Schwerins jüngste „Ingenieure“: Schüler haben echte High-Tech entwickelt

„Das ist viel besser als in der Schule, wo einem alles vorgekaut wird.“ So zieht Steffen Beutler (Schüler, 22) sein persönliches Fazit anlässlich der heutigen Ergebnispräsentation in der Beruflichen Schule für Technik Schwerin.

18 Schüler stellten ein Projekt vor, in dem sie sich mit der kompliziert klingenden Aufgabe „Entwicklung einer lokalen Anwenderprogrammierung für das xEPI“ beschäftigt haben.

xEPI steht für „Ethernet Profibus Interface“. Das Produkt wird von der Firma Trebing & Himstedt Prozessautomation GmbH & Co. KG Schwerin hergestellt und dient der Datenübertragung in der industriellen Fertigung. Die Schüler durften bei der Entwicklung mitarbeiten. Sie analysierten moderne Programmier- und Designtechniken und lernten eine Menge über die Programmierung von Internetanwendungen für industrielle Prozesse.

Die Aufgabe bewältigten die jungen Leute mit Hilfe ihres Lehrers René Konrad und des Diplom-Ingenieurs Peter Kröger. Kröger hatte selbst noch bis vor einem Jahr Informationstechnik an der Universität Rostock studiert. So kann er den Projektteilnehmern nebenbei hilfreiche Tipps für ein Studium geben. „Mit einem technischen Hochschulabschluss in der Tasche hat man beste Chancen bei Firmen wie Trebing & Himstedt“, weiß Kröger aus eigener Erfahrung.

Das Unternehmen unterstützt die zeitaufwändige Projektarbeit, weil es dadurch frühzeitig potenziellen Nachwuchs an sich binden kann. Über erste Früchte der Zusammenarbeit freut sich auch Klassenlehrer Konrad: „Die zwei engagiertesten Projektteilnehmer dürfen ihr sechswöchiges Praktikum zum Schuljahresende bei Trebing & Himstedt absolvieren.“

Das Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat das Kooperationsvorhaben im Rahmen der Landesinitiative „Erfindergeist Mecklenburg-Vorpommern“ initiiert und begleitet. Projektleiterin Yvonne Wiesner überreichte heute allen Schülern für die erfolgreiche Teilnahme ein Zertifikat und freut sich über die gelungene Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft, die auch im nächsten Schuljahr fortgesetzt werden soll.

Die Landesinitiative Erfindergeist Mecklenburg-Vorpommern (kurz: CREATE MV) ist eine gemeinsame Initiative des Arbeitgeberverbandes NORDMETALL in Kooperation mit der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. und dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Das Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Neben den konkreten Kooperationsprojekten zwischen Schulen und Unternehmen bietet CREATE MV Lehrerfortbildungen, NORDMETALL-Erfindercamps für Schüler/innen sowie Projekttage in Schulen an. Seit 2005 haben sich mehr als 500 Schüler/innen landesweit beteiligt. Aktuell arbeiten  28 Schulen mit. Interessierte Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen finden unter www.bwmv.de/createmv weitere Informationen sowie Kontaktdaten.

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