Koch: Katholische Kirche wirkt offen und profiliert an Gestaltung der Gesellschaft mit
Der Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch, war heute Gastgeber des Sommerfestes des Erzbischöflichen Amtes Schwerin. In den Garten am Lankower See kamen rund 280 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Kirche unter Ihnen Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider, Justizministerin Katy Hoffmeister, Landesbischof Gerhard Ulrich und Landesrabbiner Yuriy Kadnikov. Die Erzbistümer Berlin und Hamburg haben am Sitz der Landesregierung in Schwerin eine gemeinsame politische Vertretung, das Katholische Büro Schwerin.
Erzbischof Dr. Koch unterstützt im Vorfeld der Bundestagswahl die Aktion „Wählt Menschlichkeit!“ der Caritas-Verbände im Osten Deutschlands. „Es ist eine Aktion gegen das oft beklagte Aneinander-Vorbei in unserer Gesellschaft. Mit dieser Aktion wollen wir – genauso wie mit diesem Sommerfest – dazu beitragen, das Miteinander, aber auch die sachliche Auseinandersetzung zu führen um das, was unsere Gesellschaft zusammenhält. Wie notwendig es ist, uns in einem aufmerksamen und achtungsvollen Aufeinanderhören und Einanderverstehenwollen dieser Frage zu stellen, zeigen das jüngste Ringen um das Verständnis der Ehe genauso wie manche Streitpunkte im aktuellen Bundestagswahlkampf und die furchtbaren Krawalle in Hamburg in den letzten Tagen. So verstehen wir als Kirche auch unseren politischen Auftrag: an der Gestaltung unserer Gesellschaft offen und profiliert mitzuwirken“, sagte der Erzbischof.
Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider betonte, dass für das Zusammenleben im säkularen Staat Werte unverzichtbar sind. „Die verfassungsrechtlich gebotene Trennung von Kirche und Staat bedeutet keine Absage an eine Wertorientierung des Staates. Ohne Werte drohen Beliebigkeit und Unmenschlichkeit. Und da liegen wir doch häufig auf einer Linie“, sagte Bretschneider. Sie begrüße das Engagement der katholischen Kirche für Demokratie und Toleranz in der Initiative „Wir. Erfolg braucht Vielfalt sowie ihr Engagement für Flüchtlinge. „Wir brauchen Vielfalt und wir brauchen Offenheit und Beistand für den anderen, wir brauchen die Orientierung an Werten.“
Justizministerin Katy Hoffmeister erinnerte in ihrem Grußwort an die Unterzeichnung des Staatskirchenvertrages zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Land Mecklenburg-Vorpommern vor 20 Jahren. Der Vertrag sei ein gelungenes Instrument des respektvollen Miteinanders zwischen Staat und katholischer Kirche. „Er bietet einen verlässlichen Rahmen für die vielfältigen Tätigkeiten der katholischen Kirche in unterschiedlichen Bereichen; z.B. in der Aus- und Fortbildung in Schulen und Universitäten, in der Jugend- und Frauenarbeit und der Krankenhaus- oder Gefängnisseelsorge“, sagte die Ministerin.