Querköpfe im Mueßer Freilichtmuseum

Mecklenburg, wie es nicht im Reiseführer steht

In der Tat, komische Käuze und Querköpfe gehören zu den ersten Besuchern dieser Saison im Mueßer Freilichtmuseum. Die Landeshauptstadt also ein Treff der Nörgler und Meckerköppe? Nur für die, die Querkopf so übersetzen, was aber duden-falsch ist.

Ein Querkopf, sagen die Sprachgelehrten, ist jemand, der nicht in eingefahrenen Bahnen denkt, der sich nicht scheut, gegen den Strich zu bürsten. Dabei findet er dann oft geniale Lösungen. Albert Einstein war ein derartiger Quer(kopf)denker, auch der Killer-Detektiv Columbo, oder Paul Breitner. Na, und ein komischer Kauz, keine Frage, das war Dörchläuchting, Herzog von Mecklenburg-Strelitz aus Fritz Reuters Buch.

Die ganze bunte Schar macht Stippvisite im Mueßer Museum, mit der einen oder anderen Geschichte. Das ist nicht wenig. Reineke Fuchs, zum Beispiel, ist schon seit dem 16. Jahrhundert Mecklenburger, ein Rostocker, dort erschien damals eine der ersten Buchausgaben. Dass es in Schwerin eine Theater-Akademie gab, vor mehr als 200 Jahren, ist schon eher bekannt, gegründet von dem Vater der deutschen Schauspielkunst, von Conrad Ekhof, nach dem ja heute in der Landeshauptstadt ein Theaterpreis benannt ist.

Mecklenburgische Schauspieler, junge und schon etwas ältere, bekannte und einige, deren Name erst bekannt werden soll, präsentieren den bunten Reigen, gemeinsam mit Straßenmusikanten von der Schweriner Band „Mogli And The Dschungel-Beats“. Dazu kommt die erste Folge der neuen Museums-Talk(e) WORTlaut. Mit Schimpf und Gebrüll ist nicht zu rechnen, wohl mit der einen oder anderen Wahrheit, die laut und deutlich ausgesprochen wird.

Was das „aussprechen“ betrifft: Was ist denn nun richtig? Mäcklenburg oder Mehklenburg? Die Querköpfe schaffen Klarheit, sprechen über Missingsch und Plattdeutsch und der Zuschauer soll schließlich herausfinden, wie SIE oder ER mit Namen heißen, zwei junge Leute, die in ihrem Jahrhundert die populärsten Mecklenburger waren. Ein Sonntagnachmittag mit Wissenswertem und mit Sachen zum Lachen. Beispielsweise, wenn Theodor Fontane, vielgelobter Autor von „Effi Briest“ den Mecklenburgern eine ziemliche Dickschnäuzigkeit bescheinigt.

Sonntag, 15. Mai, um 15 Uhr, zwei Stunden in der Theaterscheune des Freilichtmuseums. Schauen Sie doch mal vorbei. Kaffee und Kuchen gibt´s gleich gegenüber im Museumscafé.

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