Interview Berit Kauffeldt, Schweriner SC

Interview mit Birit Kauffeldt über den CEV-Pokal, die Meisterschaft 2009/10 und die Winterspiele 2010.

Frage: Berit, nach der Halbfinal-Niederlage gegen Dresden, dem Trainer-Wechsel und einiger Unruhe im Team sind die SSC-Damen schnell wieder „aufgestanden“ und haben klasse Spiele im Europapokal und in der Bundesliga geboten. Wieder alles im „grünen Bereich“ bei den „SSC-Schmetterlingen“ ?!

beritkauffeldt.jpgBerit Kauffeldt: Ja, im „grünen Bereich“ sind wir wieder, wobei man natürlich auch sagen muß, dass es eine echte „Tief-Phase“ nicht wirklich gegeben hat. Dass unsere Serie reißen würde, war ja klar. Es gab dann die deutliche Niederlage in Bukarest, das so knappe DVV-Pokalspiel zu Hause gegen Dresden. Solche Spiele können ganz einfach verloren gehen. Wir haben uns aber sehr schnell wieder gefangen, sind wieder aufgestanden und zurückgekehrt und gaben mit den Erfolgen im Europapokal oder in der Bundesliga die passenden Antworten. Eine größere Unruhe im Team hat es ja so ebenfalls nicht gegeben.

Wir haben jetzt einen neuen Trainer, der ja das Team bereits betreute. Sowohl mit Edwin Benne als auch nun mit Tore Aleksandersen konnte und kann das Team sein Potenzial abrufen. Als Spielerin muß man ohnehin immer sein Bestes geben, immer optimalen Einsatz zeigen, da darf man sich von kurzfristigen Trainer-Wechseln erst gar nicht negativ beeinflussen lassen.

Frage: Nun ging es gegen die unberechenbaren Italienerinnen von Yamamay Busto Arsizio. Wie lautet Ihre erste Analyse ? beritkauffeldtbild3.jpg

Berit Kauffeldt: Natürlich ist man im ersten Moment schon etwas enttäuscht. Die Ausgangsposition war ja schon sehr gut. Wir hätten heute – wie in Italien – erneut beritkauffeldtbild1.jpgüber unser Limit spielen müssen. Das ist leider nicht gelungen. Die Italienerinnen haben ihre Routine sowie Cleverness genutzt und verdient gewonnen. Mit meinen, wenn auch kurzen, Einsätzen bin ich schon zufrieden. Nein, den Kopf brauchen wir, das Team, wahrlich nicht hängen zu lassen.

Die Spiele gegen VC Kanti Schaffhausen und Dinamo Bukarest haben uns schon geholfen, unser Leistungsvermögen auch im europäischen Maßstäb einschätzen zu können. Insofern waren unsere Auftritte im Europapokal lehr- und hilfreich. Das Erreichen des Viertelfinales ist sicher als ein schöner Erfolg zu werten. Nur, wenn man so kurz vor der Finalrunde der besten vier Mannschaften steht, möchte man natürlich mehr.

Frage: Ein Blick über den volleyballsportlichen Tellerrand hinaus … Zurzeit finden die Olympischen Winterspiele in Vancouver und in Whistler statt. Interessieren Sie sich für die dortigen Wettkämpfe ? Sind Sie auch auf Skiern oder Kufen gut ? Nicht zuletzt: Welche Leistungen imponierte Ihnen bei Winter-Olympia bislang ?

beritkauffeldtbild2.jpgBerit Kauffeldt: Doch, für die Winterspiele in Vancouver und in Whistler interessiere ich mich sehr. Ich war ja früher regelmäßig im Ski-Urlaub in Tschechien, aber jetzt in der Saison ist es zeitlich nicht möglich, zumal auch die Verletzungsgefahr sehr groß ist. Ich selbst habe mich vor allem für die Abfahrt begeistern können, auch im Langlauf probierte ich mich schon aktiv aus. Vor dem Fernseher und vor allem vor dem Radio verfolge ich jedoch insbesondere das Geschehen im Biathlon und im Eishockey. Klasse, was Magdalena Neuner in Whistler erreichte.

Sehr berührt bin ich vom Tod des jungen georgischen Rennrodlers Nodar Kumaritaschwili – da wird wohl jede Sportlerin und jeder Sportler ganz besonders nachdenklich und traurig. Der Sport, Olympia stehen ja gerade für Freude, Fröhlichkeit, ja das Leben und dann passiert dieser tragische tödliche Unfall … Das trifft Olympia, den Sport mitten ins Herz.

Bewundernswert finde ich die Leistung der kanadischen Eiskunstläuferin Joannie Rochette vor dem Hintergrund des plötzlichen Todes ihrer Mutter. Es ist außergewöhnlich, wie sie unter Tränen ihren Wettkampf im Kurzprogramm so beeindruckend meisterte. Das geht auch mir sehr nahe.

Letzte Frage: Wo steht die SSC-Mannschaft am Saison-Ende ?

Berit Kauffeldt: Ich hoffe zunächst, dass wir weiterhin sehr erfolgreich sind, guten Volleyballsport bieten. Unser Ziel vor der Saison war es, unter die besten drei beritkauffeldtbild4.jpgTeams zu kommen. Das ist nach wie vor unser Ziel – nicht mehr und nicht weniger. Ich werde ab Mai dann auch noch an einem Lehrgang mit der deutschen Volleyball-Auswahl teilnehmen – die soll ebenfalls erfolgreich sein.

Die Fragen stellte Marko Michels (Schwerin), Foto (5): M. Michels, P. Bohne (4)

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