Zwischen Weltcup und regionalen Zielen: Der Skisport

Nachgefragt bei Lothar Reinhard vom Schweriner Ski- und Snowboard-Verein

Die internationale Skilanglauf-Saison der Frauen beginnt in wenigen Wochen – am 24./25.November in Gällivare/Schweden. Fast zeitgleich, vom 25. November bis 2. Dezember, folgt der Start in die Weltcup-Saison im Biathlon im schwedischen Östersund. Und bereits am letzten Wochenende wurde die Weltcup-Saison der alpinen Skisportlerinnen und –sportler im österreichischen Sölden eröffnet.
Weitere Härtetests gibt es bei den Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Schladming/Österreich vom 4. bis 17. Februar 2013, die Biathlon-Weltmeisterschaften vom 7. bis 17. Februar 2013 in Nove Mesto und bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften vom 20. Februar bis 3. März 2013 in Val di Fiemme/Italien.

Erfolgreiche Langläuferinnen aus Russland, Skandinavien und Mitteleuropa

Im Skilanglauf bei den Damen waren bei Weltmeisterschaften seit 1952 die sowjetischen/russischen Teams am erfolgreichsten, die bis 2011 auf 57 x Gold, 40 x Silber und 32 x Bronze kamen. Dahinter folgen dann Norwegen (24 x Gold / insgesamt: 62 Medaillen), Finnland (17 x Gold / insgesamt: 69 Medaillen), Schweden (6 x Gold / insgesamt: 23 Medaillen), Italien (5 x Gold / insgesamt: 24 Medaillen), Deutschland (mit DDR und Bundesrepublik, 4 x Gold / insgesamt: 17 Medaillen), Tschechien (mit CSSR, 2 x Gold / insgesamt: 10 Medaillen) und Polen (2 x Gold / 6 Medaillen).

Die erfolgreichsten Skilangläuferinnen der WM-Geschichte sind sogar drei Russinnen: Jelena Välbe mit 14 x Gold (insgesamt: 17 Medaillen), Larissa Lasutina mit 11 x Gold (insgesamt: 14 Medaillen) und Galina Kulakowa mit 9 x Gold (insgesamt: 16 Medaillen). Auf Platz vier folgt dann die Norwegerin Marit Björgen mit 8 x Gold (insgesamt: 14 Medaillen), die ihre Bilanz 2012 weiter aufpolieren kann.

Goldene olympische Momente auch für deutsche Langläuferinnen

Goldene WM-Momente gab es ebenfalls für deutsche Skilangläuferinnen, so 1980 in Lake Placid (gleichzeitig Olympia) über 10 Kilometer für Barbara Petzold, 1980 in Falun (eine separate WM-Entscheidung) für Veronika Schmidt, ebenfalls 1980 in Lake Placid (gleichzeitig Olympia) für die DDR-Staffel mit Marlies Rostock, Carola Anding, Veronika Schmidt und Barbara Petzold sowie 2003 in Val di Fiemme für die vereinigte deutsche Staffel mit Manuela Henkel, Viola Bauer, Claudia Künzel-Nystad und Evi Sachenbacher-Stehle.

Insgesamt holten deutsche Skilangläuferinnen bei WM zwischen 1952 und 2011 sechs Einzel-Medaillen (1974-2007) und elf Staffel-Medaillen (1970-2009).

Seit 1984 im Wettkampf-Programm – die Biathlon-WM für Frauen

Bei den Biathlon-WM für Frauen (seit 1984, bis 2012) waren die deutschen Athletinnen bisher sogar am erfolgreichsten mit 33 x Gold, 21 x Silber und 22 x Bronze. Dahinter rangieren Russland (mit UdSSR und GUS) mit 31 x Gold (insgesamt: 76 Medaillen), Norwegen mit 21 x Gold (insgesamt: 59 Medaillen) und Schweden mit 10 x Gold (insgesamt: 29 Medaillen).

Die besten Biathletin „aller Zeiten“ ist Magdalena Neuner, die allein zwischen 2007 und 2012, 12 x Gold (Insgesamt: 17 Medaillen) erkämpfte – vor Jelena Golowina mit 10 x Gold (insgesamt: 12 Medaillen) und Landsfrau Petra Behle mit 9 x Gold (insgesamt: 13 Medaillen).

Eine äußerst erfolgreiche Skilangläuferin der letzten Jahre, Evi Sachenbacher-Stehle, Jahrgang 1980, zwischen 2002 und 2010 zweifache Olympiasiegerin, dreifache Olympia-Zweite, einmal Weltmeisterin, viermal Vize-Weltmeisterin sowie einmal WM-Dritte im Skilanglauf, orientiert sich seit der Saison 2012/13 neu – sie startet nun im Biathlon und wurde „auf Anhieb“ deutsche Biathlon-Meisterin in der Mixed-Staffel 2012 in Altenberg …

Bislang konnten schon zwei deutsche Athletinnen sowohl im Skilanglauf als auch im Biathlon brillierten.So wurde Antje Misersky, Jahrgang 1967, zwischen 1985 und 1995 einmal Olympiasiegerin und dreimal Olympia-Zweite im Biathlon, einmal Weltmeisterin und einmal WM-Dritte im Biathlon und einmal WM-Dritte im Skilanglauf. Miriam Gössner, Jahrgang 1990, wurde zwischen 2009 und 2012 Vize-Weltmeisterin sowie Olympia-Zweite im Skilanglauf und zweimal Weltmeisterin im Biathlon.
Mal schauen, was nun für Evi Sachenbacher-Stehle im Biathlon noch „geht“ …

Einen packenden Zweikampf um den alpinen Gesamt-Weltcup liefern sich erst einmal Lindsey Vonn und Maria Höfl-Riesch. Bei den Herren dürften Marcel Hirscher (Österreich), Ivica Kostelic (Kroatien) oder der Amerikaner Ted Ligety die besten Chancen haben …

Wie ist jedoch die skisportliche Lage in Schwerin? Nachgefragt bei Lothar Reinhard, Vorsitzender des ersten Schweriner Ski- und Snowboarder-Vereins von 2003

„Wollen unsere Aktivitäten über das gesamte Jahr aufrecht erhalten …“

Frage: Herr Reinhard, fast zehn Jahre gibt es den ersten Schweriner Ski- und Snowboarder-Verein. Wie lautet Ihr kurzes Resümee zu den letzten 10 Jahren des organisierten Skisportes in der Landeshauptstadt?

Lothar Reinhard: Es ist offenbar in Schwerin besonders schwer, aktive Skiläufer zu gewinnen. In Rostock, Neubrandenburg und auf Usedom gibt es einfach mehr Interessierte.

Frage: Wie ist die Altersstruktur im Verein? … Gibt es eigentlich regelmäßige Reisen des Vereines in „schnee-sichere“ Gebiete?

Lothar Reinhard: In den Anfangsjahren des Vereines haben wir auf Kinder und Jugendliche im Verein verzichtet, weil wir dieser Altersgruppe nicht genügend sportliche Möglichkeiten hätten bieten können, zum Beispiel gab es seinerzeit noch keine Skihalle usw.. Außerdem ist es diesbezüglich immer notwendig, dass unter den Mitgliedern Eltern sind, die ihre Kinder mitbringen, welche dann ebenfalls Freude am aktiven Skisport aufbringen. Nun, 2012, ist die Altersgruppe zwischen 50 und 60 Jahren.

Was die Reisen betrifft … Wir fahren seit über zehn Jahren regelmäßig eine Woche in entsprechende Wintersportgebiete, nach Österreich oder nach Italien.

Frage: Welche Ziele hat der Schweriner Verein für 2013?

Lothar Reinhard: Unser Bestreben ist es, dass wir weiterhin unsere Aktivitäten außerhalb des Skisportes über das gesamte Jahr aufrechterhalten und gegebenenfalls sogar ausbauen. Ich denke da unter anderem an die Ski-Gymnastik, an weitere Aktivitäten, wie Kegeln, Bowlen, Kanufahrten und Radtouren.

Dann immer eine Handbreit Schnee unter den Skiern, viel Freude am Skisport und maximale Erfolge!

Marko Michels

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