Weihnachtsgewürze ‒ Gaumenschmeichler und Hausmittel zugleich

KKH: Anis, Kardamom & Co. wirken in Maßen genossen auch heilsam

Schwerin – Ob der Duft von Weihnachtsplätzchen, Lebkuchen, Punsch oder Gänsebraten: Die Advents- und Weihnachtszeit verwöhnt nicht nur unseren Gaumen, sondern auch die Nase. Und sind es nicht oftmals Gerüche, die schöne Erinnerungen und Gefühle in uns wachrufen? „Hobbyköche sollten daher in der Weihnachtsküche mit Anis, Kardamom & Co. arbeiten“, empfiehlt Ronny Schomann von der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Schwerin. „Dabei wirken die klassischen Weihnachtsgewürze dank ihrer Vitalstoffe gesundheitsfördernd.“ Neben ätherischen Ölen zählen sekundäre Pflanzenstoffe mit ihren antioxidativen und antibakteriellen Eigenschaften dazu, die zum Beispiel vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Nachfolgend fünf Gewürzklassiker im Kurzporträt:

Anis macht sich mit seinem süßlich-würzigen Duft und Geschmack nicht nur in Anisplätzchen und Gewürzkuchen gut, sondern auch in pikanten Speisen, in Glühwein und Likör. Bereits im Altertum als Arznei- und Gewürzpflanze verwendet wirkt Anis im Magen-Darmbereich krampflösend und verdauungsfördernd. Zudem ist es wegen seiner entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften häufig in Arzneimitteln gegen Husten und andere Erkältungssymptome enthalten.

Kardamom hat ein süßlich-scharfes Aroma und eignet sich für Spekulatius, Kaffee sowie Likör. Dank seiner antibakteriellen und schleimlösenden Inhaltsstoffe hilft das feine Gewürz bei Erkältungskrankheiten. Zudem regt es die Produktion von Magen- und Gallensäften an, hilft somit, schwere Mahlzeiten zu verdauen. Auch gilt es als Appetitanreger, vertreibt Übelkeit und ist eine Wunderwaffe gegen üblen Mundgeruch.

Gewürznelken: Die leicht scharf schmeckende Nelke sollte sparsam eingesetzt werden. Dann verleiht sie Feuerzangenbowle und Lebkuchen ebenso wie Rotkohl oder Wildgerichten ein edles Aroma. Schon Hildegard von Bingen nutzte das Gewürz wegen seiner entzündungshemmenden, desinfizierenden und schmerzstillenden Wirkung für heilende Zwecke. Ein altbewährtes Hausmittel: Zahnschmerzen lindern durch Kauen oder Lutschen einer Nelke ‒ zumindest bis zum Zahnarztbesuch.

Vanille: Ob in Keksen, Kuchen, Süßspeisen, Kakao oder pikanten Gerichten: Die echte Vanille, gewonnen aus den Fruchtkapseln einer Kletterorchidee, ist ein echter Hit in der Weihnachtsküche. Dem lieblich-süßen Gewürz werden stimmungsaufhellende Eigenschaften nachgesagt.

Zimt: Ob gemahlen oder als Stange: Zimt verleiht Bratäpfeln, Tees, Glühwein und Gebäck sowie auch Suppen und Saucen ein herb-süßes Aroma und einen verführerischen Duft. Seine medizinischen Stärken: Zimt hilft bei Verdauungsproblemen ‒ vor allem auch nach schwerem Festtagsessen. Es wirkt schweißtreibend, hilft daher bei Erkältung. Weiter fördert Zimt die Durchblutung. Allerdings sollte der Gewürzexot wegen des enthaltenen Aromastoffs Cumarin von empfindlichen Personen sparsam verwendet werden, da es zu Leberschäden führen kann. Beim Einkauf zum hochwertigen Ceylon-Zimt greifen; er enthält wenig Cumarin. Vorsicht vor Zimt oder auch Anis ist für Allergiker geboten, da diese allergische Reaktionen der Haut oder auch der Atemwege hervorrufen können.

Damit Gewürze ihre gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe voll entfalten, werden sie am besten in einer Gewürzmühle oder einem Mörser zerkleinert und dann in Milch oder Wasser aufgekocht. Fürs Kochen mit Gewürzen gilt: Da deren ätherische Öle flüchtig sind, sollten sie erst gegen Ende des Garens zugefügt werden.

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