Wolfsland Mecklenburg-Vorpommern?

Markus Bathen vom NABU-Projekt „Willkommen Wolf!“ berichtet am 5. September 2008 vom aktuellen Stand bei Deutschlands wilden Wölfen

Schwerin, 20.08.08. Es ist eine Sensation und aus Naturschutzsicht einer der größten Erfolge: Der vom Menschen ausgerottete und über Jahrhunderte verteufelte Wolf lebt wieder in Deutschlands freier Wildbahn. Die Tiere wurden nicht künstlich ausgesetzt, sondern haben auf eigenen Pfoten zurück gefunden. Der Urvater unseres Haushundes zeigt, dass die vom Menschen besiedelte und intensiv genutzte mitteleuropäische Kulturlandschaft für ihn als Lebensraum geeignet ist. Der Wolf – kein Anzeiger von Wildnis, sondern ein perfekter Kulturfolger. Damit berührt er den Alltag von Schafhaltern, Jägern oder Waldbesuchern und wirft Fragen über das neue Zusammenleben auf.
Viele Menschen heißen den Wolf willkommen, doch nicht immer ist der neue Nachbar unumstritten. Was die einen begeistert, weckt bei den anderen Gefühle der Bedrohung. Obwohl der Wolf mit rund 30 Tieren die seltenste Tierart Deutschlands ist, werden Forderungen laut, den Bestand zu regulieren. Lässt Rotkäppchen grüßen und wird sich die Geschichte wiederholen? Oder wird sich bei uns die Einsicht durchsetzen, dass heutzutage die Nachbarschaft von Mensch und Wolf möglich ist – so wie es uns fast alle anderen europäischen Staaten vorleben.
Dass bei diesem Thema nicht nur sachliche Informationen, sondern auch eine Vielzahl an Emotionen zum Tragen kommen, macht die Diskussion nicht einfacher. Dabei können wir in Mecklenburg-Vorpommern auf die Erfahrungen aus der Lausitz, wo mittlerweile vier Wolfsrudel beheimatet sind, zurückgreifen.
Markus Bathen ist Mitarbeiter des NABU-Projektes „Willkommen Wolf!“ in der Lausitz. Er berichtet am 5. September über den aktuellen Stand bei Deutschlands wilden Wölfen und die Arbeit des Projektes: das konfliktarme Nebeneinander von Mensch und Wolf in unserer Landschaft.
Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr im Vortragsraum der NABU-Landesgeschäftsstelle in der Arsenalstraße 2. Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Britta Gronewold, Tel: 0385-200 36 11 oder Email: Britta.Gronewold@NABU-MV.de.


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