Halbzeit! – Neue Burgseeufer sind schon deutlich erkennbar

In immer gleichem Takt senkt der weiße Bagger seinen Arm hinunter zum Wasser. Jedes Mal, wenn der Tieflöffel wieder an der Oberfläche erscheint, hat er wieder gut 1 ½ cbm Schlamm, Erdreich, Schutt oder altes Holz aus dem neuen Teil des Burgsees geholt. „Wir liegen voll im Plan“, sagt Bauleiter Ralf Küpker von der Firma SULO aus Rostock.

Rund 35.000 cbm hat das Unternehmen bereits ausgebaggert – Halbzeit! „Ende August werden es etwa 70.000 cbm sein, dann sind wir mit der Burgseeerweiterung fertig“, sagt Ralf Küpker. Derzeit hat er insgesamt fünf Bagger auf der Baustelle am Schweriner Burgsee im Einsatz. Einer mit einem besonders langen Ausleger hat bereits an der Seeseite der auszubaggernden Fläche mit der Arbeit angefangen. Hier wird das Baggergut zunächst auf eine Schute gekippt. Aus diesem Zwischenlager kommt es dann auf die 6000 qm große Sortierfläche. „Dort wird aus allem, was aus dem See heraus kommt, jeweils eine Probe gezogen und untersucht“, erklärt BUGA-Projektsteuerer Heinz Hallier. „Erst nachdem feststeht, wie der Aushub beschaffen ist, wird entschieden, wohin abgefahren wird.“ Dafür rollen jeden Tag 20 bis 25 große 40-Tonner über die Baustelle. Bisher gab es keine Probleme oder Überraschungen. „Wir haben lange vor Baubeginn die gesamte Fläche untersuchen lassen und wissen sehr genau, was im Untergrund liegt“, sagt Heinz Hallier. „Irgend etwas anderes haben wir bisher nicht gefunden.“ Bis auf einige kleine Ausnahmen. So kamen zwei Stahlhelme ans Tageslicht, einer der deutschen Wehrmacht und einer, der ein amerikanischer oder ein russischer sein könnte. „Das Ding war so verrostet, dass wir nicht mehr genau ermitteln können, woher er stammt“, sagt Ralf Küpker. Er kann aber noch mehr in seiner kleinen Sammlung vorweisen. „Wir haben wohl das gesamte Flaschentypensortiment der DDR gefunden.“ Auch alte Emaille-Schilder kamen zum Vorschein. „Irgendetwas wertvolles war aber nicht dabei.“

Was vor allem immer wieder in der Baggerschaufel ist, ist Holz. Bauholz, das aus dem Großen Moor stammt. Die DDR-Behörden hatten diesen alten Schweriner Stadtteil in den 70er Jahren abreißen lassen, um hier sozialistische Plattenbauten errichten zu können. „Jetzt finden wir Sparren und Fetten, aus denen man fast wieder Dachstühle errichten könnten, so gut ist das Holz erhalten“, sagt Ralf Küpker. An vielen Stellen ist aber auch kleingeschnipselte Dachpappe dabei. „Dieses Baggergut kommt natürlich in die Spezialverwertung“, erklärt Heinz Hallier.

Jeden Tag kommen Schweriner an den Bauzaun und wollen wissen, was da geschieht. „Wir sind da ganz offen“, sagt Ralf Küpker. Immer wieder erzählt er, wie es vorwärts geht auf „seiner“ Baustelle. „Hier geht alles mit rechten Dingen zu, hier wird nichts verborgen.“ Beschwerden gab es noch nicht. Und das, obwohl jeden Tag von 7.00 bis 19.00 Uhr gearbeitet wird. Auch am Sonnabend, dann aber nur bis 16.00 Uhr. „Wir können den Anwohnern nur danken, das sie uns soviel Verständnis entgegen bringen“, sagt Heinz Hallier. Und gebaut wird am Burgsee noch eine ganze Weile. In gut vier Wochen beginnt die Befestigung der Ufer für den künftigen BUGA-Eingangsbereich. Und noch in diesem Jahr sollen auch die Rammarbeiten für die Schwimmende Wiese abgeschlossen werden.

Die Arbeiten für die Burgseeerweiterung kommen voran. Die neuen, alten Umrisse des Gewässers sind bereits gut zu erkennen.

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