Vorsicht bei Medikamenten während Schwangerschaft und Stillzeit

KKH-Allianz warnt anlässlich der Weltstillwoche vor möglichen Risiken.

Wer nach einem anstrengenden Tag unter Kopfschmerzen leidet, greift gern zur lindernden Schmerztablette. Doch Schwangere und stillende Mütter sollten bei der Einnahme von Arzneimitteln vorsichtig sein. Darauf macht die KKH-Allianz anlässlich der Weltstillwoche vom 28. September bis 4. Oktober aufmerksam. „Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte jeder nicht unbedingt notwendige Gebrauch von Medikamenten vermieden werden“, rät Sven Gäsert vom KKH-Allianz Servicezentrum in Schwerin. „Die Substanzen aus Schmerzmitteln können direkt in die Muttermilch übergehen. Auch für das ungeborene Kind können die Wirkstoffe schädlich sein.“ Dies gelte auch für pflanzliche Präparate. „Pflanzliche Arzneimittel sind nicht unbedingt harmloser“, so Gäsert. „Manche Kräuter- oder Pflanzenmixturen enthalten beispielsweise ätherische Öle, die in die Muttermilch gelangen oder über die Plazenta abgegeben werden.“

Deshalb rät Sven Gäsert, bei leichten Schmerzen auf alternative Methoden zurückzugreifen. „Kopfschmerzen können auch durch einen Spaziergang an der frischen Luft, durch kühle Umschläge oder durch eine Massage der Nackenmuskulatur gelindert werden“, so sein Tipp. „Bei Magen- und Darmbeschwerden hilft oftmals schon die altbewährte Wärmflasche.“ Auch bei Rückenschmerzen kann ein so genanntes Körner- oder Kirschkernkissen Linderung verschaffen. Erkältungskrankheiten sind durch Inhalieren von Kochsalzlösungen, viel Trinken, viel Wärme und Ruhe zu bekämpfen. „Homöopathische Mittel können hingegen ohne Bedenken verwendet werden.“

Ist eine Medikamenteinnahme hingegen unumgänglich, sollte diese jedoch nur nach vorheriger Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen. „Der Fachexperte wird immer Risiko und Nutzen für Mutter und Kind sorgfältig abwägen. Er kann auch über das geeignete Präparat entscheiden und beurteilen, ob die Mutter ihr Baby weiter stillen darf“, erklärt Gäsert. So ist etwa Paracetamol ein sicheres Schmerzmittel in der Stillzeit. Ist eine Stillpause jedoch notwendig, kann die Mutter die Milch abpumpen und wegschütten. Somit wird die Milchproduktion in Gang gehalten, und das Stillen kann nach der Medikamenteneinnahme fortgesetzt werden. Manchmal genügt es bereits, Medikamente direkt nach dem Stillen einzunehmen, da in der Pause bis zum nächsten Stillen manche Wirkstoffe im Blut schnell genug abgebaut werden.

Der Gesundheitsexperte macht noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam: „Nicht nur Medikamente, auch Koffein, Nikotin und Alkohol können sich auf die Muttermilch  auswirken.“ Gleiches gilt für Verhütungsmittel. „Eine östrogenhaltige Pille kann die Milchproduktion reduzieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass das Baby einen Teil des Wirkstoffes mit der Muttermilch aufnimmt“, erklärt Sven Gäsert vom Serviceteam in Schwerin. Gestagenhaltige Verhütungsmethoden wie die Mikropille oder die Dreimonatsspritze seien dagegen unbedenklich und problemlos anwendbar. Weitere Tipps rund ums Thema Stillen und Schwangerschaft gibt es auch im aktuellen Elternratgeber „Mein Baby Guide“ der KKH-Allianz. Der kostenlose Ratgeber ist erhältlich im KKH-Allianz Servicezentrum in Schwerin oder online abrufbar unter www.kkh-allianz.de/meinbabyguide.

KKH-Allianz

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