Landeshauptstadt erhält Förderzusage aus Berlin

Bürgerarbeit als Sprungbrett in den 1. Arbeitsmarkt

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen gab am vergangenen Freitag das Ergebnis des Interessensbekundungsverfahren des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) für das Projekt „Bürgerarbeit“ bekannt. Zusammen mit elf weiteren Städten und Landkreisen des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhielt auch die Landeshauptstadt Schwerin eine Förderzusage.

„Das von der Landeshauptstadt und der ARGE eingereichte Konzept hat in Berlin überzeugt“, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow. „Bis zum 1. April 2011 wollen wir in Schwerin 125 sogenannte Bürgerarbeitsplätze schaffen.“ Anders als bei Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung („1-Euro-Jobs“) handelt es sich hierbei um geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse (außer Arbeitslosenversicherung). Die Arbeitszeit beträgt 30 Stunden wöchentlich und wird aus Mitteln des BMAS mit 1080 Euro (brutto) monatlich je Bürgerarbeitsplatz gefördert. Die Tätigkeiten müssen dabei gemeinnützig sein und dürfen keine regulären Jobs verdrängen. Geplant ist deshalb, Bürgerarbeitsplätze in den verschiedensten Gebieten des öffentlichen Lebens zu schaffen. Es werden ebenso Arbeitsplätze in den Bereichen Gesundheit, Soziales und Landschaftspflege entstehen, wie in der Kunst, im Sport und der Kultur.

Oberstes Ziel des gesamten aus zwei Phasen bestehenden Projektes ist aber nicht die dauerhafte Beschäftigung auf dem 2. Arbeitsmarkt, sondern die langfristige Integration von Arbeitslosen in reguläre Beschäftigungsverhältnisse. Aus diesem Grund müssen auch alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Beschäftigungsaufnahme zunächst ausgeschöpft werden, bevor am 1. April 2011 Arbeitslose auf einem Bürgerarbeitsplatz angestellt werden. Daher wählen derzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ARGE Schwerin 500 schwer vermittelbare Arbeitslose aus.

Die 500 Männer und Frauen werden ab dem 1. Oktober an einer sogenannten Aktivierungsphase teilnehmen, in der sie noch intensiver als bisher betreut werden. Neben einer passgenauen Qualifizierung, die sich aus den individuellen Potentialen des Einzelnen ergibt, steht idie Vermittlung in Beschäftigung in diesem halben Jahr im Fokus. Diejenigen, die trotz dieser intensiven Bemühungen keine reguläre Arbeit finden konnten, können dann das Angebot eines Bürgerarbeitsplatzes nutzen. Während der folgenden dreijährigen Beschäftigungsphase werden die Bürgerarbeiterinnen und Bürgerarbeiter durch ein intensives Coaching weiter beim Übergang von der Bürgerarbeit auf den 1. Arbeitsmarkt von ihren zuständigen Arbeitsvermittlern unterstützt.

Die ARGE Schwerin konzentriert sich im Rahmen dieses Projektes auf zwei unterschiedliche Zielgruppen, die in besonderem Maße von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht sind. Dies sind zum einen Arbeitslose mit Migrationshintergrund und zum anderen Frauen, die nach längerer Pause, insbesondere durch Zeiten der Kindererziehung, wieder ins Berufsleben einsteigen möchten.

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