Die letzten Weltcuppunkte 2014 vergeben. Heiße Phase auch im Ballsport
Am vierten Advents-Wochenende ging es wintersportlich noch einmal turbulent zu. Bereits in der letzten Woche bestritten die Eisschnellläuferinnen und Eisschnellläufer in Heerenveen ihre letzten Weltcup-Einsätze für dieses Jahr. In Szene setzten sich dabei die Dreifach-Siegerin Heather Richardson (USA, 1000 Meter, 500 Meter, 1500 Meter) und der Dreifach-Sieger Pawel Kulischnikow (Russland, zweimal 500 Meter, 1000 Meter).
Ihren letzten Weltcup 2014 trugen nun auch die Short Trackerinnen und Short Tracker in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul aus. Am erfolgreichsten schnitten dabei die Gastgeber mit 5 x Gold, 4 x Silber, 4 x Bronze vor China mit 4 x Gold, 3 x Silber, 1 x Bronze ab.
Zwischen Biathlon und Skilanglauf
Auch in der Loipe – und darüber hinaus – war kurz vor Weihnachten noch viel los. In der einstigen deutschen Erfolgssportart Biathlon lief es beim Weltcup in Pokljuka nicht optimal für unsere Athleten – kein Edelmetall für die deutschen „Skijäger“. Anton Schipulin (Russland) mit 2 x Gold, 1 x Silber und Kaisa Mäkäräinen (Finnland) mit 1 x Gold, 1 x Silber waren hingegen die „großen Abräumer“.
Wieder einmal eine Klasse für sich waren die norwegischen Skilangläuferinnen und Skilangläufer, die beim Weltcup in Davos 7 x Gold, 5 x Silber, 6 x Bronze erkämpften. Deutschlands Nicole Fessel gelang ein ausgezeichneter Silber-Rang über 10 Kilometer Freistil hinter Marit Björgen. Das norwegische Gold-Einerlei durchbrach der Italiener Federico Pellegrino im Freistil-Sprint.
Gut gesprungen…
Die Skispringer sammelten indes wichtige Weltcup-Punkte in Engelberg. Dabei siegten Richard Freitag (Deutschland) und Roman Koudelka (Tschechien).
In der Nordischen Kombination in Ramsau hießen die Weltcup-Sieger Norwegen (Team) und der Franzose Jason Lamy Chappuis (Einzel). Aus deutscher Sicht gab es 1 x Silber (Team) und 1 x Bronze (Einzel, Fabian Rießle).
Alpine Champions
Die alpinen World Cup-Champions am 20./21.Dezember kamen aus Norwegen (Kjetil Jansrud, Super-G), aus den USA (Lindsey Vonn und Steve Nyman, jeweils in den Abfahrten) und aus Österreich (Marcel Hirscher, Riesenslalom, und Elisabeth Görgl, Super-G). Viktoria Rebensburg aus Deutschland belegte Platz zwei in der Abfahrt, hinter Lindsey Vonn und gemeinsam mit Elisabeth Görgl.
Erfolgreiche Schlitten
Dreimal Silber (für die Bobs von Francesco Friedrich , Zweier, Vierer und Anja Schneiderheinze, Zweier) und einmal Bronze (für den Bob von Maximilian Arndt, Vierer) lautete die Ausbeute für „Team Germany“ im Bobsport. Dominant waren beim Weltcup in Calgary, der Stadt der Olympischen Winterspiele 1988, hingegen die Schlitten des lettischen Piloten Oskars Melbardis (sowohl im Zweier als auch im Vierer). Bei den Frauen setzte sich wieder einmal die Amerikanerin Elana Meyers durch (dreimal Silber).
Die Skeleton-Entscheidungen am gleichen Ort endeten mit dem Sieg von Martins Dukurs vor Tomass Dukurs (beide Lettland) bzw. Yun Sung-bi (Südkorea) bei den Herren und mit dem Triumph von Elisabeth Vathke (Kanada) vor Laura Deas (Großbritannien) und Tina Hermann (Deutschland).
Mono unterwegs
Kurz vor der Bescherung waren auch die Snowboardprofis noch einmal unterwegs. Besonders erfolgreich im österreichischen Montafon waren dabei Robert Fischnaller (Italien), Seppe Smits (Belgien), Sabine Schoeffmann (Österreich) und Ty Walker (USA). Amelie Kober aus Deutschland erreichte Silber im Parallel Slalom.
Im rund 8.000 km entfernten Peking fand zur gleichen Zeit der Weltcup im Ski-Freestyle (Aerials) statt. Hier setzten sich Qi Guangpu (China) bei den Herren und Xu Mengtao (China) bei den Damen durch.
Vom internationalen Winter- zum heimischen Ballsport
Von der Piste auf den Rasen:
Für den FC Hansa Rostock gab es am Wochenende eine alles andere als schöne Bescherung im eigenen Stadion. Mit dem 0:4 gegen Holstein Kiel hat der Drittligist einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nach der mittlerweile fünften Niederlage in Folge und einer insgesamt unrühmlichen Hinrunde gehen die Hanseaten nun als Tabellen-Vorletzter in die Winterpause.
… und in die Halle:
Unglücklich verloren dagegen die Handballer des HC Empor Rostock in der zweiten Bundesliga – 23:25 gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Dennoch, der Aufwärtstrend bei den „Emporianern“ ist beachtlich und ein guter Mittelfeld-Platz der Lohn.
Wieder erholt zeigten sich die Volleyball-Damen des Schweriner SC in der ersten Bundesliga, die mit 3:1 auswärts gegen die Ladies in Black aus Aachen gewannen. Die SSC-Schmetterlinge bleiben damit oben dran in der Tabelle (Platz 2).
Übrigens: In Kroatien und Ungarn ging gerade auch die Handball-EM der Frauen zu Ende. Norwegen holte sich den Titel vor Spanien, Schweden und Montenegro. Das deutsche Team belegte nur Rang zehn.
Sportler des Jahres in Deutschland
Seit 1947 wählen die deutschen Sportjournalisten am Jahresende den/die deutsche/n Sportler/in des Jahres. Seit 1957 wird auch eine Mannschaft des Jahres ausgezeichnet. 2014 setzte sich bei den Frauen die alpine Skifahrerin Maria Höfl-Riesch, dreifache Olympiasiegerin 2010/14 (Slalom und Kombination in Vancouver, 2014 Kombination in Sotschi), zweifache Weltmeisterin (2009 Slalom, 2013 Kombination) und Gesamt-Weltcup-Siegerin 2010/11 durch. Diskuswerfer Robert Harting nahm in Baden-Baden die Auszeichnung der Herren – wie schon in den beiden Vorjahren – entgegen. Der sportliche Freigeist wurde bereits Olympiasieger 2012, Weltmeister 2009, 2011 sowie 2013 und Europameister 2012 bzw. 2014.
Und bei den Mannschaften ging der erste Rang an die DFB-Nationalmannschaft. Das deutsche Team (inkl. dem gebürtigen Greifswalder und ehemaligen FC Hansa Rostock-Spieler Toni Kroos.) erspielte bei der WM in Brasilien den bislang vierten Weltmeister-Titel im Herren-Fußball für Deutschland – nach 1954, 1974 und 1990.
Zwischen Sportler-Wahl und sportlicher Trauer
Bei der regionalen Umfrage zu den Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2014 in M-V läuft die Umfrage noch bis zum 10. Januar 2015. Auch aus Schwerin stehen einige Sportlerinnen, Sportler und Teams in den einzelnen Kategorien zur Wahl, so die Judo-Zwillingsschwestern Carmen und Ramona Brussig, die Schwimmerin Denise Grahl, die Bahn-Radsportler Tobias Wächter bzw. Stefan Nimke, das Volleyball-Team des SSC, der Boxsportler Peter Kadiru, die Seglerin Lena Haverland, der Segler Andre Budzien und einige andere mehr (siehe www.lsb-mv.de ). Sie alle stehen für den sportlichen Erfolg Schwerins…
Einer, der wie kaum ein anderer für den boxsportlichen Erfolg der Landeshauptstadt M-V steht, verstarb am 22. Dezember an den Folgen eines Herzinfarktes: Fritz Sdunek. Fritz Sdunek, der einst seine boxsportliche Laufbahn in Greifswald begann, dann beim SC Traktor Schwerin als Aktiver und vor allem als Trainer eine glanzvolle Zeit hatte, führte danach zahlreiche Profi-Boxer zu WM-Ehren – eine echte Boxsport-Legende. Im April 2015 wäre Fritz Sdunek 70 geworden…
Marko Michels