Zwischen ersten Vereinsgründungen in M-V 1920 und aktuellen Herausforderungen
Nach umfangreichen Recherchen und Befragungen von Zeitzeugen, aber auch nach vielen persönlichen Erfahrungen aus der Kanuszene haben Carl-Heinz Martens (Neubrandenburg), Manfred Martens (Schwerin) und Walter Rohde (Schwerin) erstmals eine umfassende Chronik über den Kanusport in Mecklenburg-Vorpommern erstellt.
Sie umfasst die Entwicklung des Kanu-Rennsports, des Kanu-Wanderns und weiterer Kanusparten in allen Vereinen, welche seit 1920 bis 2005 bestanden, bzw. heute noch bestehen. Etwa 60 Vereine, das sind fast alle, sind beschrieben worden.
Anlagen über besonders erfolgreiche Sportler, so auch über den gegenwärtigen Kanuten Nr. 1, Andreas Dittmer, über die wichtigsten Initiatoren dieser Sportart, über Leitungsstrukturen und Kanu-Wanderlager der vergangenen 85 Jahre ergänzen die Ausführungen.
Die Chronik mit Fotos, Urkunden, Tabellen usw. erschien in Ring – Buchform und 200 Seiten stark. Die Schutzgebühr dieser Chronik ist einschließlich mit Versandkosten kostendeckend kalkuliert und beträgt 16,00 €.
Der Bedarf (Bestellung) dieser Chronik ist schriftlich zu richten an:
Walter Rohde, Bert – Brecht – Str. 18, 19059 Schwerin.
Ein aktueller Kanute der Extra-Klasse, der auch in der Chronik eine ausführliche Stellung inne hat, ist der Kanute Andreas Dittmer, der es bei den WM 2007 und Olympia 2008 noch einmal wissen will …
Sportliche Erfolge/Andreas Dittmer:
Olympia: 3x Gold / 1x Silber / 1x Bronze
WM: 8x Gold / 3x Silber / 10x Bronze
EM: 4x Gold / 8x Silber / 2x Bronze
„Eine Medaille von der richtigen Farbe wäre schön !“
Seit 20 Jahren gehören Sie zur internationalen Elite im Kanu-Rennsport – zuerst als Junior, dann im A-Kader. Drei Olympiasiege, ein Dutzend WM- bzw. EM-Titel und „x-fache“ Siege im Weltcup sowie bei deutschen Meisterschaften sind Ihre beeindruckende Ausbeute. Welche Begeisterung haben Sie noch für den Kanu-Rennsport, nachdem Sie bereits alles in dieser Sportart erreichten ? Wollen Sie den „internen Rekord“ bei den SCN-Olympia-Medaillen brechen, denn (noch) hat Rüdiger Helm ja in der „historischen Bilanz“ eine olympische Kanu-Medaille mehr …
Andreas Dittmer: Ich bin seit vielen Jahren erfolgreich. Wenn ich nicht nach wie vor motiviert wäre, würde ich meinen Sport in dieser Form nicht mehr ausüben. Eine WM im eigenen Land motiviert selbstverständlich ganz besonders. Ich habe bisher noch nicht darüber nachgedacht, bestehende Rekorde brechen zu wollen. Ich lebe für meinen Sport, nicht für Statistiken. Zudem kann man die Erfolge eines Rüdiger Helm nicht mit meinen vergleichen, weil diese zu gänzlich unterschiedlichen Zeiten erreicht wurden.
Demnächst – Ende Juni/Anfang Juli – steht noch die EM auf dem Wettkampfprogramm. So kurz vor den Welttitelkämpfen mehr „lästige Pflicht“ oder doch ein interessanter Wettkampf für Sie?
Andreas Dittmer: Selbstverständlich ist eine EM eine sportliche Herausforderung für mich, zumal es es sich um eine internationale Meisterschaft auf höchstem Niveau handelt. Zeigen Sie mir einen Sportler, der eine EM als „lästiges Beiwerk“ betrachtet !
In diesem Jahr haben die deutschen Kanutinnen und Kanuten eine Heim-WM in Duisburg. Ist der Druck bei einem Welt-Championat in der Heimat größer oder überwiegen die positiven Effekte, wie z.B. die Publikumsbegeisterung hierzulande?
Andreas Dittmer: Ich habe in meiner sportlichen Karriere alles erreicht. Trotzdem habe ich den Anspruch, eine Medaille zu erringen. Druck mache ich mir dabei aber nicht. Ich freue mich besonders auf diese WM, denn viele Fans und meine Familie haben die Möglichkeit, vor Ort dabei zu sein.
Ihre Schwester Anja ist eine Top-Athletin im Triathlon, die auch bei den WM Ende August in Hamburg teilnimmt. Gibt es gemeinsame Trainingseinheiten und gegenseitige sportliche Tipps ?
Andreas Dittmer: Leider sehen wir uns viel zu selten, um ein gemeinsames Training zu absolvieren. Diese Trainingseinheiten beschränken sich zumeist auf eine Laufeinheit am ersten Weihnachtsfeiertag und zufälligen Begegnungen in der Höhe von St.Moritz. Wir stehen jederzeit in Kontakt, dabei versuche ich Anja soweit wie möglich zu unterstützen.
Zuletzt dominierten Sie im Weltcup fast nach Belieben. Die Konkurrenz aus Polen, Kanada, Ungarn, Russland oder Tschechien muß doch mittlerweile ziemlich frustriert sein. Gibt es dennoch Freundschaften oder zumindest gute Bekanntschaften mit den sportlichen Herausforderern außerhalb des Kanus?
Andreas Dittmer: Sicherlich habe ich mir in den letzten Jahren großen Respekt verschafft, aber ich habe zu allen Athleten ein gutes und zu vielen ein freundschaftliches Verhältnis. Dieses zeigte sich auch durch die Teilnahme vieler Sportler am VEOLIA-Champions-Cup im heimischen Waren in diesem und im letzten Jahr. Einfach `mal auf der Seite „www.veolia-champions-cup.de“ nachschauen …
Noch sind es rund 6 Wochen bis zur WM. Wie sieht bis dahin Ihr „Fahrplan“ aus?
Andreas Dittmer: Ich werde mich hauptsächlich in Waren/Müritz auf dem heimischen „Tiefwarensee“ bzw. im Bundesleistungszentrum Kienbaum mit dem Team der deutschen Nationalmannschaft vorbereiten. Da über 90 Nationen bei der WM in Duisburg erwartet werden, reise ich erst kurz vor Beginn an.
Ihr Minimalziel für die WM in Duisburg …
Andreas Dittmer: Natürlich die Olympiaqualifikation, also Platz 6. Aber eine Medaille von der richtigen Farbe wäre auch schön 🙂 …
M.Michels