VfL Sportakrobaten Camille Herrmann und Lilly Kutta holen alle drei Titel nach Schwerin
Hoyerswerda • Ein riesiges Starterfeld mit 156 Teilnehmern ging bei der Deutschen Meisterschaft der Jugend in der vollen „Konrad Zuse“-Sporthalle an den Start. Dabei beeindruckte besonders die Leistung des VfL Schwerin, der sich einen atemberaubenden Wettkampf vor allem mit Wilhelmshaven und Hoyerswerda lieferte. Die Schwerinerinnen Lilly Kutta und Camille Herrmann setzten sich in allen Kategorien durch und holten den gesamtdeutschen Meistertitel in die
Landeshauptstadt.
Von Anfang an machte das heimstarke Team aus Hoyerswerda deutlich, dass sie den favorisierten Schwerinerinnen und dem ebenfalls zur WM-nominierten Paar aus Wilhelmshaven den Titel nicht überlassen wollten. Es ging schließlich auch darum, dem Bundestrainer deutlich zu machen, dass die WM-Nominierungen der beiden Nordlichter doch noch überdacht werden könnte. So ging die Tempoübung entsprechend knapp aus, in der sich Lilly Kutta und Camille Herrmann mit 27.150 Punkten vor Hoyerswerda mit 26.950 Punkten und Wilhelmshaven mit 26.700 Punkten durchsetzten. Im zweiten Wettkampf tobte die Halle vor Begeisterung. Hochkarätige Übungen wechselten sich ab. In der Balance sorgten schließlich die VfL-Mädels mit 27.750 Punkten für einen deutlichen Abstand zur Konkurrenz. Mit dieser Gesamtpunktwertung startete der VfL Schwerin am Finaltag in den Wettkampf. Trainer-Fuchs Karola Mevius erhöhte allerdings für die Kombi-Übung den Schwierigkeitsgrad, setzte auf neue Elemente und eine neue Choreographie, was die Mädels so noch nicht geturnt hatten. „Wir müssen was wagen und die Zeit vor der Weltmeisterschaft nutzen, um eine neue Übung für die Herbstwettkämpfe sicher einzustudieren. Unter diesen Bedingungen können wir sehen, wo wir stehen”, so die Trainerin. Also setzten Lilly Kutta und Camille Herrmann im Finale alles auf eine Karte, denn die Punkte aus dem Vortag werden mit der Punktwertung aus dem Finale für den Titel „Gesamtdeutscher Meister” zusammengerechnet.
Mucksmäuschenstill wurde es in der Halle als Lilly Kutta und Camille Herrmann aufliefen. Dann ging ein Raunen durch die Halle. Schon im ersten Element bricht der Standspagat mit Schweizer zusammen. Doch die Mädels lächeln den Patzer weg, konzentrieren sich auf den Rest der neuen Übung und turnen alles andere sicher durch.
Mit hohen Abzugswerten durch das missglückte Element rutschten sie in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. So stand es gefühlte zwei Stunden auf der Anzeigetafel. Riesenjubel in dieser Phase bei Wilhelmshaven, die damit auf Platz 1 standen. Doch dann kam es zu Diskussionen im Wettkampfgericht. Die Kampfrichter waren bei Lilly Kutta und Camille Herrmann von einem falschen Schwierigkeitsgrad ausgegangen. Eine Neuberechnung der Werte stand an und plötzlich waren die Schwerinerinnen wieder auf dem Meisterplatz. Nun beglückwünschten die Wilhelmshavener wieder die Schweriner. Eine tolle sportliche Geste zeigte Camille Herrmann und Lilly Kutta dann noch bei der Siegerehrung. Für das offizielle Meisterschaftsfoto zogen sie die Wilhelmshavener mit auf das oberste Podest. Beide Teams fahren Anfang Juli gemeinsam zur Weltmeisterschaft nach Paris.
VfL