Immer mehr Jugendliche Schwerin sind psychisch krank

Sehr großes Interesse fand die jüngste Gesprächsrunde des OV Schelfstadt der SPD mit Herrn Dr. Christian Haase, Chefpsychologe im Schweriner-Klinikum.

„Psychische Erkrankungen und Störungen des Sozialverhaltens werden bei Jugendlichen immer häufiger und die Fälle werden leider auch schwerer, so Haase. Störungen des Sozialverhaltens sind vor allem bei männlichen Jugendlichen anzutreffen. Sie bestehen aus vielen Symptomen und reichen vom Schuleschwänzen, Weglaufen von zu Hause, Stehlen, zündeln, Zerstörung von Eigentum bis zu schweren Wutausbrüchen und Gewalttaten.“

„Dahinter stehen oft traurige Schicksale und innere Not dieser Jugendlichen. Leider gibt es einen klar nachweisbaren Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Wahrscheinlichkeit diese Symptome auszubilden. Die Verhaltensstörungen sind oft mit prekären Lebensverhältnissen verknüpft und gerade Schwerin mit einem hohen Anteil an Kindern in ALGII Empfänger-Haushalten ist hier besonders betroffen.

„Neue Gesetze, härtere Strafen für Jugendliche oder Warnschussarreste für Kinder sind keine Lösungen. Es muss vor allem vorher und nicht nachher – wenn es zu spät ist – etwas geschehen. Auch wenn die Kosten für Prävention hoch erscheinen, so sind sie doch wesentlich billiger als Jugendknast.
Um Veränderungen herbeizuführen brauchen wir in Schwerin eine politisch geförderte Vernetzung. Jugendamt, Familienhelfer, Schulpsychologen, Schulsozialarbeiter, Lehrer, Kinderärzte und Kinder- und Jugendpsychiater müssen sich kennen und endlich zusammenarbeiten. Die Stadtvertretung sollte die Arbeit des Jugendamtes nach allen Kräften unterstützen. Dazu gehört auch der Stopp der Kürzungen in diesem Bereich. Wir brauchen neue, gut ausgebildete Mitarbeiter im Jugendamt, Qualifikationen für die Familienhelfer und Neueinstellung von Schulsozialarbeiter vor allem in den Schulen mit sozialen Brennpunkten“, so Ralf Schattschneider von der Schelfstadt SPD.

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