Schleswig-Holstein-Haus zeigt mehr als 100 Arbeiten der bedeutendsten europäischen und amerikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts
Die klassische Moderne wird in diesem Sommer zum Besuchermagneten in der Landeshauptstadt: Nach dem Ansturm auf die „Sommergäste – Von Arp bis Werefkin“ im Staatlichen Museum Schwerin konnte Kulturdezernentin Angelika Gramkow am Mittwoch auch in der Ausstellung „Rückschau in die Moderne“ den 1000. Besucher begrüßen.
Er heißt Helmut Jäger und kam mit seiner Frau Christel in die Ausstellung. „Wir sind Rentner und der Mittwoch ist unser Kulturtag, an dem wir regelmäßig die kulturellen Angebote der Landeshauptstadt nutzen“, erzählt das Ehepaar, das seit fast 30 Jahren in Schwerin wohnt. Damit sie auch künftig die Kultur in Schwerin genießen können, überreichte die Leiterin des Schleswig-Holstein-Hauses Heidrun Hamann ihnen einen Gutschein für einen Ausstellungsbesuch ihrer Wahl in ihrem Hause. Dazu gab es von der Oberbürgermeisterin Jürgen Borchardts literarische „Spaziergänge in Schwerin“.
„Wir zeigen die Ausstellung parallel zur Schau des Staatlichen Museums Schwerin und wollen so ermöglichen, die Künstler der klassischen Moderne, die ihre Sommer an der Ostsee verbrachten, in einen internationalen Kontext zu stellen“, betont die Kulturdezernentin. „Und natürlich wollten wir auch von den Besucherzahlen des Museums profitieren, indem wir mit vereinter Kraft auf das sehr zugkräftige Thema der Moderne gesetzt haben.“
Die Ausstellung „Rückschau in die Moderne“ im Schleswig-Holstein-Haus zeigt mehr als 100 Arbeiten auf Papier der bedeutendsten europäischen und amerikanischen Künstler des 20. Jahrhunderts, die die bahnbrechenden avantgardistischen Stilrichtungen dieser wichtigen kunstgeschichtlichen Epoche repräsentieren. Gesammelt hat diese Arbeiten der Bamberger Kunstsammler Richard H. Mayer, der in den zurückliegenden Jahren u. a. Salvador Dalis Illustrationswerk, Francisco de Goyas druckgrafische Serien oder Papierarbeiten von Hundertwasser und Hasegawa in großartigen Ausstellungen nach Schwerin gebracht hat.
Mit der Ausstellung bietet das Schweriner Schleswig-Holstein-Haus Kunstinteressierten die Möglichkeit, einen Einblick in die bedeutenden künstlerischen Strömungen des vergangenen Jahrhunderts vom Expressionismus bis zur Pop Art, vom Surrealismus zum phantastischen Realismus, von DADA zu Fluxus, vom Nouveau Réalisme zur Abstraktion zu nehmen.
Richard Mayers Sammlung besticht durch Werke international namhafter Künstler wie Pablo Picasso, Paul Cezanne, Marc Chagall, Salvator Dali, Max Liebermann, Wassily Kandinsky, Joseph Beuys, Gerhard Richter, Markus Lüpertz, Henry Matisse, Andy Warhol, Christo und Jeanne-Claude oder dem gerade verstorbenen Cy Twombly wie auch durch die umfangreiche Repräsentation einzelner Schulen und Künstlergruppen wie dem Bauhaus, des blauen Reiters oder der Brücke. Auf diese Weise gewinnt der Betrachter einen Überblick über die künstlerischen Positionen und deren enge Verknüpfung. In der Ausstellung kann man jedoch auf überraschende Gegenüberstellungen treffen, wie Georg Baselitz neben Werken der Brücke-Künstler Erich Heckel, Otto Müller und Karl Schmidt-Rottluff, die er als seine künstlerischen Paten betrachtete – oder David Hockney neben Matisse, Derain und Picasso; Joseph Beuys neben Edvard Munch.
Zur Person: Der Sammler und Kunsthändler Richard H. Mayer
Richard H. Mayer (77) wurde in Bamberg geboren. Er absolvierte eine kaufmännische Ausbildung im Kunsthandel, war in einer Galerie in München tätig und machte sich später selbstständig. Mayers Sammlung umfasst hauptsächlich spanische Kunst. So besitzt er alle Radierungen von Goya, darunter eine seltene Erstausgabe, die bereits im Schleswig-Holstein-Haus zu sehen waren. Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt ist Salvador Dalis Illustrationswerk – Buchobjekte, graphische Folgen, Bilder und Vorzeichnungen zu Themen der Weltliteratur, unter dem Titel „100 Jahre Dali – Das Goldene Zeitalter“ 2004 in Schwerin gezeigt wurde.
Quelle: Landeshauptstadt Schwerin
