TrotzTdem – nächste Lysistrate-Premiere im Juni

Aufführung am 5. Juni in der Aula des Gothe-Gymnasiums


Theater-Zeit in Schwerin. Und bei hoffentlich bestem Sommer-Wetter geht’s in die „Open Air“-Saison. So treffen sich „Romeo“ und „Julia“ vom 17. Juni bis 11. Juli im Dom-Innenhof. Es folgen die Schlossfestspiele mit „La Traviata“ auf dem Alten Garten (ab dem 3. Juli), die Inszenierung „An der Arche um acht“ der Fritz-Reuter-Bühne im Freilichtmuseum Mueß (ab dem 4. Juli) und das Eröffnungskonzert der „MeckProms“ auf der Freilichtbühne (am 14. Juli).

Das Tanztheater Lysistrate bei den Proben zu ''TrotzTdem'' (Foto: Silke Gerhardt) Aber natürlich wird auch in geschlossenen Räumen weiterhin Theater gemacht. Da steht z.B. das zweite Ensemble von Lysistrate vor der Premiere seines diesjährigen Jahresstücks. Es erarbeitete ein abstraktes Tanzstück über Themen, die die Tänzerinnen und Tänzern emotional sehr bewegt haben. Das Stück „TrotzTdem!“ wird erstmals am 5. Juni um 19.30 Uhr in der Aula des Goethe-Gymnasiums präsentiert. Die intensiven Bilder erzählen dabei von Vertrauen, Zusammenhalt, Mut, Zuneigung sowie Macht, Ausgrenzung und Angst.

Theaterleiterin Silke Gerhardt im Gespräch

„Emotionale Bilder zu modernen Kompositionen…“

Frage: Ein neues Stück steht auf dem Spielplan von Lysistrate… Was erwartet die Zuschauer?

Silke Gerhardt: Es wird ein energiegeladenes Stück zeitgenössischen Tanzes zu sehen sein. Junge Tänzerinnen und Tänzer, die sich kraftvoll mit selbstgefundenem Bewegungsmaterial einem hoch aktuellen Thema nähern. Emotionale Bilder zu modernen, teilweise experimentellen Kompositionen – das ist zu erwarten!

Frage: Wie lange dauerte die Probenzeit? Wie viele Mitwirkende sind dabei?

Silke Gerhardt: Das Ensemble arbeitet seit November vergangenen Jahres an dieser Inszenierung. Die 25 Tänzerinnen und Tänzer im Alter zwischen 14 und 16 Jahren haben Ausschnitte der Produktion bereits erfolgreich im Volkstheater Rostock aufgeführt.

Frage: Der Titel klingt ja nach „Trotz“, „Widerstand“, auch „Gegen-den-Strom-schwimmen“… Wer hatte die Idee, dieses Stück aufzuführen?

Silke Gerhardt: Nach dem das Ensemble im vergangenen Jahr sehr humorvoll gearbeitet hat – eine eigene Fassung des Kinderklassikers „Emil und die Detektive“ – wollten wir in diesem Jahr eher an etwas „Ernsterem“ arbeiten. Und da Auseinandersetzung auf einer Theaterbühne auch immer etwas mit Lernen zu tun hat, wollte ich ein Thema, das auch im Unterricht eine Rolle spielt. Mathematik bot sich da nicht so sehr an, aber in der Geschichte lässt sich viel finden. Und da stieß ich auf das Thema der „Weißen Rose“.

Das Interesse war schnell geweckt. Zuerst sahen wir den Film „Die letzten Tage der Sophie Scholl“, der hat alle tief berührt. So war der Schritt zum Thema Widerstand naheliegend. Und sehr schnell, wurde den Darstellern klar, dass dieses Thema sehr heutig ist und unwahrscheinlich viel mit ihnen selbst zu tun hat. Deshalb ist es auch sehr authentisch geworden – ohne biografisch zu sein.

Frage: Das Mecklenburgische Staatstheater, mit dem Lysistrate ja schon eng zusammen arbeitete, steht wahrscheinlich vor einem personellen Umbruch. Die Diskussionen über die Zukunft des Ballett-Ensembles sind zurzeit alles andere als erfreulich. Welchen Stellenwert hat das Ballett-Ensemble in Schwerin für das kulturelle Leben der Stadt aus Ihrer Sicht?

Silke Gerhardt: Mit dem Ballett hatten wir bisher noch keine Zusammenarbeit. Wir als Tanztheater sind da eher dem Schauspiel nahe und haben dort Berührungen gehabt. Nichts desto trotz trifft es schon sehr, wenn es wieder eine derartige Ungewissheit für die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts gibt.
Kultur zu beschneiden – und da ist es egal ob es um Tanz, Musik oder Schauspiel, Theater bzw. Kunst- und Musikschulen geht – ist absolut nicht zu akzeptieren. Das Ballett zieht immer Publikum ins Theater, ein sicheres Zeichen dafür, dass es aus der Landeshauptstadt M-V nicht wegzudenken ist.

Vielen Dank und eine erfolgreiche Premiere am 5.Juni!
Die Fragen stellte Marko Michels

 

Info: Aus Anlass des kürzlichen Todes von Günter Grass wird die Vorstellung „Fundstücke – Auf den Spuren von Günter Grass“ am 15.Juni um 18.00 Uhr in der Aula des Goethe-Gymnasiums nochmals zu sehen sein.

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