Wettbewerb für südliche Werdervorstadt entschieden

Bester Entwurf von Team GPK-Architekten und Baugesellschaft Schütt

Schwerin, 13.05.2011 (sd) –  Das Team des GPK-Architekturbüros Großmann, Peters, Kasbohm aus Schwerin und der Baugesellschaft Schütt aus Lübeck hat das beste Konzept zur Entwicklung der südlichen Werdervorstadt eingereicht. Die Jury aus Architekten, Stadtplanern und kommunalpolitischen Vertretern entschied sich einhellig für den Entwurf, den die Arbeitsgemeinschaft für das Areal der ehemaligen Landespolizei und der Waisengärten vorgelegt hat und empfahl, das Konzept weiter zu entwickeln. Zu Jahresbeginn hatte die EGS Entwicklungsgesellschaft mbH einen Wettbewerb im Auftrag der LGE Landesgrunderwerb Mecklenburg-Vorpommern GmbH und der Stadt Schwerin ausgelobt und nach einem vorgeschalteten Bewerbungsverfahren vier Investoren-Architekten-Teams zur Teilnahme eingeladen.

Das Konzept der GPK-Architekten soll nun der weiteren Entwicklung zugrunde gelegt werden. Mit dem städtebaulichen Entwurf gelingt es eindrucksvoll, das Areal der Waisengärten an die Altstadt anzuknüpfen und die City mit dem See zu verbinden. Die Architekten schlagen vor, auf dem Areal zwei unterschiedliche Stadtquartiere zu entwickeln. Im nordwestlichen Gebiet soll der Charakter der Werdervorstadt mit drei- bis viergeschossigen Häusern und Stadthäusern fortgeführt werden. Für das östliche und das südliche Baufeld, welche näher am Schweriner See bzw. an den Biotopen am Stadthafen am Beutel liegen, sind naturnahe, familienfreundliche Stadtvillen und Stadthäuser vorgesehen. Insgesamt sollen nach Planungen der Architekten rund 370 Wohnungen entstehen, 150 davon können sich auf dem ehemaligen Polizeigelände befinden. Im Entwurf sind 90 Wohnungen für die mehrgeschossigen Häuser und 120 seniorengerechte Appartements konzipiert.

Die geplanten Stadtgebiete werden sich behutsam in die Umgebung einfügen; vorhandene Biotope, Uferkanten und markante Grünflächen bleiben bestehen. Der gesamte südliche Uferbereich wird nicht bebaut, das vorhandene Grabensystem erhalten und landschaftsplanerisch weiterentwickelt. Die Amtsstraße wird bis in das neue Gebiet hinein verlängert und ein zentrales Element bei der Erschließung sein. Sie wird zu einer großzügigen Promenade ausgebaut, die in der Blickachse zur Schelfkirche ihren Abschluss am neu geplanten, öffentlichen Strandbereich findet. Zwei Baumreihen in der Straßenmitte sorgen für viel Grün; die Uferpromenade führt über den neuen Teil der Amtsstraße bis an den Schweriner See.

Hierzu sagt die Jury: „Der Städtebau ist in seiner Herleitung nachvollziehbar, die Baukörpersetzung erscheint logisch und richtig. Das Konzept weist durch seine Struktur ein Höchstmaß an Flexibilität auf, die eine Nachhaltigkeit auch über größere Entwicklungszeiträume hinaus sicherstellt.“ Als Fachberater in der Jury nahmen teil: Prof. Joachim Andreas Joedicke, Architekt aus Schwerin, Andreas Webersincke, Landschaftsarchitekt aus Rostock, Christian Evers, Stadtplaner aus Hamburg, Prof. Manfred Schomers, Architekt aus Bremen und Julia Tophof, Architektin aus Berlin. Von Seiten der Politik waren in der Jury vertreten: Dr. Hagen Brauer (CDU), Daniel Meslien (SPD), Rolf Steinmüller (Unabhängige Bürger Schwerin), Wolfgang  Block (Die Linke) sowie Dr. Wolfram Friedersdorff (Die Linke), stellvertretender Oberbürgermeister von Schwerin.

Der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft GPK-Architekten und Baugesellschaft Schütt folgt den Vorgaben des Waisengärten-Masterplanes, der nach einem konstruktiven Abstimmungsprozess mit der Politik, Verwaltung und mit Bürgern zum Ende vergangenen Jahres beschlossen wurde. Nun gilt es, das vorgelegte Konzept weiter zu qualifizieren und in einen Bebauungsplan zu überführen. „Die Ideen des Teams sind eindrucksvoll, das Konzept insgesamt sehr gelungen“, bestätigt Robert Erdmann, Geschäftsführer der LGE Landesgrunderwerb Mecklenburg-Vorpommern GmbH, „Wir freuen uns, dass wir einen Entwurf vorliegen haben, mit dem wir das Waisengärtenareal zu einem attraktiven, lebendigen Quartier am Wasser verwandeln können. Es hat sich gezeigt, dass unser Vorgehen, während des Verfahrens den konstruktiven Dialog mit den Wettbewerbsteilnehmern zu suchen, sehr wertvoll war. Wir werden nun den Empfehlungen der Jury folgen, gemeinsam mit den Planern einzelne Aspekte des Siegerentwurfes für den B-Planvorentwurf optimieren und das Ergebnis der Öffentlichkeit vorstellen.“

Die Entwürfe und Ergebnisse zur Gestaltung der südlichen Werdervorstadt von allen Wettbewerbsteams werden voraussichtlich Mitte Juni in einer öffentlichen Ausstellung im Haus der kommunalen Selbstverwaltung präsentiert.

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