Die „Strafsache Dr. Schlüter“ wird geschlossen

Urteilsverkündung am 13. November ab 21.00 Uhr im Speicher

Zwei Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Für manche vergehen sie wie im Fluge, für passive Zeitgenossen bedeuten dieses eher eine Ewigkeit. Zwei Jahrzehnte können groß gefeiert werden und dennoch eine Träne der Trauer und zugleich der Freude hervorrufen.

Für eine Kult-Band heißt es am 13. November „Noch mal Party – und nach uns die Sintflut oder fast so gute Nachfolger …“. Die „Strafsache Dr. Schlüter“ wird am 13. November geschlossen. Die Beweisaufnahme ist längst abgeschlossen, alle zuhörenden Zeugen wurden verhört, ermahnt und abgemahnt, zu Buß- und Eintrittsgeldern „verdonnert“, die Plädoyers sind ohnehin gesprochen.

Was längst klar war: Ja, „Dr.Schlüter“ machte genau zwanzig Jahre beste Party-Musik in ganz M-V, das Publikum durfte begeistert sein und war es auch, volle Säle waren garantiert und daher kann aus beamtenrechtlicher, völlig humorfreier Sicht das Urteil nur lauten: „Beendet das Ganze. Es muß beendet werden. Wo gibt es denn so etwas … Überall muß gespart werden, also sparen wir die `Strafsache Dr. Schlüter` gleich mit ein.“ Mit Pop, Rock und viel Ohren- sowie Augenschmaus akzeptiert „Dr. Schlüter“ dieses Urteil, aber um zugleich anzumerken, dass „man die Party ohnehin verlassen müsse, wenn sie auf dem Höhepunkt ist“. Und so wird noch einmal „gepopt“ und gerockt, was das musikalische Zeug bzw. alle aktuellen und früheren Weggefährten so hergeben.

Am 13. November wackeln im Speicher nicht nur die Wände, sondern auch der Glaube und die Hoffnung, dass es noch eine Gerechtigkeit gibt. Aber vorbei ist vorbei. Die „Strafsache Dr.Schlüter“ wird definitiv geschlossen und ein wichtiges Kapitel in der Enzyklopädie der Rechts- und Musikgeschichte in Meck-Pomm beanspruchen. Gnadenlos sorgte sie 20 Jahre für Stimmung und Frohsinn – Schluß damit.

Andere feiern eben ihr Jubiläen, aber Dr. Schlüter sagt zugleich „Adios!“. War ja nicht der einzige Abgang in diesem Jahr – dieser hat wenigstens Klasse und Ausgelassenheit. Also ab in den Speicher am 13. November …

Übrigens: Zuvor, am 12. November, darf die „TheaterTheke“ besucht werden – sofern rechtzeitig Karten geordert wurden!

Marko Michels

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