Die Feldstadt steht nicht abseits – Wir.Erfolg braucht Vielfalt

Überparteiliches Aktionsbündnis wirbt für Demokratie

Eine Gesellschaft lebt davon, dass viele sich beteiligen. Vereine, Initiativen, Einzelne sind mit dem gefragt, was sie sind und was sie einbringen können. Nicht nur ein bestimmter Menschentyp wird gebraucht, sondern viele ganz unterschiedliche Menschen. Was das bedeutet, wird bereits in einem Stadtteil deutlich: Je mehr seine Bewohner mit ihren Ideen und ihren Möglichkeiten dabei sind, das Leben im Stadtteil mit zu gestalten, desto schöner wird der Stadtteil, desto mehr an Angeboten gibt es und desto vielfältiger kann es zugehen.

Das gilt genauso für die ganze Gesellschaft: Je mehr sich in ihre Gestaltung einbringen, desto mehr ist in ihr möglich und desto mehr Menschen können sich in ihr zu Hause fühlen. Je weniger sich Menschen zurückziehen oder gar versuchen, sich dem Miteinander in einer Gesellschaft zu verweigern, je mehr sie mitmachen – jeder auf seine Weise und mit seinen Vorstellungen – desto reichhaltiger wird das Leben für alle. Extremistische Parteien dagegen wollen ein Ziel für alle vorgeben und alle in eine gemeinsame Richtung bringen. Das kann erst einmal beeindruckend wirken. Es hat aber bisher immer bedeutet, dass die Gesellschaft davon krank wurde, dass sie verarmte und schließlich daran zugrunde ging. Denn extremistische Parteien drängen alle die an die Wand, die den verordneten Zielen nicht folgen wollen. Es gibt dann die Hundertprozentigen, die Elite, die Partei, und es gibt wenig, was daneben geduldet wird.

Die Kirchen unterstützen deshalb das Aktionsbündnis „Wir. Erfolg braucht Vielfalt“, das Anfang April ins Leben gerufen wurde, weil ihnen sehr daran liegt, dass in unserer Gesellschaft alle Menschen beachtet und einbezogen werden, dass viele sich beteiligen und möglichst niemand sich ausgegrenzt fühlt. Die Kirchen gehen von den Gedanken aus, dass jeder Mensch seinen Wert hat und dass jeder für die Gesellschaft wichtig ist. In jedem Menschen ist ein Gedanke Gottes, des Schöpfers, der für das Leben in dieser Welt Bedeutung hat. Deshalb lehnen die Kirchen Gedankengut ab, das auf Elitedenken und darauf hinausläuft, dass bestimmte Menschen, Gruppen, Völker verachtet und ausgegrenzt werden.

Das Aktionsbündnis „Wir. Erfolg braucht Vielfalt“ ist ein Aufruf an uns alle zu überlegen, wo und wie wir uns in unserem Stadtviertel, in unserer Stadt oder an irgendeiner Stelle unserer Gesellschaft beteiligen können. Auf welche Weise sind wir dabei, bringen uns ein und sind auch bereit, Zeit und Kräfte einzusetzen? An dieser Stelle liegt es an uns, ob in unserer Gesellschaft ein besseres Miteinander gelingt und ob sich viele Menschen in ihr gut aufgehoben fühlen.

Oberkirchenrat Andreas Flade

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