Bevor Ende Juni die SCHLOSSFESTSPIELE SCHWERIN mit Giuseppe Verdis wohl melodienreichster Oper „Die Macht des Schicksals“ (La forza del destino) auf dem Alten Garten vis-à-vis des Schweriner Schlosses Premiere feiern, ist ihm E-Werk des Mecklenburgischen Staatstheaters mit Herbert Fritsch noch ein besonderer Regisseur zu Gast.
Als Schauspieler brillierte er in diversen Hauptrollen an den großen Häusern von München über Hamburg bis zur Berliner Volksbühne. Mittlerweile arbeitet er sehr erfolgreich als Regisseur und hat sich insbesondere mit schrillen Komödien einen Namen gemacht. Auf seine Inszenierung von Gerhart Hauptmanns „Der Biberpelz“ darf man gespannt sein.
Spielplan des Mecklenburgischen Staatstheaters im Juni 2010
Premieren
Hauptmanns 1893 in Berlin uraufgeführtes Schauspiel „Der Biberpelz“ gilt als eine der beliebtesten deutschen Komödien. Eine Frau aus kleinen Verhältnissen, die sich und ihre Familie mit kriminellen Nebeneinkünften „durchbringt“ dient als Identifikationsfigur. Hauptmann spannt den gesellschaftskritischen Bogen zwischen Kleinkriminalität und Politik, zwischen Holzdiebstahl und instrumentalisierter Terrorangst. Am 3.6. feiert das Stück in der Regie von Herbert Fritsch im E-Werk Premiere.
Das Mecklenburgische Staatstheater Schwerin präsentiert vom 25.6. bis 1.8. bei den SCHLOSSFESTSPIELEN SCHWERIN 2010 mit „Die Macht des Schicksals“ nach „Carmen“, der „Zauberflöte“ und „Sorbas“ in den vergangenen zwei Jahren nun wieder eine große Oper von Giuseppe Verdi. Regie bei der diesjährigen Schlossfestspielproduktion führt Peter Lotschak. Als vormals langjähriger Intendant der Bad Hersfelder Festspiele ist er nicht nur Experte für Open-Air-Produktionen, sondern zudem ein exzellenter Verdi-Kenner. Im Rahmen der Schlossfestspiele Schwerin inszenierte Lotschak schon mit großem Erfolg „La Traviata“ (2006) und „Il Trovatore“ (2007). Die Musikalische Leitung liegt bei GMD Matthias Foremny.
Konzerte
Am 1. und 2.6. spielt die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin ihr 7. Sinfoniekonzert mit Antonín Dvoráks 7. Sinfonie und dem Violinkonzert von Aram Chatschaturjan unter der musikalischen Leitung von Achim Fiedler im Großen Haus. Als Solist wird Ivan Zenaty an der Violine zu erleben sein.
Beim 3. Konzert der Reihe „Mozart um Vier“ am 6.6. im Konzertfoyer erklingen Mozarts „Divertimento“ und Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“. Als Solist ist Volker Reinhold an der Violine zu erleben, Schauspieler Jochen Fahr führt durch das Programm. Am 13. und 15.6. werden beim 3. Kinderkonzert unter der Beteiligung der Staatskapelle und der beiden Künstler ebenfalls Antonio Vivaldis vier Konzerte zu hören sein.
Das Jugendsinfonieorchester und die „Schelfoniker“ des Konservatoriums Schwerin geben am 7.6. ein gemeinsames Konzert im Großen Haus. Auf dem Programm stehen u.a. Filmmusiken aus „Der Fluch der Karibik“ und „Harry Potter“. Das Konzert ist ein Beitrag des Konservatoriums zum 850-jährigen Jubiläum der Stadt Schwerin
Mit regelmäßigen Benefizkonzerte zugunsten einer Schule in Nepal engagiert sich der Schweriner Rotary-Clubs. Beim Konzert am 9.6. im Konzertfoyer wird über dieses Projekt ausführlich berichtet. Die Chöre des Schweriner Musikgymnasiums singen u. a. Werke von Hugo Distler, Francis Poulenc, Eric Whitacre und dem Schweriner Komponisten Winfried Petersen unter der Leitung von Clarissa Schelhaas und Bernd Spitzbarth.
Gastspiele und Sonderveranstaltungen
Am 7.6. veranstaltet die Theaterpädagogik des Staatstheaters bereits zum 7. Mal das Integrative Theaterfest für und mit Menschen mit Behinderung. Acht Gruppen präsentieren sich mit Theaterstücken, Projekten, Geschichten und Liedern, sehen sich gegenseitig zu und tauschen sich aus. Der Eintritt zum Integrativen Theaterfest im E-Werk ist frei.
Kurz bevor der kalendarische Sommer beginnt, laden die Theaterfreunde Schwerin e.V. am 13.5. zu ihrem jährlich stattfindenden Frühjahrsbrunch am Sonntagvormittag in das Konzertfoyer ein.
Am 28.6. ist das Hans-Otto-Theater aus Potsdam mit dem Schauspiel „Staats-Sicherheiten“, das 2009 mit dem Friedrich-Luft-Preis der Berliner Morgenpost ausgezeichnet und damit zur „besten Aufführung des Jahres 2008 in Berlin und Potsdam“ gekürt wurde, zu Gast im Großen Haus. Fünfzehn ehemalige Häftlinge aus den Stasigefängnissen in Potsdam und Berlin-Hohenschönhausen erzählen in dem Stück von Lea Rosh und Renate Kreibich-Fischer von ihren Erfahrungen vor, während und nach ihrer Haft.
Wiederaufnahme
Das Musical „Der kleine Horrorladen“, das in der vergangenen Spielzeit während der Umbauphase des Staatstheaters als Publikumserfolg an einem der Ausweichspielort aufgeführt wurde, wird vom 22. bis 24.6. wieder im Großen Haus zu erleben sein, allerdings gibt es für die drei Vorstellungen nur noch Restkarten. Im Februar 2011 werden dann noch einmal ensuite 12 Vorstellungen der beliebten Inszenierung im Großen Haus gespielt.
Detaillierte Informationen zum Spielplan finden Sie im Leporello oder unter www.theater-schwerin.de.
Franziska Kapuhs
