Zu Gast im Schweriner Speicher: Adwoa Hackman

Konzert am 12. März 2010 in der In-Lokalität

Der Speicher in Schwerin, die urige In-Lokalität in Schwerin, seit nunmehr 14 Jahren !Eine außergewöhnliche Musikerin gastiert am 12.März im Schweriner Speicher: Adwoa Hackman. … Eine Künstlerin, die Musik lebt, die Musik als ihre eigentliche Heimat versteht und begreift.

Wo Adwoa auch immer auftritt, sie zieht die Fans, das Publikum in ihren Bann. „Sie spielt Gitarre wie eine leise und heimliche Hip Hop Band und singt darüber mit einer berührenden Leichtigkeit und Tiefe.” So formulierte es der Berliner „Tagesspiegel“ nach einem Konzert von Adwoa Hackman.

Die Landeshauptstadt M-V kann sich auf ein echtes musikalisches Highlight am kommenden Freitag freuen …

„Ich bin auch neugierig auf neue, andere Orte !“

Frage: Adwoa spielt nicht Musik, sie lebt Musik. Das meinen viele Ihrer Fans nach dem Besuch ihrer Konzerte. Wann hatten Sie Ihre „Erweckung“ hin zur Musik ? Wann wussten Sie: Das ist es, wofür ich lebe ?

Adwoa Hackman, die begnadete Musikerin und Sängerin.Adwoa Hackman: Die Liebe zur Musik und zum Singen entdeckte ich sehr früh. Ich habe es wohl von meiner Mutter geerbt. Sie sang viel zu Hause – und sie sang sehr schön. Wir hörten Radio und hatten ein paar gute Soul-Langspielplatten. Ich war regelrecht „verknallt“ in einige Songs. Ich entdeckte eine Leidenschaft, die mich seit dem begleitet. Mit neun Jahren träumte ich davon, Sängerin zu werden.

Frage: Wir leben wieder einmal in komplexen Zeiten, in einer Gesellschaft, die alles bietet, aber eines nicht. Bereits Bert Brecht hatte in seinem Gedicht „Radwechsel“, die damalige Orientierungslosigkeit, aber auch Hoffnungslosigkeit vieler Bürger der damaligen DDR: „Ich sitze am Straßenhang. Der Fahrer wechselt das Rad. Ich bin nicht gern, wo ich herkomme. Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre. Warum sehe ich den Radwechsel mit Ungeduld ?“.

Haben Sie mit Berlin Ihre Heimat gefunden oder ist die Musik Ihre eigentliches „Zuhause“ ? Oder sind Sie ebenfalls noch auf der Suche ?

Adwoa Hackman: Ich trage ein großes Stück Zuhause in mir, mit meiner Musik. Das war mir immer wichtig weil es eine gewisse Unabhängigkeit zur Außenwelt darstellt. Es ist ein Freiraum, den man gestalten kann wie es einem selbst am besten gefällt. Das macht mich zufrieden.
Berlin ist eine tolle Stadt. Ich lebe hier seit zehn Jahren. Diese Stadt ist ein Teil von mir geworden und auch hier fühle ich mich „Zuhause“. Aber ich bin auch neugierig auf neue, andere Orte an denen man sich „Zuhause“ fühlen kann. Es macht mir einfach Spaß, nach diesen Orten zu suchen.

Frage: „Frei sein“ ist Ihr Thema, das Sie in Ihren Texten und Songs verarbeiteten. Was ist für Sie Freiheit ?

Adwoa Hackman:
Freiheit bedeutet für mich, in gutem Kontakt zu sich zu selbst sein. … Zu versuchen, die eigenen Träume im Blickfeld zu behalten und ihnen so viel Raum zu geben, dass sie wahr werden können.

Frage: Am 12.März kommen Sie nach Schwerin. Was können, was dürfen Ihre Fans in der mecklenburgischen „Landesmetropole“ von dem Konzert mit Ihnen und Ihrer Band erwarten ? Haben Sie ein spezielles Programm vorbereitet ?

Adwoa Hackman, die begnadete Musikerin und Sängerin.Adwoa Hackman: Es macht mir einfach unglaublich viel Spaß, mit diesen wunderbaren Musikern zusammen zu spielen. Wir werden einen tollen Abend zusammen mit dem Publikum haben. Und ich freue mich sehr darauf, in Schwerin auch meine neuen Songs präsentieren zu können.

Letzte Frage: Gibt  es einen Text, einen Song in Ihrem Repertoire, der für Sie eine ganz besondere Bedeutung hat ?

Adwoa Hackman: Einer der Songs auf dem Album heißt „Was auch immer kommt“.
Musik war immer mit mir. Sie ist mein Weg, meine Heimat, meine Religion. Was auch immer kommt.

Dann: Auf ein unvergessliches Konzert in Schwerin !

– Infos zu Adwoa Hackman & Band

Adwoa, Tochter eines ghanaischen Vaters und einer deutschen Mutter, beginnt mit sechzehn, Drums zu spielen. Danach folgt ein Studium für Gitarre und Gesang- immer beseelt von dem Wunsch, Musik aufzusaugen und von allen Seiten zu durchdringen. Ihr Gesang, gewachsen an der unverkennbaren Schule der Großen des Soul, zeigt eine Virtuosität, die sich und anderen nichts mehr beweisen muss und gerade in dieser Beiläufigkeit atemberaubend ist.

“Frei sein” ist Adwoas Thema, die Texte spiegeln den Wunsch nach größtmöglicher äußerer und innerer Freiheit. Songs wie “Endlich raus” oder “Zu kalt für Regen” sind Ausdruck der Suche nach sich selbst. Auf dieser Suche kam Adwoa nach Berlin. Von hier aus erspielte sie sich mit zahlreichen Konzerten in Clubs und auf Festivals eine stark wachsende Community.

Seit 2008 arbeitet sie mit Nautilus Music (u.a. Filmmusik für Disneys “Dinonosaurs”, No Angels) an ihrem jüngst fertig gestellten ersten Album “Tief wie das Meer”.
Mit Felix Lehrman (drums), Julius Hartog (git) – beide u.a. Musiker der Sara Conner Band – sowie Edward McLean (bass, u.a. Peter Fox), stand dem Projekt eine neue Generation herausragender Musiker der deutschen Musikszene zur Seite. Einer der Songs auf dem Album heißt „Was auch immer kommt“.

Die Fragen stellte: Marko Michels.

Fotos:
1.: Michels
2./3.: Veranstalter/Der Speicher

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