Frank Fischer, Vorsitzender der Mecklenburgischen Eisenbahnfreunde Schwerin, im Interview
Schwerin – Es ist immer wieder erstaunlich, wie vielfältig die Museumslandschaft in Schwerin ist. Ob Staatliches Museum Schwerin, Schlossmuseum, Schleifmühlen-Museum, Freilichtmuseum für Volkskunde, Internationales Feuerwehrmuseum oder Flippermuseum, am Ende sollte man jedes einmal besucht haben. Ein weiteres Kleinod ist das Mecklenburgische Eisenbahn- und Technikmuseum, das ehrenamtlich vom gemeinnützigen Verein „Mecklenburgische Eisenbahnfreunde Schwerin e.V.“ unmittelbar am Schweriner Hauptbahnhof betrieben wird.
Für Schwerin-NEWS hat Marko Michels ein Gespräch mit dem ersten Vorsitzenden, Herrn Frank Fischer, geführt.
„In dieser Größe im ehrenamtlichen Betrieb einmalig…“
Marko Michels: Wie verlief das Jahre 2015 bisher für Ihr Museum?
Frank Fischer: Gut! Allein am 25. und 26. April kamen über 1.000 Besucher zur 12. Internationalen Modellstraßenbahnausstellung „Kleine Bahn – Ganz Groß“ ins Mecklenburgische Eisenbahn- und Technikmuseum Schwerin.
MM: Wie war die Entwicklung für Ihr Museum in den letzten fünf Jahren? Wie ist der Zuspruch beim Publikum?
FF: Die letzten fünf Jahre waren geprägt durch den Kauf der Immobilie und der Dachsanierung des Eingangsgebäudes und der großen Ausstellunghalle. Die damit verbundenen hohen finanziellen Aufwendungen musste der Verein wegen nicht genehmigter Städtebaufördermittel über einen Kredit aufbringen.
Trotz der Bauarbeiten erreichten wir mit 5.250 Besuchern im Jahr 2014 die höchste Zahl seit der Eröffnung unseres Museums im Jahr 2006.
MM: Wie viele Objekte gibt es bei Ihnen zu sehen? Was sind darunter die prägnantesten?
FF: Gleich im Eingangsbereich sind Stellwerke aus ehemaligen mecklenburgischen Bahnhöfen betriebsfähig aufgestellt. Dieses einmalige Betriebsfeld steuert eine Modellbahnanlage. So wird der Zusammenhang zwischen Stellwerken, Weichen, Signalen und den Zugfahrten anschaulich dargestellt.
Die große Fahrzeughalle prägen vor allem die Dampf- und Diesellokomotiven. Eine besondere Lok fehlt zurzeit aber. Unsere Dampflok 91 134 erhält, durch das Wirtschaftsministerium mit EFRE-Mitteln gefördert, im Dampflokwerk Meiningen eine neue Frist (TÜV). Danach ist die 1898 gebaute Lok die älteste, betriebsfähige Normalspurdampflok Deutschlands. Zusammen mit unserem historischen Personenzug kann sie dann für Fahrten gemietet werden.
MM: Wie beurteilen Sie den Stellenwert Ihres Museums in der Kulturlandschaft M-V? Und: Welche Veranstaltungshighlights gibt es noch in diesem Jahr?
FF: Wir sind ein Technikmuseum, das in dieser Größe im ehrenamtlichen Betrieb einmalig ist. … Was kommende Veranstaltungen betrifft: Ein kommender Höhepunkt ist ein Flohmarkt am letzten September Wochenende (26./27.9.2015).
MM: In diesem Jahr gibt es ein besonderes Jubiläum – 180 Jahre Eisenbahn in Deutschland… Gibt es aus diesem Anlass noch eine besondere Veranstaltung bei Ihnen? Wann fuhr eigentlich die erste Eisenbahn von bzw. nach Schwerin?
FF: Dieses Jubiläum (7.12.1835) werden wir auf unserer traditionellen Nikolausveranstaltung würdigen. Übrigens: Am 1. Mai 1847 fuhr der erste Zug von Schwerin nach Hagenow und stellte dabei als älteste Eisenbahn Mecklenburgs eine Verbindung zur Strecke Hamburg–Berlin her.
MM: Vielen Dank