt er aus der Schlossküche Essen heran, einmal aus dem Festsaal wertvolles Silber und schließlich sogar den König selbst – und das im Nachthemd. Bloß der König findet das gar nicht komisch…

Geheimnisvoll und lustig geht es dann auch am Dienstag in dem Märchen „Der Schweinehirt“ zu. Das Märchen, bekannt in Versionen der Gebrüder Grimm und von Andersen, läuft hier in einer Schweizer Fassung. Der Mix von Märchen, Geschichten und Volksliedern, ebenfalls ein Tischmarionettenspiel, wird von Live-Geräuschen untermalt. Der Hirte Jörg hütet Schweine, wäre aber eigentlich lieber Bauer geworden. Und siehe da, ein Wunder geschieht. Nachdem Jörg dann aber auch zum Kuhhändler, Soldaten, Richter und sogar König wurde, ohne dabei glücklich zu werden, finden ihn froh und grunzend seine Schweine wieder. Nun weiß er, dass sein altes Leben für ihn genau das richtige war.

Für die Gestaltung ihrer Puppen verwendet Antje Binder Fundstücke aus dem Alltag, die durch die Verfremdung die Fantasie der kindlichen wie auch erwachsenen Zuschauer herausfordert und Anregungen zum eigenen Ausprobieren geben. Das direkte mit Händen vermittelte Animieren der Spielobjekte lässt die Zuschauer unbewusst oder bewusst Vergleiche zum eigenen Spielverhalten ziehen. So entsteht eine ganz besondere Beziehung zu den Vorgängen auf der Bühne: der Prozess der Verlebendigung von leblosen Objekten.

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