Jüdische Gemeinden in M-V

Seit dem 13.Jahrhundert leben Juden auf dem Territorium des heutigen M-V

In Rostock und Schwerin gibt es in Mecklenburg-Vorpommern zwei jüdische Gemeinden. Der Schweriner Gemeinde gehören auch die Wismarer Bürger jüdischen Glaubens an. Beide Gemeinden sind im Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern organisiert. Er ist wiederum Mitglied im Zentralrat der Juden in Deutschland.

Juden gab es auf dem Territorium des heutigen Mecklenburg-Vorpommerns nachweislich ab dem 13. Jahrhundert. 1749 lebten beispielsweise in Schwerin rund 30 jüdische Familien und 1819 entstand am hiesigen Schlachtermarkt eine Synagoge. Sie wurde, wie auch die Rostocker Synagoge, in der Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 zerstört. Aufgrund von Deportation und Vertreibung verblieben nach 1945 nur wenige Einwohner jüdischen Glaubens in Mecklenburg-Vorpommern. Sie versuchten, die jüdischen Gemeinden in Schwerin und Vorpommern wiederzubeleben.

Zu einer neuen Blüte erwachte das jüdische Leben im Land erst in den 1990er Jahren durch Immigranten aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Sie gründeten 1994 die Gemeinden in Rostock und Schwerin neu. Im September 2004 wurde eine Synagoge für bis zu 200 Besucher in Rostock eingeweiht. Heute gibt es in Rostock etwa 700 Gemeindemitglieder – das sind doppelt so viele wie 1933. In Schwerin leben etwa 1.300 Juden. Im Dezember 2008 wurde hier – 70 Jahre nachdem die alte zerstört wurde – die neue Synagoge am ursprünglichen Ort am Schlachtermarkt eingeweiht. Der Neubau entstand über den Fundamenten der Vorgängerbauten von 1773 und 1819.

Jüdische Gottesdienste in Mecklenburg-Vorpommern leitet der Landesrabbiner. Die Gemeinden des Landes engagieren sich nicht nur für die Religion, sondern auch im soziokulturellen Bereich: So dienen Deutschkurse der Integration und zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter bieten soziale Dienstleistungen an.

– Beim Tag der offenen Tür in der neuen Synagoge in Schwerin am 1.Februar wurden rund eintausend interessierte Besucher gezählt.

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