Freilichtmuseum: „… und reisen quer durch die Zeit“

Günter Gall porträtiert Erich Kästner

Günter GallDas Zentrum für Traditionelle Musik am Freilichtmuseum Schwerin-Mueß lädt am Freitag, dem 3. Juli um 19.00 Uhr zu einem literarisch-musikalischen Abend mit Günter Gall aus Osnabrück.

Gall porträtiert Erich Kästner (1899, Dresden bis 1974, München) – den selbsternannten „Gebrauchslyriker, seelisch verwendbar“ – mit einem revueartigen Parforceritt durch sein Leben. Kästner lässt den Mitbegründer der neuen Sachlichkeit aufleben als genialen Satiriker, mit gefühlvollen Liebesgedichten, als Erotomane. Kästner war der einzige „Verbrannte Dichter“, der am 10. Mai 1933 auf dem großen Opernplatz in Berlin die „Tiraden des abgefeimten Lügners“ Göbbels hörte. Er beschrieb es in dem Text: „Bei Verbrennung meiner Bücher“ aufs eindringlichste.
Auf die überflüssige Frage, warum er nicht aus Deutschland geflohen sei, gab er die notwendige Antwort:

„Ich bin ein Deutscher aus Dresden in Sachsen
mich läßt die Heimat nicht fort.
Ich bin – wie ein Baum – der in Deutschland gewachsen –
wenn’s sein muß in Deutschland verdorrt.“

Zum weiteren gibt es einen Parforceritt durch das Berlin der späten 1920er Jahre mit Ausschnitten aus seinem brillanten Berlin-Roman Fabian – kompromißlos, zeitkritisch, zeitlos. Die Vertonungen stammen größtenteils von Günter Gall – mal in Liedermachermanier, mal als Couplet, Bänkelsang oder Chanson. Er begleitet sich auf Gitarre und Dulcimer.

Das Konzert wird im Armenkaten des Museums stattfinden. Beginn ist 19.00 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro.

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