40 Jahre Stadtteil Dreesch in Schwerin

Schröder: Erinnerung an bunte Geschichte

Zum 40-jährigen Jubiläum des Stadtteils Dreesch in Schwerin fand am Dienstag ein Festempfang mit Vertretern aus Politik, Bauwirtschaft sowie mit Zeitzeugen und Einwohnern statt. „Ein runder Geburtstag ist immer eine gute Gelegenheit, mit einem Schmunzeln zurück zu blicken und Bilanz zu ziehen“, sagte Baustaatssekretär Sebastian Schröder heute anlässlich des Festempfangs in der Astrid-Lindgren-Schule. „Wir erinnern heute an den Baubeginn für das größte Plattenbaugebiet in Schwerin. Hier wurde in den 80er Jahren ein großer Teil der Lebensgeschichte vieler Schweriner geschrieben. Es ist eine Erinnerung an eine bunte Geschichte – sowohl vor als auch nach der Wende“, so Schröder.

Laut Schröder sei der Dreesch bunt und facettenreich geworden. Bis heute habe er viele Vorteile für seine Einwohner gebracht. „Denken wir an die sehr gute Verkehrserschließung, die großzügigen Grün- und Spielflächen und gute Infrastrukturausstattung, wie Schulen, Kindergärten, Ärztehäuser und Einkaufsmöglichkeiten“, sagte Schröder. Außerdem verursachen die Gebäude niedrige Sanierungs- und Unterhaltungskosten, die Bausubstanz ist flexibel, wodurch die Grundrisse bei Bedarf beliebig geändert werden können. „Das sind Potenziale, die bei der Stadtentwicklung unter heutigen Gesichtspunkten genutzt werden können und müssen.“

Im Gepäck hatte der Staatssekretär auch eine Förderzustimmung für die Neugestaltung der Turnhalle Mueßer Berg. Die Fassade und der Hallenfußboden sollen erneuert werden und es werden neue Fenster und Türen eingebaut. Die Gesamtkosten in Höhe von 630.000 Euro werden mit über 470.000 Euro Städtebauförderungsmitteln finanziert. „Damit werden die Schülerinnen und Schüler in einer modernen Halle bald doppelt so viel Freude am Sportunterricht haben“, so Schröder.

Insgesamt wurden für die Plattenbaugebiete „Großer Dreesch“, „Neu-Zippendorf“ und „Mueßer Holz“ mehr als 42,7 Millionen Euro Wohnumfeld- und Aufwertungsmittel bereit gestellt. Damit konnten Wohnhöfe umgestaltet und viele Straßen wie die Hamburger Allee oder die Ziolkowskistraße erneuert werden. Auch der Umbau der Astrid-Lindgren-Schule wurde mit einer Million Euro gefördert. „In die Plattenbaugebiete, die zur Wohnraumversorgung der Bevölkerung benötigt werden, fließen auch künftig Fördermittel“, betonte der Staatssekretär. „Ziel ist es, die Attraktivität und Konkurrenzfähigkeit der dauerhaft marktfähigen Bestände zu erhöhen.“

Laut Schröder müsse im Hinblick auf die demografische Entwicklung im Land ein besonderer Förderschwerpunkt auf die Belange älterer Menschen und Menschen mit Behinderungen gelegt werden. Vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl älterer Menschen ist der Wohnraum anzupassen. In der Landeshauptstadt sind für das Jahr 2011 zehn Vorhaben mit 288 Wohnungen in das Wohnraumförderprogramm aufgenommen. Davon sollen 115 Wohnungen alten- und behindertengerecht umgebaut werden.

„Die demografische Entwicklung war und ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten“, sagte Schröder. „Das Land unterstützt die Städte mit der Städtebau- und Wohnraumförderung, insbesondere mit dem Programm Stadtumbau Ost, bei dieser schwierigen Aufgabe, die Balance zwischen Rückbau und Aufwertung zu finden.“ Bis Ende 2010 wurden in den drei Stadtteilen rund 3.200 Wohnungen zurück gebaut. Der Rückbau weiterer 800 Wohnungen ist bis 2014 vorgesehen.

„Außerdem müssen wir weiterhin den sozialen Zusammenhalt im Blick behalten. Eine der wichtigsten anstehenden Aufgaben ist, den Berliner Platz als Stadtteilzentrum zu entwickeln“, sagte der Staatssekretär. „Dafür werden Mittel aus dem Programm 2011 zur Verfügung gestellt.“ Darüber hinaus wird in Zukunft der Neubau der Schwimmhalle sowie die Erneuerung der Turnhallen der Astrid-Lindgren-Schule und an der Hamburger Allee in Angriff genommen.

Die drei Stadtteile des Dreesch liegen auf einem Plateau zwischen dem Waldrand des Buchholzes und dem Faulen und Schweriner See. 1971 fiel die Entscheidung zur Entwicklung eines neuen Wohngebietes „Großer Dreesch“. Am 1. November 1971 wurde mit der Montage des ersten Wohnblocks begonnen. Ende der 80er Jahre lebten 62.000 Menschen auf dem Großen Dreesch.

Quelle: Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung MV

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