London im olympischen und paralympischen Blick

Neun Schwerinerinnen und Schweriner am Start

Schritt für Schritt. Pedale um Pedale. Ruder um Ruder. Stoß um Stoß. Wurf um Wurf. Paddel um Paddel. Segel um Segel. Sprung um Sprung. Lauf um Lauf.
Olympia – und damit London – kommt immer näher. Auch für die Athletinnen und Athleten aus Mecklenburg-Vorpommern. 391 Sportlerinnen und Sportler aus Deutschland werden an den Spielen zur Feier der XXX.Olympiade in der britischen Hauptstadt teilnehmen. Darunter sind 20 Olympionikinnen und Olympioniken, die entweder in Mecklenburg-Vorpommern geboren wurden oder hier ihren Verein bzw. ihr Team haben. 20 Sportlerinnen und Sportler aus M-V oder „nur“ mit „MV-Bindungen“, die sich ihren olympischen Traum erfüllten. So werden die „Farben“ von Mecklenburg-Vorpommern in der Leichtathletik, im Rudern, im Kanu-Rennsport, im Segeln, im Triathlon und im Radsport vertreten sein…

Bekannte Gesichter, bekannte Persönlichkeiten sind darunter. Rad-Ass Stefan Nimke fiebert seinen vierten Olympischen Spielen entgegen – ebenso wie Triathlon-Queen Anja Dittmer. Was für eine unglaubliche sportive Leistung – viermal an Olympischen Spielen teilnehmen zu können: Nach Sydney 2000, Athen 2004, Peking 2008 nun London 2012!!! Die gebürtige Rostockerin Julia Mächtig, die für den SC Neubrandenburg startet, ist nach ihrer Ersatz-Rolle 2008 nun endlich bei Olympia dabei – die durchtrainierte Julia könnte dabei das Feld der Siebenkämpferinnen ziemlich mächtig aufmischen.

Frisch, frei und fröhlich kann die junge Anna Rüh im Diskuswerfen die olympische Arena mit ihrem Diskus betreten. Die letzten Wochen waren für Anna nicht nur der „Diskus“, sondern der „Hammer“. Olympia-Norm gepackt, EM-Platz vier erreicht und U 20-WM-Gold erkämpft. Wow! „Die kleinem Dame mit den großen Sprüngen“, Martina Strutz, bewies zuletzt ebenfalls wieder ihre ganz große Klasse und Nervenstärke – nach WM-Silber 2011 auch EM-Silber 2012. Und Ralf Bartels ließ sich auch von einer Verletzung nicht ausbremsen. Der Europameister von 2006 im Kugelstoßen, zweifache WM-Dritte und Olympionike 2004 ist auch in London „im Ring“.

Ganz, ganz stark ist die olympische Ruder-Fraktion aus MV-, speziell Rostocker Sicht. Neun Ruderinnen und Ruderer (einschließlich olympischer Ersatz-Starter) wurden für die olympische Ruder-Regatta in London 2012 nominiert. Ein beeindruckendes Ergebnis, das beweist: In M-V, gerade in Rostock, „entsteigen“ die Ruderinnen und Ruderer „den Fluten der Ostsee“. Die olympischen Ruder-Entscheidungen werden es jedenfalls aus MV-Betrachtung „in sich“ haben.
Wo Ruderinnen und Ruderer aus M-V sind, dürfen Kanu-Rennsportler aus M-V natürlich nicht fehlen. Martin Hollstein vom SC Neubrandenburg möchte dabei das Gold von 2008 verteidigen. Seine olympische Premiere erlebt hingegen der junge gebürtige Schweriner „Canadier“ Peter Kretschmer.

Sehr ambitioniert – „radsport-technisch“ – sind auch Andre Greipel im Straßen-Radsport und Miriam Welte im Bahn-Radsport. Andre, der begnadete Sprinter, könnte in London ganz vorn „landen“ – ähnlich wie Miriam Welte, die „partielle Wahl-Mecklenburgerin“, die bei den WM im Frühjahr, im Hinblick auf Erfolge, kräftig abräumte.
Günstige Winde erhofft sich Seglerin Franziska Goltz, welche die großen segelsportlichen Traditionen unseres Bundeslandes bei Olympia fortsetzen wird.

Nach Olympia zu den Paralympics

Die 391 deutschen Olympionikinnen und Olympioniken für Teil eins der Spiele (vom 27. Juli bis 12. August) sind ja nun bereits seit einiger Zeit bekannt. Am 21. Juli folgte dann die Nominierung der 150 Paralympionikinnen und Paralympioniken, welche „die deutschen Farben“ bei Teil zwei der Spiele (vom 29. August bis 9. September) vertreten werden.

Darunter sind auch einige Athletinnen und Athleten mit „MV-Background“, wie die Judo-Zwillingsschwestern Carmen und Ramona Brussig (PSV Schwerin), die Leichtathletinnen Jana Schmidt (1. LAV Rostock), Vanessa Low (gebürtige Schwerinerin) sowie Marianne Buggenhagen (gebürtige Ueckermünderin), der Schwimmer Torben Schmidtke (gebürtiger Schweriner, bis 2007 PSV Schwerin, bis 2011 Hanse-Schwimmclub Greifswald, nun Potsdam) und die Fechterin Simone Briese-Baetke (frühere Wahl-Mecklenburgerin, nun Tauberbischofsheim).

Ramona Brussig erlebt dabei ihre dritten Paralympics, wobei sie bereits Gold 2004 und Silber 2008 erkämpfte. Für Schwester Carmen sind es die zweiten – vor vier Jahren gab es Bronze. Seit 1992 ist hingegen die unverwüstliche Marianne Buggenhagen stets bei den Paralympics dabei – ihre einzigartige Bilanz: unter anderem 9 x Gold.

Wir drücken unseren Sportlerinnen und Sportlern fest die Daumen für London!

Marko Michels

Nach oben scrollen