SSC: Eine verlorene Volleyball-Saison?!

Der Schweriner SC nach der deutlichen 3:0 Niederlage im Play-off-Viertelfinale in Aachen:  Saisonziele 2013/14 alle drei nicht erreicht! Keine Titelverteidigung, kein Pokalfinale und im EC-Cup frühes Ende.

Schwerin (MM/pb): Es hat nicht sollen sein. Im dritten und entscheidenden Spiel in den Play-offs der Viertelfinals der deutschen Bundesliga im Frauen-Volleyball unterlagen die Damen des Schweriner SC den „Ladies in black“ aus Aachen auswärts mit 0:3 – erstes Spiel in Aachen 3:1, Rückspiel in Schwerin 3:0. Doch dann im Entscheidungsspiel in Aachen eine dramatische 3:0 Pleite, Aus „im Rennen“ um die deutsche Meisterschaft!!

Suboptimale Saison aus verschiedenen Gründen

Ein Blick in die SSC-Arena (Foto: M. Michels)Die Saison 2013/14 verlief für die Spielerinnen des Volleyball-Teams des Schweriner SC ohnehin mehr als ambivalent, um nicht zu sagen – suboptimal. Zahlreiche Weggänge, ob vom Trainer (Teun Buijs) bzw. einigen Leistungsträgerinnen (unter anderem Denise Hanke), ließen bereits eine erste Ernüchterung nach dem neuerlichen Double aus Meisterschaft sowie Pokalsieg 2013 bereits vor neun Monaten aufkommen.

Dann kamen Verletzungen von etablierten und neuen Spielerinnen hinzu. Die neu formierte junge Mannschaft musste sich zudem unter dem ebenfalls neuen Trainer (Felix Koslowski) erst finden…
Und so überraschte es nicht – und einige dennoch – dass das SSC-Team frühzeitig in der Champions League bzw. dann im DVV-Pokal vorzeitig ausschied und die Hin- und Rückrunde der Bundesliga 2013/14 nur auf dem fünften Platz abgeschlossen wurde.
Naürlich war der allgemeine Sportfan von den Schwerinerinnen „Anderes“, „Erfolgreicheres“ gewohnt, aber unter den beschriebenen Umständen war ganz einfach bis dato nicht mehr möglich.

Zwischen Hoffnung und Enttäuschung …

Auch die Viertel-Final-Playoffs begannen für das SSC-Team alles andere als gut. Gegen die „Ladies in black“ aus Aachen verloren die SSC-Mädels auswärts mit 1:3, um dann in der heimischen Arena am Lambrechtsgrund zurückzuschlagen: 3:0 wurden die Damen aus der „Printen- und Lebkuchenstadt“ abgefertigt. Das Entscheidungsspiel gab letztendlich, verdient, den Gesamt-Erfolg für Aachen.

Diesmal im Publikum: Anja Brandt und Saskia Hippe (Foto: P. Bohne)Dennoch sollte die junge Schweriner Mannschaft den Kopf nicht hängen lassen – mit den wieder genesenen Spielerinnen Anja Brandt und Saskia Hippe, die hoffentlich auch zu alter Form zurückfinden werden, könnte die kommende Saison weitaus positiver für den SSC verlaufen.
Die Fehler der letzten Monate sollten trotzdem schonungslos aufgearbeitet werden – denn Schönfärberei hilft nicht weiter.

Blick in die Geschichte

Das einzige, was jetzt – beim SSC-Team – helfen mag, ist ein Blick in die Erfolgsgeschichte des traditionsreichen Vereines.
Der Schweriner SC, bis 1990 SC Traktor Schwerin, ist mit 17 Meisterschaftssiegen bei den DDR-Titelkämpfen und deutschen Meisterschaften, 9 Pokalsiegen in der DDR (FDGB-Pokal viermal Erster, plus zwei weitere Erfolge für die ISG Schwerin-Süd) und im vereinten Deutschland (DVV-Pokal fünfmal Erster) und als zweifacher Europapokalsieger (Europapokal der Pokalsiegerinnen 1975 und Europapokal der Landesmeisterinnen 1978) das “Maß der Dinge”. Bei allen Medaillengewinnen deutscher Teams bei EM seit 1975 waren Schwerinerinnen beteiligt.

Im goldenen EM-Team der DDR 1983 spielten mit Cathrin Heydrich, Andrea Heim, Ute Oldenburg, Martina Schwarz und Karla Mügge fünf Spielerinnen des SC Traktor Schwerin. Außerdem war Heike Lehmann, geboren in Neustrelitz, im DDR-Team.
Vier Jahre später, bei den EM 1987, zeigten im siegreichen DDR-Team Martina Schmidt, Dörte Stüdemann und Ute Oldenburg vom SC Traktor Schwerin ihr großes Können. Des Weiteren überzeugte die gebürtige Rostockerin Kathrin Langschwager in der DDR-Mannschaft.

Auch die erste und einzige olympische Medaille für ein deutsches Frauen-Volleyball-Team in der Halle gelang nur mit Schweriner Hilfe… Im silbernen Olympia-Team der DDR in Moskau 1980 präsentierten sich mit Andrea Heim, Karla Roffeis, Martina Schmidt sowie Anke Westendorf ebenfalls vier Spielerinnen des SC Traktor Schwerin und mit Heike Lehmann eine gebürtige Neustrelitzerin.

Die DDR-Auswahl belegte damals hinter der Sowjetunion vor Bulgarien, Ungarn, Kuba, Peru, Brasilien und Rumänien sensationell den 2.Platz.

Und zuletzt konnte die deutsche Auswahl bei den Heim-Europameisterschaften 2013 mit aktuellen und früheren Spielerinnen es Schweriner SC, mit Anja Brandt, Denise Hanke, Jana Franziska Poll, Lisa Thomsen, Saskia Hippe und Kathleen Weiß, den Silber-Rang hinter Russland erkämpfen.

Die Schweriner Volleyball-Mädels werden 2014/15 zurückkehren – und bestimmt erfolgreicher sein als 2013/14… Schwerin und Frauen-Volleyball – das verpflichtet ganz einfach zum Erfolg.

Marko Michels/pb


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