Frauen-Handball: TSG Wismar zum Jahresende ohne Glück

Hanseatinnen unterlagen zu Hause der BVG Berlin …

Ohne Fortune agierte die TSG gegen BerlinLeider gab es keinen glücklichen Jahresausklang für die Handball-Spielerinnen der TSG Wismar.

Mit 26:32 „gingen“ die TSG-Mädel in eigener Halle am Ende sogar „unter“ – und das hatten sie wirklich nicht verdient.

Zwar verlief der Auftakt auf beiden Seiten ziemlich nervös, aber man merkte den Hanseatinnen förmlich an, dass sie das Spiel gewinnen wollten, nachdem es zuvor gegen Harrislee eine ziemlich deutliche Niederlage gegeben hatte.

Bereits zur Halbzeit führte die TSG mit 16:13 und bis zur 39.Minute bauten die Wismaranerinnen den Vorsprung auf 21:16 aus.

Nachdem die Ex-TSGlerin Romy Schöner auf Berliner Seite in der 48.Minute eine Zeitstrafe erhielt und Maria Wurlitzer ebenfalls aus der Bundeshauptstadt sogar disqualifiziert werden mußte, schien das Spiel zugunsten Wismars entschieden.

Time-Out für WismarAber unerklärliche Fehler in der Deckung und zu passive Spielweise nach vorn machten Berlin noch einmal stark.

Doch das Spiel „wankte“ auf beiden Seiten „hin und her“ und erst als Janine Wegner (Berlin) zum 28:25 in der 54.Minute traf, war das Spiel gegen Wismar entschieden.

Gäste-Trainer Helmut Röder, der wie Lutz Gau beim Wismarer Team „wahre Wechselbäder der Gefühle“ erlebte, war nach Spielende sichtlich erleichtert:

„Schon bei einem Sieg mit einem Tor Vorsprung wäre ich auf den Tisch gesprungen. Wismar ist eben im Umbruch, was das bedeutet, kann ich gut nachvollziehen.

Unsere Devise hier in Wismar hieß: Tempo, Tempo. Mit schnellen Angriffen und Kontern wollten wir zum Erfolg kommen und uns möglichst viele Wurf-Chancen erarbeiten.

Als wir in der 39.Minute bereits mit fünf Toren zurücklagen, wurde ich schon sehr unruhig, obwohl – im Handball sind fünf Tore Rückstand nach knapp vierzig Minuten auch wiederum nicht sonderlich viel. So etwas kann man aufholen.

Sorgen machte ich mir eher, dass dieser Vorsprung meine Mädchen psychologisch `demoralisieren` könnte.

Aber klasse, wie sie gekämpft haben. Sie haben nie aufgegeben. Ich bin jedenfalls mit dem Spiel insgesamt sehr zufrieden.“

Wismars Torhüterin A.BorkowskiSchwerins Trainer Lutz Gau in „Wismarer Diensten“ war sichtlich niedergeschlagen, obwohl die Wismaranerinnen mit Jessica Oldenburg, Franca Kühne oder Mareen Tegler lange Zeit sehr gut spielten:

„Bis zur 40.Minute hat die TSG heute wirklich guten Handball-Sport gezeigt. Wir waren auf allen Positionen gefährlich und führten noch in der 39.Minute klar mit fünf Toren Vorsprung.

Doch wir haben heute viele Überzahl-Situationen nicht genutzt und waren in der Deckung zu schlecht aufgestellt. Die Gäste waren hingegen sehr konterstark, haben sich nie aufgegeben.

Unseren Torhüterinnen Mascha Bratenkowa und Antje Borkowski kann ich ebenfalls keine Vorwürfe machen. Beide hielten gut. Unerklärlich, wie lässig wir mit dem eigenen Vorsprung umgingen. Die Niederlage, mit sechs Toren Unterschied, fällt aber zu hoch aus.

Waren die TSG-Powerfrauen 2007: F.Kühne u. die nun schwangere L.YermachekErwähnen möchte ich noch, und das soll keinesfalls als Entschuldigung gelten, dass sowohl Anica Wegner als auch Franca Kühne gesundheitlich stark angeschlagen waren. Toll, dass sich beide Spielerinnen heute dennoch so gut verkauften und sich und das Team nie aufgaben. Beide zeigten – trotz Problemen – Kampfgeist und Biss.“

Zweifellos, bei der TSG Wismar spürte man: In der Mannschaft „brannte“ ein spielerisches „Feuer“, das auch in den ersten vierzig Minuten voll „entfacht“ werden konnte. Leider – und zum Ende fast völlig – erlosch diese „Flamme“.

Man sollte jedoch nicht vergessen, was dieses Team nach den Abgängen zu Saison-Beginn und weiteren Ausfällen – wegen Schwangerschaften einiger Spielerinnen bzw. beruflicher Verpflichtunge weiterer Leistungsträgerinnen – gegenwärtig leistet, ist dennoch enorm.

Rasante Szenen gab es 2007 in WismarMit neuem Kampfgeist und neuem Biss sollte der Klassenerhalt 2008 in der 2.Liga dennoch gelingen.

M-V braucht, bei der großen Frauen-Handball-Tradition, unbedingt ein Team zumindest in der 2.Liga …

Wie meinte ein „Sportkollege“ der TSG-Damen, der niederländische Weltklasse-Eisschnellläufer Kees Verkerk einst: „Du wächst, in dem du stürzt und wieder aufstehst !“.

In diesem Sinne, TSG !!!!

Marko Michels (T/F)

„Statistisches“ zum Spiel Wismar vs. Berlin

Beste Wismarer Werferinnen: 1.Franca Kühne – 9 / 2.Katja Schwenke – 6 / 3. Anne Herrmann – 3

Siebenmeter für Wismar: 11 (7 verwandelt)

Zuschauer: 600

PS:

> Auch deutsche Damen bei der WM in Frankreich ohne Fortune …

In ihrem Halbfinale unterlagen die deutschen Damen gerade Norwegen mit 30:33 und agierten „ebenso“ unglücklich wie die TSG-Damen. Die DHB-Auswahl trifft nun morgen im Spiel um Platz drei auf Rumänien, das Russland im ersten Halbfinale mit 20:30 unterlag ! Eine Medaille für die deutschen Damen ist also noch möglich … mm

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