Eine Betrachtung: „Stasi in die Produktion … ?!“

… Nein: In den öffentlichen Dienst !

FlaggeRund 17000 frühe Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit sind noch im öffentlichen Dienst beschäftigt … So lautete heute eine der Schlagzeilen des Tages.
Geht es nach den Groß-Koalitionären in Berlin oder in Schwerin ein Normalfall, ein hinnehmbarer Zustand.

Wie viele Stasi-Mitarbeiter außerdem in gemeinnützigen Verbänden oder Vereinen, ob im Kultur-, Wissenschafts- oder Sportbereich noch arbeiten – das kann man wohl nur noch erahnen … Von den zahlreichen Stasi-Schergen, die sich vor der Wende schon beste Ausbildungs- bzw. Arbeitsmöglichkeiten und Beziehungen bis weit in den angeblich so feindlichen „Westen“ sicherten und sich zusätzlich mit „schwarzem Geld“ aus „roten Kassen“ den Traum von der real-kapitalistischen eigenen Firma erfüllten, ganz zu schweigen.

Diese Menschen, Untertanen im besten und damit schlechtesten Sinne nach Heinrich Mann, sind wieder oben auf.

Sie dienten einst den Honeckers, Mielkes, von Schnitzlers, Göttings, Goldenbaums oder Wünsches, sie hatten Parteibücher der SED, der Ost-CDU, der LDPD, der NDPD, der Bauernpartei oder waren sogar parteilose DDR-Opportunisten, sie bespitzelten, diffamierten Menschen, zerstörten Leben, Lebensläufe, die Gesundheit ihrer Opfer, sie stellten sich über Recht und Gerechtigkeit, wurden Handlanger einer Diktatur mit ungeahnter krimineller Energie, aber alles vorbei und vergessen.

Die Stasi-Zuträger von einst müssen laut SPD und CDU ihre Chance ja auch in der Demokratie bekommen. Und siehe da: 20 Jahre nach dem Mauerfall haben sich die Stasis doch bewährt ! Sie wechselten halt vom real existierenden Sozialismus zum real existierenden Demokratismus und haben die Macht nie aufgegeben. Sie bauten die neue Demokratie zwischen Mecklenburg und Sachsen mit auf …

Ein paar  alt-bekannte Stasi-Protagonisten wurden zwar ihrer ehemaligen Jobs verlustig, aber die Solidarität untereinander sicherte eine üppige Existenz auch im vereinten deutschen Vaterlande.

Die einstigen Widerstandskämpfer und Nicht-Angepassten in der DDR sind ja heute ohnehin überflüssig. Sie galten schon unter Honecker als „Querulanten“ und sind es unter Schwarz-Rot erst recht. Dass deren Leben oder Gesundheit zerstört ist – deren Schuld. Devise: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen !

So bilden heute die gescheiterten Existenzen und „Möchte-Gern-Größen“ aus Deutschland-West mit den alten DDR-Eliten und DDR-Opportunisten ganz eigentümliche „Koalitionen“ insbesondere in den neuen fünf Bundesländern.
Man überbietet sich gegenseitig im „Katzbuckeln“, „Speichellecken“ und mit  „blinder Gefolgschaft“. Man hat sich gesucht und gefunden. Zu jedem West-Topf gibt es nun einmal den richtigen Stasi-Deckel.
Kenn man ja alles nach 1945. Erst die Nazis, nun die Stasis. „Weiter so“, Deutschland !

Der Demokratie erweist man einen Bärendienst. Dabei … Haben wir eigentlich noch Demokratie oder schon Demokratismus ?!

Dr. Marko Michels

Nach oben scrollen