Zur Zukunft der Sprachheilschule

UB-Fraktion fordert Bekenntnis der Stadt für deren Erhalt

 

Silvio Horn (Foto: UB)Die Fraktion Unabhängige Bürger will mit einem Antrag zur nächsten Sitzung der Stadtvertretung erreichen, dass sich die Kommunalpolitik für den Erhalt des Sprachheilpädagogischen Förderzentrums Schwerin ausspricht und Oberbürgermeisterin Gramkow diese Position gegenüber dem Land vertritt. Hintergrund der Fraktionsinitiative sind Pläne des Landesbildungsministeriums, wonach die etablierten sonderpädagogischen Einrichtungen in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg bis zum Jahr 2020 aufgelöst und die Schüler statt dessen an normalen Grundschulen unterrichtet werden sollen.

„Obwohl wir als Fraktion die Inklusion grundsätzlich unterstützen, halten wir die Pläne zur Schließung der Sprachheilschulen für falsch“, erklärte Fraktionsvorsitzender Silvio Horn, der selbst studierter Grundschullehrer ist. „Der Anteil von Kindern mit sprachheilpädagogischen Auffälligkeiten ist signifikant steigend; er hat sich von 2004 (6,9%) bis 2014 mehr als verdreifacht (22,1%). Die Schließung von Spezialschulen für diesen besonderen Förderbedarf verwundert uns sehr, denn dieser Förderbedarf kann an Regelschulen mit 26 Kindern pro Klasse und ohne zusätzliches Fachpersonal nicht befriedigt werden.“

Derzeit werden rund 140 Schüler, davon rund ein Drittel aus der Region Westmecklenburg, im Sprachheilpädagogischen Förderzentrum Schwerin auf dem Großen Dreesch durch speziell ausgebildete Fachkräfte in kleinen Klassen unterrichtet und so auf den Übergang zu den Regelschulen nach der Klasse 4 erfolgreich vorbereitet. „Der pädagogische Ansatz, die Kinder zunächst fit zu machen, damit sie in Regelschulen zurecht zu kommen, entspricht dem Inklusionsgedanken. Dieses Vorgehen hat sich jahrzehntelang bewährt und sollte aus fiskalischen Gründen nicht geopfert werden“, so der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Claus-Jürgen Jähnig. Der Fraktion sei bewusst, dass sich die Koalition auf Landesebene zu der Schließung der Sprachheilschulen verständigt habe und auch Die Linke diese Position mittrage. Dennoch hoffen die Unabhängigen auf Unterstützung durch die Schweriner Kommunalpolitik. „Es geht hier um eine Schweriner Einrichtung, die auch für die Region wichtig ist“, so Horn und Jähnig abschließend.

 

Quelle: Fraktion Unabhängige Bürger

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