BUGA-Feeling in der Stadt
In Schwerin tanzte zwar Ostern noch nicht BUGA-Marienkäfer Fiete, dafür hoppelte aber der Osterhase zwischen Zoo, Schleifmühle, Schloss, Pfaffenteich, Altem Garten oder Freilichtmuseum Mueß.
Aber trotz Oster-Spaziergängen, Oster-Kino, Oster-Brunch, Oster-Fahrten mit der Weißen Flotte, Oster-Parties oder Oster-Theater in der Stadt sind nun auch die Letzten von positiven Frühlings- und BUGA-Gefühlen erfasst. Die baulichen und blumigen Fortschritte auf der Marstall-„Halbinsel“, im Schlossgarten, überall in der Stadt sind unverkennbar.
Die sieben Gärten der BUGA – der Garten des 21.Jahrhunderts, der Schlossgarten, der Burggarten, der Küchengarten, der Ufergarten der Naturgarten und der Garten am Marstall – mit den unterschiedlichen Charakteren werden sicherlich das Blumen-Herz der Schwerinerinnen bzw. Schwerin sowie der Gäste aus aller Welt erobern.
Die Blumenhallen, die abwechslungsreichen gastronomischen Angebote, die verschiedenen künstlerischen, sportlichen und kulturellen Veranstaltungen, mit Monrose, Nicole, Roland Kaiser, Pausenbrot, den Schweriner Sportvereinen, u.v.a.m., dürften zahlreiche Besucher finden.
Die diesjährigen Schloßfestspiele – zwischen Mozarts „Zauberflöte“ und „Alexis Sorbas“ – sind fest in die BUGA integriert. Damit ist auch ein einzigartiges Ambiente garantiert.
Wie hervorragend sich Kultur und Blumenschau miteinander verbinden lassen, wurde insbesondere an diesem Oster-Wochenende deutlich. Die erfolgreiche Premiere am Gründonnerstag und zweite Premiere am Ostersonntag von Friedrich von Flotows romantisch-komischer Oper „Martha oder Der Markt zu Richmond“ fand zwischen erblühendem Schlossgarten und Oster-Essen in den diversen Lokalitäten der City im Staatstheater ein insgesamt begeistertes Publikum.
Insbesondere die Solisten und die Mecklenburgische Staatskapelle unter Leitung von Generalmusikdirektor Matthias Foremny erhielten viel Applaus. Herausragend Ulrike Maria Maier sowie Petra Nadvornik als Harriet bzw. Sarah van der Kemp sowie Frauke Willimczik als Nancy. Aber auch Roman Grübner/Andreas Lettowsky (Tristan) und Stefan Heibach/Andreas Hermann (Lyonel) meisterten ihre Parts mit Bravour.
Die Geschichte in modernisierter Form als Reality-Soap gezeigt, war zwar gewöhnungsbedürftig und wenn es um künstlerische Innovationen geht, ist das Schweriner Publikum zwar etwas konservativ und reserviert, aber die Idee ist dennoch eine guter theatralischer Coup – mehr Frische, mehr Neues wirkt eben ungemein belebend auf manch` angestaubtes Werk.
Die Inszenierung war daher mehr als gelungen, denn immerhin gehört „Martha“ (Uraufführung 1847) nicht gerade zu den oft gespielten Opern nicht nur hierzulande.
Die Geschichte um gewollte und enttäuschte Liebe, über Standesdünkel und Geld als bestes Aphrodisiakum, über ambivalente Frauen und deren Vorliebe für solvente Herren und die Frustration der Herrschaften und deren Verhalten bei verschmähten Liebesbeweisen ist ja eigentlich immer top-aktuell; dabei muß nun einmal auch Fassung und Bühnenbild n dem jeweiligen Zeitrahmen angepasst werden, was den Schweriner Machern der „Martha“ virtuos gelang. (Übrigens: Die Ausstellung mit Fotos zum Thema Wald von Sabine Wenzel im Parkett-Foyer des Theaters ist ebenfalls zu empfehlen.)
Ein guter Rückenwind für die Schloßfestspiele. Dann dürfte – die BUGA „läuft“ dann schon auf Hoch-Touren – alles noch gigantischer, schöner und abwechslungsreicher sein.
Die Schweriner „Flower-Power“ kann kommen !
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Hier noch einmal ein paar Stimmen einiger Prominenter zur BUGA aus Schwerin-News-Interviews (2008/09)
> Reingard Hagemann, Miss Schwerin 2008
Reingard Hagemann: Das stimmt, man kann es kaum glauben, aber bei solchen Projekten kommt doch am Ende immer alles so, wie es soll ! Ich weiß auch nicht, warum sie es doch immer schaffen, aber ich hoffe, dass es auch für unsere BUGA so sein wird.
Allgemein betrachtet bin ich überzeugt, dass die Bundesgartenschau ein voller Erfolg sein wird. Schwerin ist so wunderschön, und ich glaube, dass der Schlossgarten nach seiner Wiedereröffnung auch herrlich sein wird. Wenn dann alle Blumen blühen werden, gibt es doch wirklich nichts Schöneres. Ich hoffe nur, dass die Menschen auch außerhalb von Schwerin genug über die BUGA mitbekommen, damit die Gartenschau nicht nur Einheimische, sondern auch Menschen von überall her anzieht!!
> Dr. Josef Wolf, BUGA-Geschäftsführer
Wenngleich wir Einheimischen gar nicht mehr den Blick dafür haben, so machen uns Besucher doch immer wieder klar, wie schön unsere Stadt geworden ist. Das alles können wir zur Bundesgartenschau zeigen. Und, dass ich dazu einen kleinen Teil betragen konnte, das macht mich auch ein bisschen stolz.
> Rüdiger Mevius, Geschäftsführer des Stadtsportbundes Schwerin
Die traditionellen Großsportveranstaltungen wie Fünf-Seen-Lauf, Drachenbootfest und -festival usw. werden sich im Rahmen der BUGA präsentieren. Auf der Bühne am Marstall werden viele
Sportvereine ihr Können demonstrieren. Der Stadtsportbund plant eine Sport-Show der Schweriner Sportvereine auf der Freilichtbühne. Ich bin mir sicher, dass unsere Vereine das Nötige unternehmen, um Schwerin als guten Gastgeber zu präsentieren
> Gerd Wessig, Hochsprung-Olympiasieger 1980 in Moskau
Die BUGA ist das Beste, was Schwerin passieren konnte. Was hier in den letzten Jahren alles geschaffen wurde, an Schandflecken beseitigt wurde, neu entstand, das hätte man ansonsten in 100 Jahren nicht erreicht. Die BUGA ist eine ausgezeichnete Werbung für die Stadt und wertet Schwerin weiter auf. Es werden bestimmt zahlreiche Besucher aus Nah und Fern den Weg nach Schwerin finden. Ich hoffe daher auf ein tolles Gelingen.
> Manuela Schwesig, frühere SPD-Fraktionsvorsitzende in Schwerin, jetzige Sozialministerin M-V
Die BUGA war eine Vision für Schwerin. Jetzt wird sie Wirklichkeit. Sie ist eine einzigartige Chance für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt. Sie ist solide durchfinanziert. Gerade die”abgespeckte Version”, die ich eher als “BUGA Kompakt” bezeichne, verhindert, dass wir “Luftschlösser” bauen.
> Gesine Kröhnert, Leiterin des Mecklenburgischen Volkskundemuseums
Ganz im Sinne der BUGA widmet das Museum 2009 viele Veranstaltungen den „grünen“ Themen Pflanzen, Garten etc.. Wir eröffnen die Saison am 11. April mit der Sonderausstellung „Wer gärtnert da?“. Die Journalistin Beate Schöttke-Penke und der Fotograf Christian Lehsten stellen 25 verschiedene Gartenwelten in Bild und Text bis zum 14. Juni im Kunstkaten vor.
Unsere zweite Ausstellung thematisiert vom 21.Juni bis 23.August die Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Seidenbaus in Mecklenburg „Vom Maulbeerblatt zum Seidenkleid“. „Regen aus der Kanne“, das Thema der 3. Sonderausstellung vom 30. August bis zum 1. November, handelt von der Gießkanne und ihren vielfältigen Formen und Einsatzgebieten.
Auch 2009 nimmt das Museum mit seinem „Dorf-Schul-Lehrer-Garten“ anno 1888 wieder an der landesweiten Aktion „Offene Gärten“ teil. Natürlich wird es auch wieder unsere traditionellen Pflanzenmärkte geben.
> Dimitri Avramenko, Integrationsbeauftragter der Landeshauptstadt
Die Bundesgartenschau vom 23. April bis 11. Oktober wird ein Höhepunkt für Schwerin sein. Die Landeshauptstadt wird sich als ein guter Gastgeber präsentieren und Gäste aus der Nähe und Ferne anziehen. Ich freue mich, dass an der Vielzahl der Veranstaltungen Migrantenvereine aus Schwerin mit ihrem Programm vertreten sind. Das werden wir auch im kommenden Jahr beim 850-jährigen Stadtjubiläum tun. Schwerin kann mit seinen Pfunden wuchern. Ich bin davon überzeugt, dass Schwerin eine gute Zukunft hat.
> Petra Blunk, C & M-Geschäftsführerin der Schweriner Hallen
Ich wünsche mir, dass die positiven Auswirkungen der BUGA besonders für die Freizeit- und Tourismusbranche über das Jahr 2009 hinausgehen und die exponierte Stellung unserer Landeshauptstadt langfristig gefestigt wird.
M.Michels
F.: Impressionen vom Ostersonntag 2009 in Schwerin … M.M. (19), BUGA-Büro (1), P.Bohne (1), R.Hagemann/privat (1), Sozialministerium (1), Gesine Kröhnert/privat (1)