Spannung am Ende eines ungewöhnlichen Projekts

Ausstellung 10×85 endet am 13. Juni 2010 mit Kunstfest und Versteigerung aller Bilder

Schweriner Löwe HeinrichSo ungewöhnlich wie die Ausstellung 10×85 im Schleswig-Holstein-Haus war, ist auch ihr Ende. Jeder der möchte, kann sich ein Stück Kunst mit nach Hause oder ins Büro nehmen, kann sein Wohnzimmer damit verschönern, seine Praxis oder seine Kanzlei. Und das zu einem selbst bestimmten Preis. 85 Kunstwerke werden am Sonntag, dem 13. Juni,  im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus, Puschkinstraße 12, versteigert. Besucher erwartet  außerdem Live-Musik. Auch die Künstler der Aktion werden anwesend sein. Interessierte können sich noch einmal durch die Räume führen lassen, eine Tasse Kaffee genießen, bevor Auktionator Klaus Bieligk um 15 Uhr den Hammer schwingt. Der Eintritt zu der Ausstellung ist an diesem Tag frei.

10×85 macht 850. So alt wird Schwerin in diesem Jahr. 10×85 ist ein Kunstprojekt in der Landeshauptstadt, bei dem zehn Künstler gemeinsam die Bilder gemalt haben, live vor Publikum in der geöffneten Ausstellung. Und gemeinsam heißt, dass mehrere Künstler an fast jedem der Bilder arbeiteten, manchmal sogar zur gleichen Zeit. Ein spannendes Projekt, waren es doch sehr unterschiedliche Kreative mit sehr unterschiedlichen Techniken und Sichtweisen. Mit dabei waren Maler, ein Bildhauer, eine Theatermalerin und ein Grafiker.  Aber alle mit Bezug zu ihrer Stadt Schwerin. Sie leben und arbeiten hier – sind hier aufgewachsen. Fünf Männer, fünf Frauen. Stefan Albrecht, Karin Weiß, Henning Penske, Ute Laux, Marco Kaufmann, Tina Jungheinrich, Martin Molter, Inge Schneider, Alia Morawietz und Roland Regge-Schulz.

Eröffnet wurde die Ausstellung mit einem Paukenschlag. Zur Vernissage waren die Bilder komplett gehängt: 85 leere weiße Leinwände. Beeindruckend und beklemmend. So würde es aussehen, wenn Kunst verschwindet.

Dass es so nicht aussehen wird, zeigten die Künstler in diesem Projekt. Sie arbeiteten ohne Geld für ihre Stadt zum Geburtstag. Die Höhe ihres Honorars hängt  ausschließlich vom Erlös der Versteigerung ab. Und auch dabei verzichteten sie bewusst auf ein Mindestgebot für die Bilder. Verkauft wird ans höchste Gebot, egal wie hoch oder wie niedrig es ist.

Bild: Der kleine Schweriner Löwe Heinrich, der von dem Schweriner Grafiker und Autor Roland Regge-Schulz in den Farben der Stadt gezeichnet wurde. Roland Regge-Schulz ist auch einer der Künstler des Projektes „10×85“.


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