10. Schweriner Schloss-Schwimmen: Lokalmatador ganz vorn

Carl Louis Schwarz siegte zum vierten Mal


Impression vom Schloss-Schwimmen 2014 (Foto: M. Michels)Am 10. August waren wieder die Schwimmerinnen und Schwimmer „mit dem langen Atem“ gefordert. Dieses Mal durften die Langstrecken-Enthusiasten beim zehnten Schweriner Schloss-Schwimmen ran. Und die 230 Sportlerinnen und Sportlern dieses Jubiläumswettkampfs waren alle wieder hoch motiviert. Von 2005 bis 2008 noch zwischen der Insel Kaninchenwerder und dem Zippendorfer Strand stattfindend, wird das Event seit dem BUGA-Jahr 2009 am Bertha-Klingberg-Platz begonnen. Und vor der idyllische Kulisse des Schweriner Schlosses und des Schlossgartens durftes dieses Mal wieder ein Landeshauptstädter jubeln.

Bei 22 Grad Wassertemperatur, bewältigte Carl Louis Schwarz (PSV Schwerin) die Strecke in 27 Minuten und 24 Sekunden und avancierte zum vierten Mal zum Sieger. Bei den Frauen triumphierte Catharina Steinmann aus Bälau. Sie schwamm sich in 28 Minuten und 29 Sekunden ins Ziel.

Die Sieger von 2005 bis 2014

Ein Blick in die Historie: Den ersten Wettbewerb gewann 2005 Jan Gräfe vom SC Empor Rostock 2000 bei den Herren und Anne Thielmann vom PSV Schwerin bei den Frauen. Die nächsten Siegerinnen/Sieger waren dann: 2006 Martin Sroka (BSV Medizin Marzahn)/Nicole Ulbricht (HCC Rostock), 2007 Jan Gräfe (SC Empor Rostock 2000)/Nicole Ulbricht (SC Empor Rostock 2000) und 2008 zum dritten Mal Jan Gräfe (SC Empor Rostock 2000) sowie Annegret Braun aus Rostock.
Im BUGA-Jahr 2009 siegte der frühere PSV Schwerin-Schwimmer Philipp Gräter (SC Magdeburg). Bei den Frauen gab es 2009 sogar einen Rostocker Fünffach-Erfolg. Franziska Jordan wurde die Erste vor Antje Mahn, Nicole Ulbricht, Annike Märthe Scheltz und Jette Mundt.

Zwischen 2010 und 2013 gab es dann Schweriner, Berliner und Rostocker Siege: 2010 Annike Märthe Scheltz/Philipp Gräter (wieder für den PSV Schwerin startend), 2011 Josephine Paschke (Schwimm-Club Berlin)/Carl Louis Schwarz (PSV Schwerin), 2012 Annike Märthe Scheltz (SC Empor Rostock 2000)/Carl Louis Schwarz (PSV Schwerin) und 2013 jeweils zum dritten Mal Annike Märthe Scheltz (SC Empor Rostock 2000)/Carl Louis Schwarz (PSV Schwerin).

MV mit guter Langstrecken-Tradition

Impression vom Schloss-Schwimmen 2014 (Foto: M. Michels)Überhaupt gibt es ja mittlerweile allerorten in M-V interessante Wettkämpfe im Langstrecken-Schwimmen. Das ist letztendlich auch nicht verwunderlich, hat diese Disziplin doch eine gute Tradition im Land. Die beiden bekanntesten und erfolgreichsten Asse auf den langen Kanten sind dabei die einstigen Medaillen-Sammlerinnen aus Rostock: Peggy Büchse und Britta Kamrau. Peggy erkämpfte sechs EM-Medaillen von 1995 bis 2000, davon fünfmal EM-Gold, und sechs WM-Medaillen von 1998 bis 2001, davon zweimal Gold. Britta holte sogar zehn EM-Medaillen zwischen 1999 bis 2008, davon dreimal Gold, und zehn WM-Medaillen zwischen 2002 und 2007, davon viermal Gold.

EM in Sicht

Deutschlandweit ist das Langstrecken-Schwimmen seit mehr als 20 Jahren im Trend, wie zahlreiche Medaillen-Gewinne und Siege bei den diversen internationalen Turnieren zeigen. Bei den letzten Europameisterschaften vor Piombino (Italien) 2012 gab es zwar kein deutsches Gold, aber immerhin dreimal Silber und einmal Bronze für „Team Germany“. Andreas Waschburger wurde jeweils hinter dem Russen Kirill Abrosimov zweimal Vize-Europameister über 5 Kilometer bzw. 10 Kilometer, Angela Maurer schaffte Silber über 10 Kilometer und im Team-Wettbewerb belegte Deutschland Rang drei mit Andreas Waschburger, Angela Maurer und dem fleißigen Titel- sowie Medaillen-Sammler Thomas Lurz.

Sehr erfolgreich vor zwei Jahren waren indes die italienischen Gastgeberinnen und Gastgeber mit viermal Gold, dreimal Bronze, wobei die italienischen Siege an Rachele Bruni (5 Kilometer), Martina Grimaldi (10 Kilometer), Alice Franco (25 Kilometer) und das italienische Team mit Rachele Bruni, Simone Ercoli und Luca Ferretti gingen. Über 25 Kilometer bei den Herren triumphierte hingegen der Bulgare Petar Stojtschew. Insgesamt erkämpften 2012 neun Länder EM-Edelmetall.

Und vom 13. bis 24. August 2014 gibt es die nächsten EM. Dann treffen sich die Größen im Wasserspringen, Becken-, Synchron-, und Langstrecken-Schwimmen in Berlin. Mal sehen, wie sich dort die deutschen Asse auf den „langen Kanten“ präsentieren werden.

Übrigens: Vor 40 Jahren, bei den EM in Wien 1974, konnte eine gebürtige Schwerinerin bereits über EM-Gold jubeln. Rosemarie Kother, verheiratete Gabriel, errang dreimal Gold: über 100 Meter sowie 200 Meter Butterfly und mit dem DDR-Team über die 4 x 100 Meter Lagen. Der gebürtige Rostocker Frank Pfütze, bereits 1991 verstorben, errang in Wien einmal Gold: über die 1500 Meter Freistil.

Marko Michels

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