Oktober 2008 im Schleswig-Holstein-Haus

Noch bis 31. Dezember
„Hurrapatriotismus, Heldenepos und der Untergang der guten alten Welt“ – Mecklenburg und der 1. Weltkrieg

90 Jahre nach seinem Ende zeigt unsere Sonderausstellung die Erinnerungskultur des 1. Weltkrieges aus einer speziellen regionalen Perspektive. Bis heute steht dieser Krieg als Ursache für den Ausbruch des 2. Weltkrieges im Schatten der NS-Zeit. Diese „Interessensschranke“ wird durch ausdrucksvolle und inhaltsreiche Zeitzeugnisse durchbrochen. Ursache, Verlauf und Auswirkungen des Krieges werden nicht nur chronologisch aufgezeichnet. Ausgewählte Einzelthemen vermitteln spezielle Denkanstöße. Originale Feldpostbriefe von Mecklenburgern, die an verschiedenen Fronten kämpften, geben zudem authentische Kriegserfahrungen wieder.
Eintritt: 2,- € / 1,-€
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin)

Noch bis 19. Oktober
Friedensreich Hundertwasser und Shoichi Hasegawa
„Orient & Okzident“
Der Österreicher Hundertwasser orientierte sich sehr stark an fernöstlicher Kultur, reiste zu Studien wiederholt nach Japan. Der Japaner Shoichi Hasegawa geht den umgekehrten Weg, lässt sich schließlich in Paris nieder. Beide Künstler öffneten sich Anfang der 60er Jahre nahezu zeitgleich den Einflüssen der jeweils anderen Kultur, studierten und praktizierten neue künstlerische Techniken und Sichtweisen. Ihre Genialität brachte beiden Weltruhm.
Die Ausstellung vereinigt Malerei und Grafik aus unterschiedlichen Lebensabschnitten beider Künstler in Gegenüberstellung. Einflüsse und Wechselwirkungen japanischer und europäischer Kultur werden im Werk zweier prominenter Künstler des 20. Jahrhunderts sichtbar.
Eintritt: 6,- € / 3,- €
(Schleswig-Holstein-Haus)

Mi. 01.10. 17.00 Uhr Gartensalon
Demenz – Diagnostik und Therapiemöglichkeiten
Herr Dr. Drach, Chefarzt der Klinik für Alterspsychatrie an den Helioskliniken in Schwerin, macht in seinem Vortrag vor allem deutlich, dass eine „Vergesslichkeit“ allein nicht den Schluss auf eine Demenzerkrankung zulässt. Dazu bedarf es weiterer Auffälligkeiten. Viele Demenzformen kann man erfolgreich behandeln, deshalb lohnt sich eine frühzeitige Abklärung.
Eintritt: frei
(Zentrum Demenz)

So. 05.10. 17.00 Uhr Saal
Das geheime Leben der Erde
Neue Schule der Geomantie von Marko Poga?nik
Buchvorstellung
Marko Poga?nik (geb. 1944) lebt in Sempas, Slowenien. Von 1965 bis 1979 wurde er als Konzept- und Land-Art-Künstler international bekannt. Zu Beginn der 80er Jahre entwickelte er eine geomantische Methode zur Heilung und Balancierung von Orten und Landschaften der Erde, ähnlich der Anwendung der Akupunktur beim menschlichen Körper. Für ihn ist die Erde ein lebendiges Gegenüber, nicht etwa ein Brocken toter Materie. Aber wie lässt sich eine Herzensbeziehung zur Erde und damit eine wahrhaftig ganzheitliche Ökologie heute leben?
Eintritt: 6,- €
(Helga Mossbauer)
Do. 09.10. 19.30 Uhr Saal
13. Schweriner Literaturtage
Anatol Regnier „Frank Wedekind. Eine Männertragödie“
Frank Wedekind (1864-1918) war nicht nur seinen Zeitgenossen ein Rätsel. Die Literaturwissenschaft tut sich bis heute schwer mit ihm und sieht ihn irgendwo zwischen Verklemmung und sexueller Obsession. Seine Gedichte karikierten und entlarvten die bigotten Moralvorstellungen der wilhelminischen Zeit, so dass der Erfolg lange ausblieb. Heute gehören „Frühlings-Erwachen“ oder „Lulu“ zum Repertoire von Theatern in aller Welt, doch noch immer rufen die Stücke Unverständnis hervor.
Dem Enkel dieses zutiefst widersprüchlichen Menschen gelingen erhellende Einblicke in die Innenwelt eines Mannes, der seine starken Emotionen in genialer Form auf die Bühne brachte.
Anatol Regnier, geb. 1945, ist der Sohn von Pamela Wedekind und Charles Regnier.
Bis zu seinem 50. Lebensjahr reiste er als gefeierter Gitarrist und Chansonsänger um die Welt. 1985 ging er mit seiner Frau, der bekannten israelischen Sängerin Nehama Hendel, und seinen Kindern nach Australien. 2006 erschien der 1. Teil einer Familienbiographie, „Du auf deinem höchsten Dach“, die Geschichte von Lilly, der Frau Frank Wedekinds.
Eintritt: 6,- € / 4,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin)

Sa. 11.10. 16.00 Uhr Saal
Kabarett „Spätlese“ – „Total bedient!“
So mancher Mitbürger ist von unseren Politikern wirklich bedient. Das Programm des Seniorenkabaretts zeigt spitz und spritzig auf, dass das nicht nur die Politik, sondern auch für Banken, Supermärkte, Krankenkassen, Datenerfasser oder die Fitness-Branche gilt.
Eintritt: 6,- €
Telefonische Vorbestellungen möglich unter 0385/3976500.
(Spätlese Schwerin e. V. und Schleswig-Holstein-Haus)

Di. 14.10. 19.00 Uhr Saal
Der Fall des Lutz Eigendorf
Tödliches System – wenn das Regime lebensgefährlich wird
Vortrag und Filmvorführung mit Dr. Hans-Jürgen Grasemann
Im März 1983 kam der ehemalige Nationalspieler der DDR, Lutz Eigendorf, bei einem Verkehrsunfall in der Nähe Braunschweigs ums Leben. Für den zuständigen Staatsanwalt war es ein normaler Verkehrsunfall. Aber Eigendorf hatte sich 1979 nach einem Freundschaftsspiel seines BFC Dynamo in den Westen abgesetzt und war Profi geworden. Hatte die Stasi bei dem Unfall die Finger im Spiel?
In Film und Buch des Journalisten Heribert Schwan, „Tod dem Verräter“, erschienen 2000, wurde das Überwachungsnetz der Stasi detailliert beschrieben.
Dr. Hans-Jürgen Grasemann, jener 1983 zuständige Staatsanwalt, ist heute Abteilungsleiter in der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze zu juristischen Fragen der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.
Eintritt: frei
(BStU und Schleswig-Holstein-Haus)

Do. 16.10. 19.00 Uhr Saal
1968 – ein bedeutendes Jahr
Vortrag und Diskussion mit dem Politikwissenschaftler Dr. Stefan Bollinger
Jene Ereignisse und gesellschaftlichen Bewegungen, die das Jahr 1968 als ein besonderes in der Geschichte charakterisieren, sind im „Jubiläumsjahr“ 2008 von den verschiedensten Seiten gedeutet worden. Dabei finden sich auf der Palette der Einschätzungen sowohl Fälschung und Verunglimpfung, Glorifizierung und Bagatellisierung als auch exakte politik- und geschichtswissenschaftliche Ergebnisse, die für die heutige Zeit durchaus produktiv zu nutzen sind.
Eintritt: 1,50 €, frei für Arbeitslose, ALG-Empfänger, Schüler und Studenten
(Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Di. 21.10. 15.00 Uhr Gartensalon
Dunkle Sehnsucht – Kameradin und Heilige
Literarische Teestunde
George Sand gehörte zu den produktivsten Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Sie sorgte für Aufsehen als Vamp wie als Muse, wurde von den Zeitgenossen bewundert, geschmäht und geliebt.
Eintritt: 4,- €
(Seniorenbüro Schwerin)

Mi. 22.10. 19.30 Uhr Saal
13. Schweriner Literaturtage
Christian Y. Schmidt „Allein unter 1,3 Milliarden“
Eine chinesische Reise von Shanghai bis Kathmandu
Um Land und Leute zu verstehen, begibt sich der Autor auf eine ungewöhnliche Reise. Er folgt der Nationalstraße 318, auch «Windknochen Chinas» genannt, die das Riesenreich auf einer Länge von 5386 km vom Gelben Meer im Osten bis zu den westlichen Rändern des Himalayas durchquert. Es ist eine Zeitreise vom glitzernden 21. Jahrhundert Shanghais bis nach Tibet, wo Yaks züchtende Bauern noch immer halb im Mittelalter leben. Drei Monate war er unterwegs, hat Massagen chinesischer Ringerinnen und Erdrutsche überlebt, mit Kakerlaken Freundschaft geschlossen, Chinesinnen beim Shopping begleitet und sich mit Soldaten Tortenschlachten geliefert. Wie er dabei das Wesen der Chinesen ergründet, davon erzählt sein spektakulärer, humorvoll und pointiert geschriebener Reisebericht.
Seit 2003 lebt  Christian Y. Schmidt in Asien und seit 2005 mit seiner chinesischen Frau in Peking. Zuvor war er von 1989 bis 1996 Titanic-Redakteur und schreibt noch immer in der Titanic-Kolumne „Bliefe von dlüben“. 1998 erschien seine vieldiskutierte Biografie von Joschka Fischer mit dem Titel „Wir sind die Wahnsinnigen“. Als freier Autor schreibt für die FAZ, die SZ, taz, „Stern“, NZZ, „Die Zeit“, konkret und  Jungle World, mischt mit bei Fernsehproduktionen (u. a. Gottschalks Houseparty auf SAT 1 oder Stuckrad-Barres Lesezirkel auf MTV), ist Senior Consultant der Zentralen Intelligenz Agentur (Berlin) sowie Gesellschafter und Redakteur des Weblog „riesenmaschine.de“.
Eintritt: 6,- € / 4,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin)

Do. 23.10. 17.00 Uhr Gartensalon
Plattdütsch
Herr Dr. Ralph Wendt, versierter Fachmann der Volkskunde und ehem. Direktor von`n Museum Mueß, snakt mit uns oewer Richard Wossidlo.
Eintritt: frei
(Plattdütsch Kring tau Swerin)

So. 26.10. 16.00 Uhr Saal
Ausgewählte Lieder von Franz Schubert
Konzert aus Anlass des 180. Todestages des Komponisten
Die Mitglieder der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin, Wieland Beer (Tenor) und Friedemann Braun (Klavier), musizieren für Sie!
Wieland Beer hat an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden studiert  Unterricht im Hauptfach Gesang bei Kammersänger Armin Ude erhalten. Seit 1998 ist er am Staatstheater Schwerin engagiert. Daneben widmet er sich zunehmend und mit Erfolg dem Liedgesang und wirkt als Solist an oratorischen Werken mit.
Friedemann Braun studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart Kirchenmusik und Ensemblebegleitung. Parallel dazu absolvierte er die Aufbaustudiengänge Liedinterpretation mit Hauptfach Klavier bei Prof. Konrad Richter und Orgel bei Prof. Bernhard Haas. Er ist Solorepetitor am Mecklenburgischen Staatstheater und tritt als Organist und gefragter Liedbegleiter im In- und Ausland auf.
Eintritt: 10,- € / erm. 8,- €
(Schleswig-Holstein-Haus)

Di. 28.10. 19.30 Uhr Saal
13. Schweriner Literaturtage
Julia Friedrichs „Gestatten: Elite!“
Auf den Spuren der Mächtigen von morgen
„Deutschland braucht wieder Eliten!“ heißt es von allen Seiten. „Unsere Eliten wandern ab“, wird gewarnt. Wer oder was aber ist heute Elite?
Julia Friedrichs ist 25 Jahre alt, als ihr McKinsey ein lukratives Jobangebot unterbreitet – sie soll künftig zur Elite gehören. Was das zu bedeuten hat, erlebte sie bei einem Edel-Assessment-Center – und war geschockt. Doch das Wort „Elite“ ließ sie nicht mehr los. Sie schlug den Job aus und recherchierte ein Jahr lang Elite-Universitäten, Elite-Akademien, Elite-Internate. Von der „European Business School“ in Oestrich-Winkel ging es zur bayerischen Elite-Akademie, von einer Potsdamer Luxus-Kita ins Salemer Internat und schließlich nach Harvard. Sie tauchte ein in eine Welt, in der 20jährige Eliteanwärter Talkshow-Auftritte trainieren und Teenager Karriereberatungen buchen.
Mit dem Buch habe sich die Autorin in die Elite der Reportagejournalisten hinein katapultiert, urteilt die Süddeutsche Zeitung..
Julia Friedrichs, geboren 1979, hat Journalistik studiert und arbeitet als freie Autorin u. a. für „Monitor“, „Echtzeit“ und „Aktuelle Dokumentation“. Für eine Sozialreportage wurde sie 2007 mit dem Axel-Springer-Preis für Junge Journalisten und dem Ludwig-Erhard-Förderpreis ausgezeichnet.
Eintritt: 6,- € / 4,- €
(Kulturbüro der Landeshauptstadt Schwerin und Friedrich-Ebert Stiftung M-V)

Mi. 29.10. 19.30 Uhr Gartensalon
Von Königsberg nach Kaliningrad
eBook-Vorstellung mit Dr. Dieter Wehnert
Der 2. Weltkrieg. Die Trümmerstadt Königsberg soll zur sowjetischen Marinebasis Kaliningrad werden. Der deutsche Kapitänleutnant Zameitat wird von Rotarmisten aufgelesen und in ein Lazarett gebracht. Lagerleiterin Gohar ist seine Geliebte aus Zeiten vor dem Krieg. Um ihn zu retten, schickt sie ihn quer durchs Land. Irgendwo verlieren sich seine Spuren, aber seine Erfahrungen im Minenkrieg in der Ostsee werden von Stalins Truppen gebraucht. Eine Hetzjagd mit folgenschweren Verstrickungen beginnt.
Der Autor kann auf zahlreiche Fachveröffentlichungen zu pädagogischen und ökologischen Themen verweisen. Von ihm sind bereits mehrere Romane erschienen, ebenfalls als e-Book.
Eintritt: frei
(Dr. Dieter Wehnert)

Do. 30.10. 17.00 Uhr
Zwischen den Zeiten – Malerei der Wende und Design der Gegenwart aus Litauen
Ausstellungseröffnung
Die baltischen Länder spielten und spielen für die kulturelle Entwicklung in Europa eine große Rolle, insbesondere wegen ihrer geografischen Nähe zu Russland.
Für das Jahr 2009 ist Vilnius zur Kulturhauptstadt Europas erklärt worden. Dies ist Anlass, erstmals litauische Kunst im Schleswig-Holstein-Haus vorzustellen.
Aus dem Bereich Malerei werden Arbeiten  aus den Jahren 1980 bis 1995 gezeigt, die als Zeichen des gesellschaftlichen Umbruchs auf künstlerischem Gebiet angesehen werden können. Im 2. Ausstellungsteil stellt sich eine Gruppe zeitgenössischer  Designer und Architekten vor, deren Arbeiten (Möbel und Inneneinrichtungen) Einblick in die Lebensweise und Ausgestaltung der Umwelt im heutigen Litauen geben. Ihre Arbeiten sind national wie international anerkannt. In Fachzeitschriften und Magazinen sind sie Ton angebend. Sie widmen der Ästhetik des Alltags eben so viel Aufmerksamkeit wie dem kreativen Prozess an sich und aktualisieren die  sozialen Aspekte von Design, was zu einer Ausweitung des  Begriffs beiträgt.
Ausstellungsdauer: 31.10.2008 – 04.01.2009
Eintritt:  4,- € / erm. 2,- €

Schleswig-Holstein-Haus Schwerin
Puschkinstraße 12, 19055 Schwerin
Tel: 0385 55 55 24/ 25/ 27
Fax: 0385 20238040
E-mail: schleswig-holstein-haus@schwerin.de
www.schwerin.de (Veranstaltungen)
www.auf-nach-mv.de
Ausstellungszeiten: täglich 10.00 – 18.00 Uhr
Kartenvorverkauf: täglich 10.00 – 18.00 Uhr
Reservierungen: 0385 555527

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