Ein Jahr unabhängige Energieberatung im Stadthaus

Etwa 250 Ratsuchende nahmen Service in Anspruch

Trotz ständig steigender Energiepreise ist Deutschland heute der fünftgrößte Energieverbraucher der Welt. Auf das Konto von Privathaushalten geht dabei gut ein Viertel des Energieverbrauchs. „Ein erheblicher Teil davon ließe sich ohne Verzicht auf Komfort einsparen“, meint Michael Kurzmann, unabhängiger Energieberater der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Seit nunmehr einem Jahr führt er immer dienstags zwischen 15 und 18 Uhr die Energieberatung im Stadthaus durch.

Sein Spezialgebiet sind energiesparende Heizungstechnik für Neu- oder Altbauten, zur Warmwasserbereitung und zur Nutzung der Sonnenenergie sowie die dazu gehörenden staatlichen Fördermöglichkeiten. „Besonders nützlich ist die Energieberatung bei Neubauvorhaben oder umfangreichen Modernisierungen. Häufig verhelfen die Beratungsgespräche zu Lösungen, die effizienter oder kostengünstiger sind als die gewerblich angebotenen“, berichtet  Kurzmann aus seiner Beratungspraxis. Der Ingenieur ist nach langjähriger Berufspraxis in der Energieversorgung und im Anlagenbau seit 2008 im Projekt Energieberatung der Verbraucherzentrale tätig.

Etwa 250 Ratsuchende haben seit März 2010 den gemeinsamen Service von Stadt und Verbraucherzentrale in Anspruch genommen. „Das Angebot einer unabhängigen Energieberatung im Stadthaus hat sich bewährt. Wir werden den Service daher im bestehenden Umfang weiter ermöglichen“, so Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow bei der Vorstellung der Jahresbilanz.

Den Schwerpunkt der Beratungen bildeten Raumheizung und Warmwasserbereitung. Dafür benötigen private Haushalte rund 80 Prozent ihres Energieverbrauchs, wenn man Fahrzeuge außer Acht lässt.

Wohnungs- und Gebäudemieterinnen haben nach Erfahrung des Energieberaters hohen Aufklärungsbedarf zu den Heizkostenabrechnungen und ihren Möglichkeiten den Energieversorger zu wechseln. „Für den Preisvergleich bieten sich Vergleichsportale im Internet an. Die jährlichen Einsparungen durch einen Wechsel können zwischen fünf und zehn Prozent betragen. Verbraucher sollten jedoch Angebote meiden, bei denen sie in Vorkasse gehen oder eine Kaution hinterlegen müssen, da diese im Falle eines Konkurses des Stromanbieters verloren wären“, so der Verbraucherschützer.

Haus- und Wohnungseigentümer suchen darüber hinaus Rat, wie sie den baulichen Wärmeschutz verbessern und effizient selbst Energie erzeugen können.

Wenn dazu ein allgemeines Beratungsgespräch nicht ausreicht, können Einzelfälle mit einer sogenannten FMO-Beratung (Fallmanagement vor Ort) geklärt werden. Dabei erhalten die Ratsuchenden einen Beratungsbericht mit konkreten Empfehlungen.

Wie Kurzmann berichtet, haben sich dabei Wärmepumpen als besondere Problemfälle herauskristallisiert. Ihr Einsatz kann zu hohen Stromverbräuchen führen, wenn die Gebäude dafür ungeeignet sind. „Wärmepumpen haben bei guter Planung durchaus sinnvolle Einsatzmöglichkeiten mit energetischen Einsparpotential. Allerdings sind damit auch höhere Anschaffungskosten  verbunden. Bei energetisch unsanierten Bestandsgebäuden ohne eine

Fußboden- oder Wandheizung ist die Energie- und Ökobilanz einer Wärmepumpe jedoch schlechter als bei anderen Wärmeerzeugern und daher von einem Einsatz abzuraten“, konstatiert Kurzmann. Für den sinnvollen Einsatz dieser Technologie hält die Energieberatung der Verbraucherzentrale schon seit einiger Zeit eine spezielle Broschüre mit einer Checkliste bereit.

Beratungstermine für die wöchentliche Energieberatung können vorab telefonisch unter 0385 – 591 8110 gebucht werden.

Quelle: Landeshauptstadt Schwerin

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