Grün Weiss chancenlos beim Spitzenreiter

Handballerinnen konzentrieren sich nun auf Spiele gegen Rostock, den TSC und Salzland

Gewiss waren die Hoffnungen nicht groß, als die junge Schweriner Mannschaft gen Travemünde aufbrach, aber ein klein wenig Optimismus hatte sich nach den letzten erfolgreich gestalteten Partien doch breit gemacht, es vielleicht ein wenig spannend zu machen im Spiel Tabellenkeller gegen Tabellenspitze.

Dass man aber so schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt wurde, passte den mitgereisten Fans und auch der Mannschaft so gar nicht. Mit 37:20 gerieten die Damen um Steffi Laas doch arg unter die Räder, weil vieles zusammen kam. Zum einen spielte der gegner laut deren Trainer Thomas Kruse ihr bisher bestes Saisonspiel gegen „einen Gegner, vor dem wir viel Respekt hatten“, zum zweiten spielten die Schwerinerinnen wohl eher eines ihrer schlechteren Spiele am Sonntag. Ohne die verletzten Erdmann und Pöschel hielt man nur bis zur 20. Minute das Spiel offen, als Wendy Künzel zum 11:8 per Strafwurf treffen konnte. Danach setzten die Randlübeckerinnen zu einem kurzen Zwischenspurt an und gingen mit einem komfortablen 17:10 in die Kabinen. Bereits da zeigte sich, diesem TSV kann man derzeit nur Paroli bieten, wenn alles zusammen passt, d.h. alle Schweriner Spielerinnen müssen an Deck sein und Bestform haben und das war an diesem Wochenende nicht der fall.

Übermäßig viele technische Fehler, die daheim mit eigenem Publikum im Rücken noch kompensiert werden können, wurden in dieser Partie gnadenlos bestraft und zwar besonders in der zweiten Halbzeit. Die vielen Fehlwürfe gegen gute Travemünder Torfrauen trugen mit dazu bei, dass die Gastgeberinnen nach 40 Minuten erstmals mit 10 Toren führten (24:14). In der Folge gab Schwerins Trainer Tilo Labs dann auch der zweiten Reihe und den Anschlusskadern eine längere Spielpraxis. So kam auch die erst 16- jährige Sophie Powierski zu ihrem ersten Einsatz bei den Frauen und schlug sich, wie die anderen auch, durchaus achtbar. Aber gegen eine Franzi Haupt, die vor dem Spiel zu Lübecks Sportlerin des Jahres gewählt wurde, war an diesem Tag kein Kraut gewachsen. Sie trug 13 Tore zum klaren 37:20 Sieg der Raubmöwen bei.

Damit rangieren die Sieger auf Platz eins der Tabelle und für die Schwerinerinnen geht es nun darum, diese Partie so schnell als möglich zu vergessen und sich auf die wichtigen Spiele gegen Rostock, den TSC und Salzland, die jetzt folgen, zu konzentrieren. Dann hoffentlich wieder mit Vivien Erdmann, Anna Pöschel und einem tollen Publikum im Rücken.

Es spielten: Wiercioch, Klasen; Dube 1, Ehlers 2, Evangelidou 2, Künzel 7/5, Bartlau 3/1, Powierski, Laas, Schult 2, Nawrot 1, Crölle, Petereit, Celka 2

Ralf Grünwald

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