Marstall: Wald statt Technik

Schweriner Marstallhalle mit Ausstellung zur Thematik Wald

„Von der Technik in den Wald!“ und damit – irgendwie – „Back to the roots!“, lautet anscheinend erst einmal das neue Nutzungsmotto für die Marstallhalle in Schwerin, die seit Mitte der 1990er Jahre bis Anfang 2011 das Technische Landesmuseum, das nach Wismar zog, beherbergte.

Vor 50 Jahren wurde das „Polytechnische Museum“ in Schwerin eröffnet und fand seine Räumlichkeiten bis nach der Wende in der Orangerie des Schlosses, bevor dann die Marstallhalle genutzt wurde. Nun begann am 1. August eine zweimonatige Ausstellung zum Themenbereich „Kunde vom Wald – Kunst aus zwei Jahrhunderten“, wobei Kultusminister Henry Tesch dazu einige einleitende Rede hielt. Das Staatliche Museum übernimmt nun dauerhaft die Marstallhalle und wird dort auf der rund 700 Quadratmeter großen Fläche unter anderem Ausstellungen präsentieren.

Nicht von ungefähr wird die „Wald-Ausstellung“ nun in M-V, speziell auch in Schwerin, gezeigt. Einerseits wird im Jahr 2011 das „Internationale Jahr der Wälder“ gefeiert, andererseits ist Mecklenburg-Vorpommern nicht nur „ein Land der Landwirte und Seen“, sondern auch ein „Land der Wälder“, was einer Waldfläche von rund 5.200 Quadratkilometer entspricht. Damit umfasst der Wald rund 22 Prozent der M-V-Landfläche.

In diesem Jahr erklärte die Kulturorganisation der UNO, die UNESCO, zudem die naturnahen Buchenwälder in Deutschland zum Weltkulturerbe. Und dazu gehören folgende Wälder: der Nationalpark Hainich im Westen Thüringens, der Kellerwald-Edersee in Nordhessen, der Buchenwald Grumsin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in Brandenburg und aus M-V der Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen sowie die Buchenwälder von Serrahn im Müritz-Nationalpark. „Alles in allem“ sind dieses 5.400 Hektar Waldfläche.

Vor dem Hintergrund dieser Fakten ist daher die derzeitige Ausstellung in der Marstallhalle schon „ein Muß“. Dort, wo kürzlich noch Exponate beispielsweise aus dem Eisenbahn-, Flugzeug-, Schiffbau-  und Automobilbau in M-V standen, sind jetzt Zeichnungen, Video-Installationen und Fotos zur Thematik Wald zu bewundern. Eine Besuch dieser Ausstellung und anschließend des zur BUGA 2009 neu gestalteten Schlossgartens lohnen sich auf alle Fälle!

M. Michels

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