Premiere: Romeo und Julia

Romeo und Julia – Oper in fünf Akten von Charles Gounod Libretto von Jules Barbier und Michel Carré nach William Shakespeare.

In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Dem Ballett „Romeo und Julia“, das seit September 2007 auf dem Spielplan des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin steht, folgt nun die Premiere der gleichnamigen Oper. Musiktheaterfreunde können sich damit auf eine in Deutschland selten live zu erlebende Kostbarkeit freuen. Auch in Schwerin wurde diese Oper bislang noch nie gespielt. Am 27. April 1867 erfuhr „Romeo und Julia“ am Théâtre Lyrique in Paris eine stürmisch gefeierte Uraufführung – noch im selben Jahr folgten über einhundert weitere Vorstellungen. Dem Erfolg waren viele Jahre der Vorbereitung vorausgegangen, hatte sich doch schon der Kompositionsstudent Gounod 1839 mit dem „Romeo und Julia“-Stoff auseinandergesetzt. Doch erst 1864 wurde der Plan endlich konkret. Gounod arbeitete mittlerweile mit dem erfolgreichen Autorengespann Jules Barbier und Michel Carré zusammen, welche für ihn ein Libretto dicht am Wortlaut des Shakespeare-Textes schrieben.

Sie kürzten dabei allerdings die Handlung in einer Weise, dass die Begegnungen der Liebenden ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Bis heute behauptet sich „Romeo und Julia“ neben Gounods ebenfalls populär gewordenem „Faust“ auf den internationalen Opernspielplänen. Lediglich deutsche Opernhäuser machten kurioserweise lange Zeit einen großen Bogen um Gounod. Zu süß, zu kitschig lautete der Vorwurf von Musikerseite. Ein wenig hat man ihm aber wohl auch übel genommen, dass er sich mit „Faust“ an einem literarischen Nationalheiligtum „vergriffen“ hatte. Doch geistiger Hochmut hat schon manche Freude verdorben – so auch in diesem Fall: Denn eine Fülle musikalischer Juwelen macht „Romeo und Julia“ zu einem der größten Glanzstücke französischer Opernkunst: Genannt seien nur Julias Walzer-Ariette „Je veux vivre dans ce rêve“ („Ich will leben in diesem Traum“), die vier groß(artig)en Liebesduette, Mercutios Ballade von der Königin Mab, Stephanos Spottlied und nicht zuletzt: eine nicht gerade geringe Anzahl opulenter Chorszenen. Matinee vor der Premiere: Sonntag, 20. April 2008, 11.00 Uhr Konzertfoyer.

Die nächste Vorstellung: am 27. April um 18.00 Uhr im Großen Haus

Wann: 25.04.2008 19:30

Wo: Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin, Großes Haus
19055 Schwerin Altstadt

Infos: 0385 5300123
http://www.theater-schwerin.de

Nach oben scrollen