Erfolgreiches Jahr für das Konservatorium in Schwerin

Direktor Volker Ahmels über seine Einrichtung

Das Jahr 2010 ist ein Jahr der gesellschaftlichen, sportlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Geburtstage. Eine „musikalische Einrichtung“ feiert in diesem Jahr ebenfalls ein rundes Jubiläum. Das Konservatorium in Schwerin wurde 1925 in Schwerin eröffnet, 1953 öffnete zudem die Musikschule in Schwerin „ihre Pforten“ für die musischen Talente. Große Erfolge feiern seitdem die jungen Begabten der Einrichtung, insbesondere bei den Landes- und Bundeswettbewerben von „Jugend musiziert“.

Unverständlich ist daher, dass ausgerechnet auch das Konservatorium in die politische, kommunale Diskussion um die Reduzierung von finanziellen Zuwendungen geriet …

Nachgefragt beim Direktor des Konservatoriums Schwerin Volker Ahmels über die Höhepunkte des Jahres 2010 für das Konservatorium, die Veranstaltungen und Projekte seiner Einrichtung, Kooperationen mit der HMT Rostock und die kulturelle Spardiskussion in Schwerin

„Das Schweriner Jubiläumsjahr war für uns äußerst erfolgreich und vielseitig!“

Frage: Das Konservatorium ist eine sehr traditionsreiche und erfolgreiche Institution bei der Förderung junger Musik-Talente. Viele Erfolge bei nationalen Wettbewerben konnten Ihre Schützlinge erreichen. Was waren aus Ihrer Sicht die Höhepunkte für das Konservatorium in diesem Jahr?

Volker Ahmels: Das Schweriner Jubiläumsjahr war für unsere Musikschule äußerst erfolgreich und vielseitig. Von allen Seiten haben wir sehr viel Lob bekommen für unsere regionalen, landesweiten aber auch international ausstrahlenden Veranstaltungen. Besonders hervorgehoben wurde die Professionalität bei der Umsetzung dieser großen Kulturprojekte. So haben wir in diesem Jahr den Regional- und Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ ausgerichtet.

Im Mai war die Landeshauptstadt erstmals Gastgeberin der bundesweiten Hauptarbeitstagung der Musikschulleiter. Im Juni fand im Rahmen des Kultursommers das dritte Internationale Jazzfest statt.

Am größten Musikschulprojekt des Jahres, dem Streichercamp, haben sich mehr als einhundert Musikschülerinnen und Musikschüler beteiligt.  Darüber hinaus war das Konservatorium an der Ausrichtung des internationalen Festivals „Verfemte Musik“ maßgeblich beteiligt und hat erst kürzlich in Schwerin den Kongress der Klavierpädagogen in Deutschland (EPTA) organisiert.

Frage: Wenn Sie auf die letzten 20 Jahre nach der Wende zurückblicken: Wie verlief die Entwicklung am Konservatorium zwischen 1990 und 2010?

Volker Ahmels: Es ist gelungen, neben vielen Innovationen in der Musikpädagogik auch in der Vergangenheit vernachlässigte Bereiche wie die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen voranzubringen. „Jugend musiziert“ spielte natürlich immer eine wichtige Rolle, aber auch die Opern und Musicals wie „Tabaluga“ oder „Brundibár“ haben landesweit und sogar international für Furore gesorgt.

Auch im Bereich von Kooperationen mit den allgemein bildenden Schulen und der HMT Rostock sind wichtige Projekte realisiert worden.

Frage: Wie viele Musik-Talente werden momentan am Konservatorium betreut? Welche musikalischen Projekte sind in Planung?

Volker Ahmels: Wir beschulen zur Zeit circa 1300 Musikschülerinnen und -schüler, die von Kindes Beinen an bis zur Teilnahme am Erwachsenenorchester „Schelfoniker“ stets herzlich willkommen sind. Besondere Förderung erfahren unsere Schüler in der Studienvorbereitung. Mittlerweile haben wir eine Reihe von überdurchschnittlich begabten Kindern, die sich in der Studienvorbereitung befinden. Inhaltlicher Themenschwerpunkt ist gegenwärtig die Etablierung und der Ausbau des Jugendsymphonieorchesters.

Frage: Beliebt ist auch die Reihe KON-Takte. Welche Bedeutung haben diese Konzerte für das Konservatorium?

Volker Ahmels: Die Reihe KON-Takte ist aus dem Schweriner Kulturleben nicht mehr wegzudenken. Das Podium für ehemalige Schüler, die jetzt studieren oder seit langer Zeit Profis sind, ist dabei ebenso wichtig wie die Auftrittsmöglichkeiten für unsere besonders Begabten und natürlich auch deren Lehrerinnen und Lehrer.

Neu ist in diesem Jahr erstmals die Kooperation mit der YARO in der HMT Rostock. Im kommenden Jahr wird es wieder eine gute Mischung aus Klassik, Jazz und Tango geben.

Frage: In Schwerin gibt es eine „Spar-Diskussion“, die vorwiegend Einschnitte in die kulturelle und sportliche Förderung vorsieht. Auch das Konservatorium war „Gegenstand“ dieser Diskussion. Wie beurteilen Sie die Stellung des Konservatoriums in der Stadt?

Volker Ahmels: Das Konservatorium hat einen ausgezeichneten Ruf – in Schwerin und darüber hinaus. Als städtische Musikschule müssen wir uns aber natürlich genauso der schwierigen Diskussion stellen, wie die freien Träger oder die anderen Kulturschaffenden. Dennoch überzeugen wir stets durch Innovationsfähigkeit, Verlässlichkeit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern und natürlich durch herausragende Leistungen unserer Schülerinnen und Schüler.

Frage: Ein Blick in die Zukunft … Wird es das Konservatorium auch in 20 Jahren noch geben?

Volker Ahmels: Natürlich!

Dann weiterhin zahlreiche musikalische Talente und Erfolge sowie entsprechende Rahmenbedingungen zum Musizieren!

Text und Fotos: M. Michels

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